Ein Gastbeitrag von Klaus Kelle
Der Bundeskanzler lässt durch seine stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann mitteilen, dass er und die Bundesregierung die Gewaltexzesse in der Silvesternacht nicht nur verurteilen. Nein, er verurteilt sie sogar „auf das Schärfste“. Hammer! Dann ist ja alles wieder gut, oder?
Und Bundesinnenministerin Nancy Faeser, auch Sozialdemokratin wie Scholz, setzt noch einen drauf: Es müsste jetzt „strafrechtliche Konsequenzen“ geben.
Ja, was denn sonst, Frau Ministerin?
Diese Gewaltausbrüche sind doch nicht neu. Angriffe auf Polizisten, Rettungssanitäter, Notärzte und Feuerwehrleute sind beinahe an der Tagesordnung. Sauf- und Gewaltexzesse vornehmlich junger Männer, augenscheinlich – aber keineswegs nur – Migranten, minderjährige Schläger – das alles ist hinlänglich bekannt.
In welchem Raumschiff haben diese Politiker in den vergangenen Jahren gelebt? Was machen die beruflich, die schwören, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden?
Hohlköpfige Idioten
Die Silvesternacht 2022 ist die logische Fortsetzung der Silvesternacht in Köln 2016. Der Staat zieht sich zurück, die Polizei hat in den Ballungszentren Mühe, den sinnlosen Gewaltausbrüchen hohlköpfiger Idioten noch Herr zu werden.
Wie lange wollen wir uns das noch anschauen? Wie lange wollen wir noch „deeskalieren“ und Verständnis für etwas haben, was kein Verständnis verdient?
Frau Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) fordert eine „bundesweite Debatte“. Ich kann das Gelaber nicht mehr hören, diese Beschwichtigungen, diese Lippenbekenntnisse ohne Folgen für den dumpfen Mob auf unseren Straßen.
Starker Rechtsstaat
Wir brauchen keine Debatten, wir brauchen einen starken Rechtsstaat, der seinen Feinden konsequent entgegentritt und eine Justiz, die Gewalt sanktioniert, und damit wähle ich einen zurückhaltenden Begriff.
Nächstes Jahr nicht 1.400 zusätzliche Beamte auf die Straßen, sondern 5.000. Jeden einzelnen Gewalttäter, jeden, der Böller in eine Menschenansammlung wirft, der andere absticht, zusammenschlägt, der mit Feuerwerksraketen auf Polizisten und Feuerwehrleute schießt, ergreifen, vor Gericht stellen und lange einsperren.
Das geht nicht, denken Sie? Natürlich geht das. Rudi Giuliani hat es damals vorgemacht in New York. Wenn unsere Regierenden wollen, dann ist es möglich, Recht und Gesetz durchzusetzen. Und wenn sie nicht wollen, dann suchen wir uns neue Regierende.
Ich habe es so satt.
Mein Video-Tipp:
Drei Affen – Tagesschau über Silvester-Schlacht-Täter: „Nichts hören, nichts sagen, nichts sehen“:
Nein, diese Szenen stammen nicht aus Kabul, nicht aus Syrien und auch nicht aus der Ukraine.
Das ist Berlin an Neujahr 2023.
In einem Land, wo man Hunderte Millionen in den "Kampf gegen Rechts" steckt.
Und Tausende Polizisten Razzien bei 50 verrückten "Reichsbürgern" machen. pic.twitter.com/nKIna2KsDY— Boris Reitschuster (@reitschuster) January 3, 2023
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für viel gelesene Zeitungen und Internet-Blogs. Dieser Beitrag ist zuerst auf seinem Blog „Denken erwünscht“ erschienen.
Bild: Screenshot Twitter Video