Ein Gastbeitrag von Sönke Paulsen
Die Frage aus der Überschrift hat es in sich, weil Kinder auf zweierlei Art nicht wählen können. Sie können keine Politiker bei der Wahl legitimieren, die sich derzeit im Wahlkampf befinden, und sie haben nur eingeschränkte Möglichkeiten, über ihren eigenen Körper zu entscheiden.
Derzeit befinden sich unsere Kinder und Jugendlichen in dieser doppelten Hinsicht im Visier von Politik und Medien. Druck wird dabei vor allem auf die Ständige Impfkommission (STIKO) aufgebaut, die nach wissenschaftlicher Datenlage die Impfung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren nicht empfiehlt.
Lauterbach und Söder sind dabei die Spitzenreiter in Bezug auf öffentliche Empfehlungen an die STIKO, ihre wissenschaftliche Einschätzung doch mal zu ändern, aber auch Ministerpräsident Weil aus Niedersachsen und die dort beheimatete Helmholtz-Stiftung sehen nicht ein, warum man Kinder nicht einfach impfen kann.
Der Hintergrund dieses politischen Drucks auf Wissenschaftler wird kaum verschleiert. Es geht darum, dass bei der allgemein niedrigen Impfquote in Deutschland Kinder im kommenden Herbst keine Erwachsenen anstecken, die zur Risikogruppe in Bezug auf Covid-19 gehören. Diese Erwachsenen sollen die erwähnten Politiker wählen, die ihrerseits mit einem erfolgreichen Niederkämpfen der Pandemie bei den Wahlen punkten wollen.
Kinder und Jugendliche sind da außen vor und haben nichts zu sagen.
Wer nicht findet, dass das ein Skandal ist, kann diesen Artikel gern zur Seite legen und über etwas anderes nachdenken. Der muss nicht zur Kenntnis nehmen, dass nach Einschätzung der STIKO etwa einhunderttausend Kinder geimpft werden müssten, um einen Todesfall zu verhindern, dass umgekehrt aber gefürchtete Impfnebenwirkungen wie eine Herzbeutelentzündung in einem von achtzehntausend Fällen zu befürchten sind.
Auch ist der aktuelle Versuch von fachfremden aber politiknahen Wissenschaftlern wie denen, die im genannten Helmholtz-Institut in der Mehrheit sind, ein Long-COVID-Syndrom für Kinder zu konstruieren, für das es eigentlich keine wissenschaftliche Grundlage gibt, eindeutig auf die Durchsetzung einer Impfempfehlung für Kinder gerichtet.
Da werden Großstadtambulanzen wie in München zitiert, die derzeit bei vier Kindern prüfen, ob vielleicht ein Long-COVID vorliegen könnte, und gleichzeitig wird behauptet, dass in Großbritannien bis zu dreißigtausend Kinder an Long-COVID leiden würden und deshalb dutzende von Kliniken eigens dafür neu errichtet werden sollen.
Die Zahlen sind derart aus der Luft gegriffen, dass es einen schaudert. Das britische nationale Gesundheitssystem ist außerdem so arm, dass es bestimmt keine zweistellige Zahl von Klinikerrichtungen für ein Syndrom finanzieren kann, das so schlecht definiert und so schwer zu diagnostizieren ist wie Long-COVID und dann noch bei Kindern, bei denen es bisher überhaupt nicht nachgewiesen werden kann.
Kurz, hier wird Propaganda auf der Grenze zur glatten Lüge gemacht, weil es genug ängstliche Erwachsene gibt, die fürchten, sich bei Kindern anzustecken und vielleicht selbst zu ängstlich sind, sich impfen zu lassen, aber eben die Parteien dieser unseriösen Politiker wählen sollen. Was liegt da näher, als eine Impfkampagne für Kinder zu starten, um solche Leute als Wähler zu bekommen? Dabei handelt es sich leider um CDU/CSU und auch die SPD mit ihrem Meinungsführer ohne Legitimation, Karl Lauterbach.
Das ist skrupellos und zielt auf die Gesundheit und die Selbstbestimmung unserer Kinder, die jetzt ein weiteres Mal für die Politik ihre Köpfe und Körper hinhalten sollen und sich nicht dagegen wehren können. Die Erpressung besteht darin, sie auch im neuen Schuljahr nicht in die Schulen zu lassen.
Man kann also nur davon abraten, die Parteien dieser Politiker zu wählen. Die STIKO wehrt sich, die Wähler sollten das auch tun.
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Sönke Paulsen ist freier Blogger und Publizist. Er schreibt auch in seiner eigenen Zeitschrift „Heralt“. Hier finden Sie seine Fortsetzungsgeschichte „Angriff auf die Welt“ – der „wahre“ Bond.
Bild: Cineberg/ShutterstockText: Gast
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