Die SPD war einmal die Partei der Arbeiter. Sie setzte sich für diese ein und für soziale Gerechtigkeit. Damit erreichte sie eine Anziehungskraft weit über die Arbeiterschaft hinaus. Mein Urgroßvater war schon im Kaiserreich in der SPD und blieb ihr auch im Dritten Reich – als sie verboten war – treu. Was würde wohl mein Großvater, der ebenso sozialdemokratisch wie traditionell war, sagen, wenn er lesen würde, was ich heute gelesen habe: Die Arbeitsgemeinschaft „Queer“ der SPD im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg hat einen Appell an die Parteiführung gerichtet, das Selbstbestimmungsgesetz auszuweiten. Das Ziel: Kinder ab sieben Jahren müssten selbst über ihr Geschlecht entscheiden können. Ohne die Zustimmung der Eltern, die nach den bisherigen Ampel-Plänen noch notwendig ist. „Erst“ ab 14 soll man demnach künftig sein Geschlecht frei wählen können. Einmal pro Jahr. Dazu reicht ein einfacher Besuch beim Standesamt. Möglich macht das ein „modernes Selbstbestimmungsgesetz“ – so die Werbung der Ampel.
Der „SPDqueer“ geht das nicht weit genug, wie jetzt die JF berichtet: Kinder seien „in weiten Teilen auf die Gunst ihrer Eltern angewiesen. Dies mag in Familien mit einer liberalen Haltung funktionieren, aber wir wissen, dass dies bei weitem nicht in jedem Haushalt der Fall ist“, heißt es laut „JF“ in dem Papier. „Das können wir so nicht hinnehmen. Auch Minderjährige müssen ein Recht auf Selbstbestimmung erhalten. Niemand darf gezwungen werden, in einem Geschlecht zu leben, dem er*sie sich nicht zugehörig fühlt.“
Die Genossen fordern, dass bei einem Konflikt mit den Eltern ein familiengerichtliches Verfahren erfolgen solle. Berater sollten dieses betreuen, die „mit der Situation und den Bedürfnissen von trans* Menschen vertraut“ sind. Weiter heißt es laut „JF“: „Sowohl die Sorgeberechtigten als auch das Familiengericht müssen verpflichtet sein, die Wünsche eines minderjährigen Kindes bezüglich des eigenen Namens und Geschlechtseintrags vorrangig zu berücksichtigen“.
Eine weitere Forderung der Arbeitsgemeinschaft: Die gesetzlichen Krankenkassen müssten alle Ausgaben für „geschlechtsangleichende Behandlungen“ für Transsexuelle bezahlen. „Ob dies nur für Erwachsene oder auch Kinder gelten soll, wird aus dem Dokument nicht klar“, schreibt die JF.
Was ist nur aus der guten alten SPD geworden? Die Partei meines Urgroßvaters wurde von einer kleinen Funktionärskaste friedlich übernommen. Es sind genau die Radikalen, die ich in jungen Jahren als Sozialdemokrat bei den „Jungsozialisten“ in der Partei erlebt habe. Da galt vielen die DDR als das bessere Deutschland. Das Ziel war, die Bundesrepublik zum sozialistischen Staat zu machen – mit der DDR als Vorbild. Genau diese Leute haben später die Partei gekapert und heute, 30 Jahre später, das Oberwasser nicht nur in der SPD, sondern auch in der Bundesrepublik. Es sind Kulturkrieger, die am Reißbrett einen neuen Menschen schaffen wollen. Sie fühlen sich im Besitz der Wahrheit. Wer ihnen widerspricht, ist in ihren Augen rechtsextrem.
Wer kommt auf solche Ideen, dass Siebenjährige ihr Geschlecht und ihren Namen frei auswählen dürfen? Haben diese Menschen eigene Kinder? Haben Sie auch nur den Hauch einer Ahnung, wie leicht Siebenjährige in ihrer kindlichen Offenheit und Gutmütigkeit manipulierbar sind? Wie schwer sie oft Spiel von Realität trennen können?
Solange die schweigende Mehrheit, eingelullt in Schein-Realitäten von ARD, ZDF & Co., dabei weiter nur zusieht, werden sie dieses Land so lange weiter radikal verändern, bis genau diese Mehrheit es nicht mehr wiedererkennt, wenn sie aus ihrem politischen Dämmerschlaf herausgerissen wird. Etwa durch fehlende Heizung oder einen Stromausfall im Winter. Dann werden sie sagen, sie hätten nichts mitbekommen und hätten es nicht ahnen können.