Von Kai Rebmann
Für Landwirtschaftsminister Cem Özedmir (Grüne) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) genießt die möglichst zeitnahe und weitreichende Legalisierung von Cannabis in Deutschland aktuell die höchste Priorität. Nachdem der ursprüngliche Entwurf zahlreiche handwerkliche Fehler und rechtliche Fallstricke enthielt, mussten die Eckpunkte nochmals überarbeitet werden. Am Mittwoch war es dann aber endlich soweit und das Papier konnte der Öffentlichkeit präsentiert werden, zumindest in Teilen.
Ganz der DNA der Grünen entsprechend, soll die Regionalität auch beim Anbau, Verkauf und Konsum von Cannabis eine wichtige Rolle spielen. Sichergestellt werden soll das durch ein Zwei-Säulen-Modell namens „CARe“, was für „Club Anbau & Regional-Modell“ steht. Der vollständige Gesetzesentwurf soll noch vor Ende dieses Monats folgen, die ersten Modellregionen für den legalen Vertrieb von Cannabis sollen in Deutschland bis Ende dieses Jahres ausgerollt werden.
Und was wird aus den Drogendealern?
Nachdem die neu gefassten Eckpunkte im Gegensatz zur ursprünglichen Version jetzt zumindest auch mit EU-Recht vereinbar zu sein scheinen, sollten Özdemir und Lauterbach doch an alles und jeden gedacht haben, oder? Nicht ganz. Zwar steht der Markteinführung der bei Experten als Einstiegsdroge bekannten Pflanze nun rein formal nichts mehr entgegen, doch für einen Kollegen des ÖRR geben die Pläne auch weiterhin Anlass zur Kritik.
Kein Geringerer als Malcolm Ohanwe macht sich nämlich Sorgen um die berufliche Zukunft und wirtschaftliche Existenz von Drogendealern. Via Twitter teilte der Journalist, der gefühlt schon bei so ziemlich jedem GEZ-Sender in Lohn und Brot stand, mit: „Zur Cannabislegalisierung wäre es vor allem wichtig mitzudenken, wie vor allem prekäre Menschen, die u.a. vom Handel und vom Verkauf der nun bald legalen Substanz (leben) weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Existenz zu wahren und wie sie in diese neue Struktur sinnvoll integriert werden können.“
Doch die Sorgen um diesen ganz speziellen „Wirtschaftszweig“ scheinen unbegründet. Denn die „Cannabis-Clubs“, die es in Deutschland zunächst in den Modellregionen und bald darauf bundesweit geben soll, brauchen natürlich auch jeweils einen Vorsitzenden. Und wer wäre für diese Posten besser geeignet als jene Fachkräfte, die mit dem „Handel und Verkauf“ von Cannabis und anderen Drogen auch bisher schon ihren Lebensunterhalt bestritten haben?
Ohanwe bald im WDR-Schulfernsehen
Viel mehr Sorgen sollte man sich stattdessen um die Verwendung unserer Zwangsgebühren und die Eignung der beim ÖRR angestellten Kollegen machen. Laut Mitteilung von dieser Woche soll Ohanwe demnächst das Format „Reminded“ bei Arte und im WDR-Schulfernsehen übernehmen. Der Mann mit dem Herz für Drogendealer und Straßenkriminalität wird sich dabei „historischen Persönlichkeiten und deren Blick auf ihre Zeit“ widmen. Zu den vorrangig behandelten Themen werden demnach Rassismus, Datenschutz und Gleichberechtigung gehören.
Malcolm Ohanwe, der in der Vergangenheit selbst immer mal wieder mit rassistischen Äußerungen aufgefallen ist, war und ist in verschiedenen Formaten bei ÖRR-Sendern wie BR, Deutsche Welle, ARD alpha, Deutschlandfunk, SWR, ZDF, RBB und WDR zu sehen.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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