Ein Sturm der Entrüstung erklang aus dem polit-medialen Komplex, nachdem der CDU-Politiker Thorsten Frei kürzlich vorschlug, das individuelle Recht auf Asyl abzuschaffen und stattdessen Kontingente für die Aufnahme von Schutzbedürftigen festzulegen. Der Hintergrund: Durch den individuellen Anspruch kann jeder Asylbewerber, auch wenn sein Anspruch offensichtlich unbegründet ist, sich in der Regel jahrelang durch die Instanzen klagen, auf Kosten der Steuerzahler. Und im Regelfall endet das dann damit, dass er hierbleiben darf.
Genau dagegen will Frei vorgehen. Und genau das rief die enorme Empörung von Rot-Grün hervor. Wie bestellt kommt nun eine überaus merkwürdige Umfrage, die in fast allen großen Medien vom Stern bis zur Frankfurter Allgemeine wiedergegeben wird. Die Überschrift ist vom Tenor her überall gleich. Sie klingt in etwa so: „Mehrheit in Deutschland für Beibehaltung des Asylrechts.“
Diese Umfrage und der Umgang der Medien ist ein Musterbeispiel dafür, wie im polit-medialen Komplex mit überaus dubiosen Methoden Politik gemacht bzw. Meinungen beeinflusst werden.
Denn wer im Kleingedruckten liest, findet heraus, dass die Basis der Umfrage alles in allem gerade einmal 1001 Befragte sind.
Der „Stern“, der als Auftraggeber der Umfrage beim Institut Forsa genannt wird, das von dem SPD-Mitglied Manfred Güllner gegründet wurde und bis heute von ihm geleitet wird, bringt in seinem eigenen Text nicht einmal einen Hinweis, ob die Umfrage repräsentativ ist oder nicht.
Das Heft, dessen Auflage nach neuesten Zahlen erneut massiv gefallen ist, schreibt: „Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 20. und 21. Juni 2023 erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.“
Der Leser erfährt auch nicht, wie genau die Frage formuliert war. Und welche Antworten möglich waren. Wurden die Befragten möglicherweise dadurch in die Irre geführt, dass man bei ihnen den Eindruck erweckte, es gehe um die Abschaffung des Asylrechts insgesamt? Und nicht darum, das Asylrecht nicht mehr im Status eines einklagbaren Individualrechts zu belassen? So eine Art der Fragestellung liegt anhand der Formulierungen in den Berichten nahe. Doch sie wäre massiv manipulativ.
Ich habe hier mehrmals darüber geschrieben, wie über die Formulierungen von Fragen dafür gesorgt werden kann, dass die passende Antwort herauskommt.
„Große Mehrheit für Aufnahme von Flüchtlingen“ – diese Schlagzeile aus dem öffentlich-rechtlichen Sender ging im Jahr 2020 durch alle Blätter. Mir kam sie spanisch vor. Ich habe damals eine eigene Umfrage in Auftrag gegeben. Das Ergebnis hat mich sprachlos gemacht: In Wirklichkeit waren es nur 43 Prozent – während die ARD von 87 Prozent sprach. Die Mehrheit war also nicht dafür.
Zahlen-Zauberei?
Der Trick der ARD: In ihrer Umfrage gab sie den Befragten als Optionen nur vor, die Flüchtlinge nach Deutschland zu holen oder gar nicht zu helfen. Und wer will schon ein Unmensch sein? Deshalb stimmte eine große Mehrheit für Hilfe – also nach Deutschland holen. Bot man, wie ich es tat, in der Umfrage dagegen als Alternative an, den Flüchtlingen vor Ort zu helfen, fiel das Ergebnis völlig anders aus (siehe hier den ganzen Bericht).
Nach diesen Erfahrungen habe ich nicht mehr das geringste Vertrauen in eine Umfrage wie die jetzige.
Zum einen sind die Ergebnisse bizarr. Dass von den AFD-Wählern nur 56 Prozent die Abschaffung des individuellen Rechts auf Asyl in der EU sind, wirkt absolut unglaubwürdig. Zum anderen: Wenn 22 Prozent laut aktuellen Umfragen die AfD wählen, ist es eher unlogisch, dass 87 Prozent – und damit auch viele AfD-Wähler – sich gegen die Abschaffung des Asylrechts als Individualrecht aussprechen.
All das wirft sofort die Frage auf: Wie genau war die Frage formuliert und welche Antwortmöglichkeiten gab es?
Genau das ist aber wie gesagt nicht zu erfahren in den Artikeln, die ich gelesen habe. Dass diese entscheidenden Merkmale verheimlicht werden, ist schon für sich allein unseriös und manipulativ. Und ein starkes Indiz dafür, dass die Medien hier mit gezinkten Karten spielen.
Und so bleibt bei den Lesern, die sich nicht auskennen damit, wie Umfragen manipuliert werden, hängen, dass die überwiegende Mehrheit die aktuelle Asylpraktik beibehalten will.
Und wer stellt sich schon gerne gegen die Mehrheit?
Ich bin zutiefst überzeugt: Bei einer neutral formulierten Frage, in der klar die Alternativen aufgezeigt werden, würde das Umfrage-Ergebnis völlig anders ausfallen.
Denn Deutschland steuert bei den Asylgesuchen auf ein neues Allzeithoch zu, und die Kommunen sind aktuell hoffnungslos überlastet.
Einen regelrechten Schock in den Redaktionen und rot-grünen Parteizentralen würde eine Umfrage auslösen, in der die Formulierung der Frage ihrer Ideologie zuwiderliefe. Etwa so: „Laut Grundgesetz genießen politisch Verfolgte nur dann Asylrecht, wenn sie nicht aus einem sicheren Drittstaat einreisen. Sollte die Regierung sich an diese Regelung des Grundgesetzes halten?“
Man müsste in die Frage nicht einmal hineinschreiben, dass die Regierung diese Regelung des Grundgesetzes systematisch missachtet.
Sie entscheiden – mit Ihrer Hilfe!
Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es binnen weniger Tage mehr als 5 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble über 4,7 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.
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