Von Kai Rebmann
In Graben-Neudorf (Baden-Württemberg) kam es am Dienstag zu einer Tat, die selbst erfahrenen Ermittlern in dieser Form eher selten bis noch nie untergekommen sein dürfte. Der Ausgangspunkt hätte dabei banaler kaum sein können. Eine Zugbegleiterin waltete in einer S-Bahn ihres Amtes und kontrollierte die Fahrkarten. Als ein gebürtiger Syrer ohne Ticket angetroffen wurde, begann ein regelrechter Amoklauf.
Zunächst ging der Angreifer auf die Schaffnerin los, versuchte diese dazu zu zwingen, ihn oral zu befriedigen, forderte sie auf, „Heil Hitler“ zu rufen und urinierte schließlich auf sein am Boden liegendes Opfer. An der nächsten Haltestelle stürmte der Staatenlose aus der Bahn und in einen Supermarkt, wo er eine Verkäuferin mit einem Kuchenteller bewarf. Sodann schnappte er sich eine Flasche, brach den Hals ab, bedrohte mit der scharfkantigen Waffe auf dem Parkplatz einen Kunden, verletzte diesen leicht und brachte sich so in den Besitz von dessen Auto.
Warnung der Bevölkerung blieb aus
Auf seiner weiteren Flucht ins gut 30 Kilometer südlich gelegene Ettlingen verursachte der inzwischen völlig aus dem Ruder gelaufene Schwarzfahrer offenbar mehrere Unfälle, wobei ein Sachschaden in noch unbekannter Höhe entstand. Danach verlor sich die Spur des Mannes zunächst, eine Warnung der Bevölkerung vor dem ganz offensichtlich nicht ungefährlichen Flüchtigen durch die Polizei erfolgte erst im Laufe des Mittwochs.
In Ettlingen rückte die Feuerwehr kurz nach 17 Uhr zu einem Einsatz wegen einer brennenden Gartenlaube aus. Nachdem die Hütte gelöscht war, wurden darin die Überreste eines Hundes aufgefunden. Im Einsatzbericht heißt es unter anderem: „Ein Mitarbeiter eines Industriebetriebs vernahm mehrere laute Explosionen mit anschließender Rauchentwicklung aus einer Kleingartenanlage am Robberg.“ Wie inzwischen ermittelt werden konnte, soll auch diese Tat auf das Konto des Staatenlosen gehen.
Doch auch damit war der Spuk noch nicht vorbei. Am frühen Abend verfolgte der Mann ein 17-jähriges Mädchen bis in ein Fitnessstudio, wo er ihm unter anderem in den Schritt fasste und es leicht verletzte. Erst dort gelang der Polizei die Festnahme des Amokläufers, nachdem dieser von weiteren Besuchern des Fitnessstudios bis zum Eintreffen der Beamten an der Fortsetzung seiner Flucht gehindert worden war.
Polizei sucht weitere Zeugen und Geschädigte
Der 35-Jährige wurde inzwischen dem Haftrichter vorgeführt. Anstatt ins Gefängnis ging es aber postwendend in die Psychiatrie. Begründet wurde diese Maßnahme damit, dass nicht ausgeschlossen werden könne, dass der Beschuldigte aufgrund einer psychischen Erkrankung in einem „wahnhaften Zustand“ gehandelt haben könnte. Mit anderen Worten: Es wird wohl auf eine Schuldunfähigkeit hinauslaufen.
Der Sachschaden an der abgebrannten Gartenlaube wurde von den Ermittlern auf 10.000 Euro beziffert. Hinzuzurechnen sind noch die Blechschäden, die während der gut 30 Kilometer langen Flucht von Graben-Neudorf nach Ettlingen entstanden sind. Von dem Fluchtauto, einem grauen VW T-Cross, fehlt bisher noch jede Spur.
Zur weiteren Rekonstruktion des gesamten Tathergangs sucht die Polizei Karlsruhe weitere Zeugen oder Geschädigte. Diese können sich gegebenenfalls unter der Nummer 0721 666 5555 an den Kriminaldauerdienst Karlsruhe oder jede andere Polizeidienststelle wenden.
Fakt ist: Da es sich bei dem gebürtigen Syrer offiziell um einen „Staatenlosen“ handelt, ist auch in diesem Fall – selbst wenn der politische Wille da wäre – an eine Abschiebung bis auf Weiteres nicht einmal zu denken. Der Mann wird dem deutschen Steuerzahler auf die eine oder andere Weise aller Voraussicht nach also noch einige Jahre erhalten bleiben.
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