Unter Menschen, die sich etwas mit Finanzen und Wirtschaft auskennen, gilt es als eine Binsenweisheit: Schulden, die der Staat heute aufnimmt, sind ein Kredit bei künftigen Generationen und gehen zu deren Lasten. Eigentlich eine sehr logische Erkenntnis, die auch für Nicht-Fachleute verständlich sein sollte.
Nicht so jedoch für die Jugendorganisationen von SPD und Grünen sowie deren rot-grün angehauchte Partner-Organisationen wie die DGB-Jugend und die Klima-Radikalen von „Fridays for Future“. Sie gehen jetzt auf Konfrontationskurs mit ihrer eigenen Regierung – und insbesondere der FDP. Jusos und Grüne Jugend haben mit vier weiteren Verbänden einen Protestbrief an Kanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) verfasst, wie der „Spiegel“ berichtet. Das Schreiben hat demnach den Titel „Sie kürzen unsere Zukunft weg!“.
Die Organisationen, die nach eigenen Angaben sechs Millionen Mitglieder vertreten, fordern, „die Schuldenbremse auszusetzen und sie perspektivisch abzuschaffen“. In dem Brief steht dann noch: „Wir wehren uns gegen Ihre bevormundende Behauptung, dass die geplanten Kürzungen im Interesse junger Menschen seien.“
Das ist wirtschaftlich in etwa so klug wie die Forderung, mehr Geld zu drucken, um die Ausgaben des Staates leichter begleichen zu können.
Dass es gerade der Verzicht auf eine weiter ausufernde Staatsverschuldung, also die Schuldenbremse ist, die der jungen und künftigen Generation zugutekommt, diese Einsicht verdrängen die stramm ökosozialistischen Nachwuchsorganisationen von Rot-Grün. Insbesondere attackieren sie FDP-Chef Christian Lindner, der als Finanzminister bislang eine Aufhebung der Schuldenbremse ablehnte – mit der SPD und Grüne durchaus liebäugeln.
Seine Forderung nach einer weiteren Verschuldungsorgie begründet der rot-grüne Nachwuchs unter anderem damit, dass es „keinen Kahlschlag unseres Sozialstaates, unserer Jugendarbeit, unserer Bildung und unserer Zukunftsinvestitionen“ geben dürfe. Der Haushalt dürfe zudem die Hoffnungslosigkeit nicht weiter verstärken und die Menschen nicht „der Klimakatastrophe ausliefern“.
Mit anderen Worten: Wir sollen noch mehr auf Pump und damit zulasten künftiger Generationen leben, damit die Profiteure der Klima-Angst einen noch dickeren Reibach machen als bisher schon.
Die Regierung nehme in Kauf, „dass Schulen noch maroder werden, Jugendbildungsstätten und Schwimmbäder geschlossen werden, wir unsere Klimaziele verfehlen und unsere Infrastruktur verfällt“, heißt es in dem Schreiben. Pikanterweise fordern darin ausgerechnet die Ideologen ein Ablassen von Ideologie – aber natürlich nicht von der eigenen: „Fesseln Sie sich nicht selbst an die Schuldenbremse und die gefährliche Ideologie der Austerität. Und rechtfertigen Sie diese überholte Ideologie nicht mit Generationengerechtigkeit. Nicht in unserem Namen.“
Dass tatsächlich die Schulen marode sind, dass viel zu wenig in Bildung und die Zukunft investiert wird – damit haben die Nachwuchspolitiker zwar recht. Aber natürlich weigern sie sich, dagegen auf andere Weise vorzugehen als durch noch mehr Schulden. Etwa bei einer wahnwitzigen, ideologischen Entwicklungshilfe, beim absurden „Kampf gegen rechts“ oder einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Massen-Einwanderung – um nur drei Beispiele zu nennen.
Mit dem ganzen ideologischen Wahnsinn, der uns Abermilliarden kostet, hat der rot-grüne Nachwuchs kein Problem. Im Gegenteil. Den verteidigen sie – um den Preis von noch mehr Schulden. Willkommen im rot-grünen Taka-Tuka-Land von Pippi Langstrumpf! Mitsamt Vier-Tage-Woche, wie es die Chefin der Grünen Jugend, Katharina Stolla, im März bei Markus Lanz im ZDF forderte – und ganz offen die Systemfrage stellte. Ihre Parteifreundin und Co-Chefin Svenja Appuhn forderte ebenfalls bei Lanz im Mai indirekt eine Planwirtschaft und einen Kampf gegen Superyachten und Privatjets. Juso-Chef Philipp Türmer bezeichnete Reiche ebenfalls bei Markus Lanz, der seine Sendung offenbar als Tribüne für junge Sozialisten sieht, als Schmarotzer.
Der sozialistische Geist ist ungebrochen in Deutschland. Diesmal im grünen Öko-Gewand.
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