Freud´sches Eigentor der FIFA

Der Verband hat den kroatischen Spieler Vida in Zusammenhang mit etwas bestraft, was es nach offizieller FIFA-Version gar nicht gibt: den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Denn nur wenn man den voraussetzt, kann man die Aussage des Fußballstars überhaupt als politisch werten, wie es der Verband jetzt tat. Vida hatte nach dem Russland-Spiel in einem Video den Sieg der Ukraine gewidmet und „Ehre der Ukraine“ gesagt.* Mit ihrer Verwarnung erkennen die offenbar im Geld-Verschieben viel mehr als in Logik geschickten Funktionäre der FIFA (im Jargon auch Mafifa genannt) amtlich an, dass sie sich Putins Krieg sehr wohl bewußt sind.*

 

Diesen Krieg offiziell zu verschweigen und Jubelspiele abzuhalten, ist bereits per se Politik und führt den vermeintlichen Anspruch der FIFA, unpolitisch zu sein, ad absurdum. Noch mehr zum Komplizen macht sie sich, wenn sie gleichzeitig freundliche Worte von Spielern für ein Land, das Opfer einer Aggression ist, verbietet. Diese FIFA tut alles um die Freude am Fussball zu verderben. Problematisch auch die weitgehend kritikfreie Übertragung bei ARD und ZDF, wo der unbedarfte Zuschauer den Eindruck bekommt, alles sei wunderbar in Putins Reich.** 

 

 

P.S.: Sehr erbaulich finde ich manche Kommentare, das seien nun einmal FIFA-Regeln. Nach dem Motto kann man jedes Unrecht rechtfertigen mit dem Hinweis: „Das sind nun mal Mafia-Regeln“.

 

*) Keinem Franzosen wäre wohl eine Verwarnung erteilt worden, wenn er seinen Sieg dem Nachbarland gewidmet hätte, in dem er lange spielte, wie Vida in der Ukraine.

**) Wenn er sich nicht die Zeit nimmt für eher schamhaft im Programm versteckte Themenberichte.

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