Im Bundestag fand am 11. und 12. November ein Symposium der zweitgrößten Oppositionspartei zu einem der Themen statt, das in den vergangenen Jahren unzählige Menschen bewegt hat und extrem umstritten war. Umso erstaunlicher war das völlige Ignorieren des „2. Corona-Symposiums der AfD-Fraktion durch die öffentlich-rechtlichen Sender. Nachdem ich über diese mit Zwangsgebühren finanzierte Omerta berichtet habe (siehe hier), schrieben Leser von mir Anfragen an die GEZ-Sender. Die Antworten sind so entlarvend und dummdreist, dass ich sie als Dokumente der Zeitgeschichte hier veröffentlichen möchte. Das Ausmaß an Zynismus erinnert an die DDR. Besonders pikant: Während die Öffentlich-Rechtlichen das Symposium mit den namhaftesten Kritikern der Corona-Politik im Bundestag, ebenso wie fast alle großen Medien bis auf die „Berliner Zeitung“ ignorierten, erklagte sich die Redaktion von „Monitor“ beim WDR gerichtlich den Zugang zum AfD-Landesparteitag in Thüringen (siehe hier). Offenbar war der aus Sicht der öffentlich-rechtlichen Anstalten besser zum Diffamieren geeignet.
Ein Leser schrieb an die ARD-Programmdirektion:
Dass an den Themen und an den hochkarätigen Referenten ein erhebliches öffentliches Interesse besteht, lässt sich kaum bestreiten. Die Rundfunkanstalten sind ihrer Pflicht, eine „Grundversorgung“ zu gewährleisten, insofern nicht nachgekommen. Im Gegenteil besteht sogar der Verdacht, dass sie das Symposium bewusst im Interesse der damals und jetzt Regierenden verschwiegen haben. Dies wäre ein Skandal. Bitte räumen Sie den Verdacht umgehend aus.
Die Antwort aus der ARD-Programmdirektion:
Sehr geehrter Herr XXX,
vielen Dank für Ihre Mail und Ihr Interesse am ARD-Angebot. Gerne erläutern wir Ihnen die Hintergründe für die Arbeit der Nachrichtenredaktionen des Ersten, was Umfang und Themenauswahl betrifft.
Wir bedauern, dass Sie den Eindruck haben, Das Erste informiere nicht umfassend und vollständig über die relevanten Themen. Wir können Ihnen allerdings versichern, dass sich die Reporter:innen und Redakteur:innen der ARD bei jedem Thema bemühen, möglichst gute journalistische Arbeit zu leisten und alle Aspekte angemessen zu beleuchten.
Bei ihrer Arbeit verfolgen die Journalist:innen der ARD als oberstes Ziel, gründlich zu recherchieren, Fakten zu erhärten und sie verständlich darzustellen. Bei der Auswahl der Themen orientieren sich die Redaktionen an journalistischen Nachrichtenkriterien. Ausschlaggebend für die Auswahl sind objektive Nachrichtenfaktoren wie die räumliche, politische oder kulturelle Nähe, Relevanz und Aktualität. Während der Corona-Pandemie hat die ARD besonders intensiv berichtet und sorgfältig recherchiert. Auch jetzt noch sehen Sie regelmäßig Sendungen im Programm, die sich mit der Thematik unter verschiedenen Aspekten auseinandersetzen, wie zuletzt am 13. 11. 2023 die Dokumentation aus der Reihe ARD Wissen „Was wird die nächste Pandemie„.
Die Journalist:innen des Ersten verbreiten keine unkorrekten Fakten oder verschweigen relevante Themen, um damit gezielt Meinungen zu manipulieren oder die Wahrheit zu unterdrücken. Zudem machen sie – im Gegensatz zu vielen Plattformen im Internet – ihre Quellen deutlich.
Wenn Sie ein Thema im Ersten vermissen, gab es zu diesem Zeitpunkt andere Sachverhalte, die die Redaktionen nach sorgfältiger Prüfung als wichtiger eingeschätzt haben. Wir sind mit dem Ersten keiner politischen Instanz, Partei oder sonstigen Interessengruppe in besonderer Weise verpflichtet. Das öffentlich-rechtliche Gemeinschaftsangebot wird aus Rundfunkbeiträgen finanziert; die Journalist:innen unterliegen keiner politischen Einflussnahme. In den Kontrollgremien der Landesrundfunkanstalten achten Vertreter:innen aller gesellschaftlichen Gruppen darauf, dass journalistische und ethische Standards eingehalten werden und dass die Berichterstattung alle gesellschaftlichen Interessen widerspiegelt.
Wir hoffen, dass es uns weiterhin gelingt, auch Sie mit unseren unabhängig recherchierten Informationen nachhaltig zu erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Putz
ARD-Programmdirektion
Eine weitere Leserin schrieb an die ARD:
Am Wochenende fand ja an zwei Tagen ein Corona Symposium im Bundestag statt.
Wann werden Sie darüber im TV berichten und zu welcher Uhrzeit?
Die Antwort:
Sehr geehrte Frau XXX,
vielen Dank für Ihre Mail und Ihr Interesse am ARD-Angebot. Die Nachrichtensendungen des Ersten haben, genau wie die aller anderen TV-Anbieter auch, nicht über dieses Thema berichtet und es ist auch keine Berichterstattung mehr geplant.
Gerne erläutern wir Ihnen die Hintergründe für die Arbeit der Nachrichtenredaktionen des Ersten, was die Themenauswahl betrifft.
Die Redaktionen orientieren sich dafür an journalistischen Nachrichtenkriterien. Ausschlaggebend für die Auswahl sind objektive Nachrichtenfaktoren wie die räumliche, politische oder kulturelle Nähe, Relevanz und Aktualität.
Wenn Sie oder Ihre Großeltern ein Thema im Ersten vermissen, gab es zu diesem Zeitpunkt andere Sachverhalte, die die Redaktionen nach sorgfältiger Prüfung als wichtiger eingeschätzt haben. Wir sind mit dem Ersten keiner politischen Instanz, Partei oder sonstigen Interessengruppe in besonderer Weise verpflichtet. Das öffentlich-rechtliche Gemeinschaftsangebot wird aus Rundfunkbeiträgen finanziert; die Journalist:innen unterliegen keiner politischen Einflussnahme. In den Kontrollgremien der Landesrundfunkanstalten achten Vertreter:innen aller gesellschaftlichen Gruppen darauf, dass journalistische und ethische Standards eingehalten werden und dass die Berichterstattung alle gesellschaftlichen Interessen widerspiegelt.
Wir hoffen, dass es uns weiterhin gelingt, auch Sie mit unseren Informationssendungen nachhaltig zu erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Putz
ARD-Programmdirektion
„Keine politische Einflussnahme“ und „journalistische und ethische Standards“, „Widerspiegelung aller gesellschaftlichen Interessen“ in der Berichterstattung, und „alle Aspekte angemessen zu beleuchten“ – das klingt für jeden, der das Programm der ARD kritisch verfolgt, wie purer Hohn. Umso mehr, als Anstalts-Journalisten wie Georg Restle vom WDR ganz offen zur Verletzung genau dieser Standards aufrufen, wenn sie etwa fordern, über die AfD gar nicht zu berichten.
Die große Frage ist – sind die Journalismus-Apparatschiks derart von der Realität losgelöst, dass sie die eigene Voreingenommenheit nicht mehr erkennen – oder sind sie so unverfroren, einfach dreist zu lügen? Ich denke, es gibt Vertreter von beiden Varianten bei ARD, ZDF & Co. Am verbreitetsten dürfte aber die Mischform sein: Rot-grüne Glaubens-Krieger wie Restle, die sich im Besitz der Wahrheit fühlen, und Andersdenkende als rechte Ketzer betrachten, im Kampf, gegen die alle Mittel und jedes Foul berechtigt ist.
Auf Sie kommt es an!
Auf meiner Seite konnten Sie schon 2021 lesen, was damals noch als „Corona-Ketzerei“ galt – und heute selbst von den großen Medien eingestanden werden muss. Kritischer Journalismus ist wie ein Eisbrecher – er schlägt Schneisen in die Einheitsmeinung.
Dafür muss man einiges aushalten. Aber nur so bricht man das Eis. Langsam, aber sicher.
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