Zuerst die puren Fakten, so emotionslos, wie es geht: Sechs Stunden, nachdem ihm ein Pakistani am Donnerstag am Nürnberger Hauptbahnhof einen Faustschlag gegen das Gesicht versetzt hat, starb ein 30-jähriger Bundespolizist. Der junge Beamte musste mit seinen Kollegen ausrücken, weil es „eine körperliche Auseinandersetzung“ zwischen dem Schläger aus Pakistan und Mitarbeitern der Bahn gab. Um 10:43 Uhr, also etwa sechs Stunden nach dem Faustschlag, wurde er auf dem Weg ins Krankenhaus für tot erklärt, wie die Polizei mitteilte.
Laut den Angaben der Behörden steht der Tod aber nicht in Verbindung mit dem Faustschlag. „Das vorläufige Obduktionsergebnis liegt nun vor und zeigt, dass der 30-Jährige aufgrund einer medizinischen Ursache verstorben ist. Ein Zusammenhang mit dem vorangegangenen Angriff besteht dem aktuellen Stand der Ermittlungen nach nicht.“
Den Angaben zufolge wollten die Beamten den Streit schlichten. Das führte dazu, dass der 39-jährige Pakistani „unvermittelt mit der Faust gegen das rechte Auge“ des Beamten schlug. Die Polizisten setzten Pfefferspray ein und nahmen den Pakistani vorläufig fest. Sowohl er als auch der Polizist mussten von Mitarbeitern des Rettungsdiensts behandelt werden. Der Angreifer kam dann umgehend wieder auf freien Fuß.
Nach dem Faustschlag kam es bei dem Polizisten zu einer Schwellung und Rötung am Auge. Deshalb konnte er seinen Dienst nicht mehr fortführen. Als er zu seinem Hausarzt ging, brach er dort zusammen. Die sofort animierten Retter versuchten noch, den Mann zu reanimieren. Aber das blieb erfolglos.
Den Angaben zufolge kam der Pakistani im August 2020 in die Bundesrepublik. Laut „Bild“ ist er in der Bundesrepublik ordnungsgemäß gemeldet und nicht vorbestraft.
Soweit die sachliche Darstellung. Ich kann mir in diesem Fall aber auch meine Meinung nicht verkneifen. Ich finde es ungeheuerlich, was die Polizei hier macht. Allein die Aussage, er sei „aufgrund einer medizinischen Ursache verstorben“, ist absurd. Ich bin zwar ein Laie, aber ich denke, jeder Mensch stirbt aufgrund einer medizinischen Ursache. Selbst wenn jemand erschossen wird, sind die Folgen – die Schussverletzungen – medizinisch.
Auch die zweite Aussage ist mehr als irreführend: „Ein Zusammenhang mit dem vorangegangenen Angriff besteht dem aktuellen Stand der Ermittlungen nach nicht.“ Es ist durchaus logisch, dass man einen Zusammenhang noch nicht gänzlich ausschließen kann vor einer Obduktion. Hätte die Polizei geschrieben, dass ein Zusammenhang noch nicht sicher nachgewiesen ist, wäre auch das befremdlich gewesen. Aber zumindest nicht derart irreführend.
Dass der Polizist zufällig aus anderen Gründen sechs Stunden nach einem heftigen Schlag gegen sein Auge mit Schwellung und Rötung am Auge stirbt, ist meiner Ansicht nach mehr als unwahrscheinlich. Gut möglich ist, dass er bereits Vorerkrankungen hatte. Ohne die dann vielleicht der Schlag nicht tödlich gewesen wäre. Aber selbst dann gäbe es einen Kausalzusammenhang.
So aber wirkt die Reaktion der Polizei und damit des Staates für mich wie ein weiterer Beleg für die beispiellose Verdrängung, die sich bei uns breitgemacht hat. Für mich klingt die Polizeimeldung so, als wenn man nach einer Schießerei schreiben würde, der Erschossene sei nicht durch die Kugel gestorben, sondern durch innere Blutungen, also aus „medizinischen Gründen“.
Leider ist es nicht der erste Fall, in dem der Eindruck entsteht, hier werde ein billiges Hütchenspiel gespielt – das die Angehörigen des Verstorbenen – denen ich mein tief empfundenes Mitgefühl ausspreche – regelrecht verhöhnt.
Wie wäre wohl die Pressemitteilung ausgefallen, wenn Rechtsextreme für den Schlag gegen das Auge des Polizisten verantwortlich gewesen wären und kein Ausländer?
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