Kritiker von Transgender-OPs sollen zum Schweigen gebracht werden Staatliche Verfolgung und Zensur gefordert

Von Kai Rebmann

Die ebenso beängstigende wie auch unerklärliche Zunahme der Fälle von Geschlechtsdysphorie wurde auf dieser Seite schon mehrfach behandelt. Allein im vergangenen Jahr haben sich die in den USA gemeldeten Fälle dieser psychosomatischen Störung nahezu verdoppelt. Der Corona-Lockdown sowie weitere strikte Maßnahmen zur Eindämmung der sogenannten „Pandemie“ könnten ein Teil der Erklärung sein. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass diese Entwicklung durch Interessensgruppen „von außen“ befeuert wird. Wo früher noch auf Aufklärung und psychologische Hilfe gesetzt wurde, greifen Chirurgen heute immer schneller zum Skalpell und schaffen unumkehrbare Fakten. Geld stinkt eben nicht wirklich. Das nicht selten lebenslange Leiden der Opfer dieser ganz neuen Interpretation der „Medizin-Ethik“ findet allzu oft im stillen Kämmerlein statt, den Weg in die Medien finden diese Schicksale so gut wie nie.

Wer es aber doch wagt, die Stimme gegen den Transgender-Hype zu erheben und sich um eine sachliche Debatte bemüht, wird kurzerhand der Verbreitung von Fake News bezichtigt. Es ist ein Muster, das sich in diesen Zeiten in erschreckender Regelmäßigkeit wiederholt. Sobald den Ideologien die Argumente ausgehen, werden Kritiker als Verschwörungstheoretiker diffamiert. Als letzter Ausweg dient nicht selten der Griff zum Rotstift, sprich der Zensur. Und wer es ganz bunt treibt und es sogar wagt, die Regierung zu kritisieren, der ist in sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook schneller gesperrt als er „Bertelsmann“ sagen kann – nachzufragen etwa bei Boris Reitschuster oder Henning Rosenbusch.

Strafrechtliche Verfolgung von Kritikern?

In den USA sehen sich jetzt Ärzte, die operative Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen durchführen, einer vermeintlichen „Desinformationskampagne“ ausgesetzt. Da die American Medical Association (AMA), die Children’s Hospital Association (CHA) und die American Academy of Pediatrics (AAP) aber offenbar keine Lust haben, sich weiter mit ihren Kritikern auseinanderzusetzen, fordern sie jetzt das Justizministerium zum Handeln auf. Mehrere US-Medien haben ein Schreiben veröffentlicht, mit dem sich die Ärzteverbände an Generalstaatsanwalt Merrick Garland wenden. Die Unterzeichner fordern unter anderem „schnelle Maßnahmen, um gegen Personen zu ermitteln und strafrechtlich zu verfolgen“, die für die angeblich „zunehmende Androhung von Gewalt gegen Krankenhäuser und Ärzte“ verantwortlich sein sollen, die „evidenzbasierte genderbejahende Behandlungen“ anbieten. Und weiter: „Von Boston über Akron und Nashville bis Seattle werden Kinderkrankenhäuser, akademische Gesundheitssysteme und Ärzte angegriffen und bedroht, weil sie eine evidenzbasierte Gesundheitsversorgung anbieten.“

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Die Anschuldigungen sind wahrlich starker Tobak. Umso mehr erstaunt es, dass die Ärzte jeden Beweis für die angeblichen Gewaltandrohungen schuldig bleiben. Und auch Belege für die Behauptung, dass es sich bei Transgender-Operationen um eine „evidenzbasierte Gesundheitsversorgung“ handeln soll, können oder wollen die Lobbyisten nicht vorlegen. Tatsächlich lieferten sich Ärzte, die diese eher ideologiebasierten „Behandlungen“ anbieten, und deren Kritiker im August 2022 einen heftigen Schlagabtausch. Dieser wurde jedoch ausschließlich verbal und insbesondere über die sozialen Medien ausgetragen. Auslöser der Debatte war das Boston Children’s Hospital, nachdem bekannt geworden war, dass in dem Krankenhaus offenbar Brustamputationen bei 15-jährigen Patientinnen durchgeführt worden waren. Die Klinik warb bis August 2022 auch offen dafür, bestimmte Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen durchzuführen.

Soziale Medien sollen Kritiker sperren und zensieren

Wer auf diese offene Werbung für ein aus ethischer Sicht zumindest fragwürdiges Angebot hinwies, wurde als „Desinformant“ bezeichnet. In ihrem Brief an den Generalstaatsanwalt schreiben die Ärzteverbände dazu: „Die Angriffe wurzeln in einer absichtlichen Desinformationskampagne, bei der einige reichweitenstarke Nutzer in den sozialen Medien falsche und irreführende Informationen teilen, die auf einzelne Ärzte und Krankenhäuser abzielen, was zu einer raschen Eskalation von Bedrohungen, Belästigungen und Unterbrechungen der Versorgung in mehreren Bereichen führt.“ Von den Tech-Giganten Twitter, TikTok und Meta (Facebook) fordern die Unterzeichner daher „mehr zu tun, um koordinierte Desinformationskampagnen zu verhindern.“ Es müssten „mutigere Maßnahmen“ ergriffen werden, wenn „falsche Informationen“ über bestimmte Einrichtungen und Ärzte verbreitet würden.

Das Echo auf diesen offenen Ruf nach Zensur, Sperrung und sogar strafrechtlicher Verfolgung von Kritikern ließ nicht lange auf sich warten. Der republikanische Senator Ted Cruz (Texas) bezeichnete derartige Forderungen gegenüber Fox News als „unverschämt“. Weiter sagte der konservative Politiker: „Das Justizministerium von Biden ist durch und durch korrupt und schreckt vor nichts zurück, um seine politischen Gegner anzugreifen. Sie legen sich mit Big-Tech-Milliardären ins Bett, um Sie zum Schweigen zu bringen.“ Mit der direkten Anrede („Sie“) unterstrich der Senator seine Befürchtung, dass es in Zeiten wie diesen wirklich jeden aus der Mitte der Gesellschaft treffen kann. Ein falscher Tweet oder ein falscher Post auf Facebook kann in Zeiten wie diesen ausreichen, um ins Fadenkreuz von Ideologen und/oder Regierungen zu geraten.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Rob Hainer/Shutterstock

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