Von Ekaterina Quehl
Berlin, die Stadt, die uns jeden Tag mit ihrer Vielseitigkeit und abwechslungsreichen, kreativen Ereignissen – von Pannen am Flughafen über Klimakleber auf Autobahnen und intelligenten Radwegen, die die Zufahrt für die Feuerwehr behindern, bis hin zu ihrer einzigartigen Politik – bereichert, bereitet sich nun auf Silvester vor. Ein Fest, das jedes Jahr Freude und neue Hoffnungen für das kommende Jahr schenkt und traditionell mit Feuerwerk und Böllern empfangen wird.
Auch für dieses Jahr hegt man große Erwartungen an Silverster. Besonders seitens der Polizei und Feuerwehr. Denn sie sind die ersten, die angefangen haben, sich auf das wunderschöne Berliner Fest vorzubereiten. Beeindruckt – wie auch wir alle – von den Berliner Silvesternächten der letzten Jahre, bereiten sie sich diesmal besonders gründlich vor. Nach dem Motto „Aus den Fehlern wird man klug“. Das ist verständlich, denn bisherige Maßnahmen wie etwa alle festgenommenen Randalierer kurz nach der Festnahme frei zu lassen, was plausibel und wirksam erschien, haben aus unerklärlichen Gründen nicht gewirkt. Und was könnte eine gründlichere Vorbereitung auf die bevorstehende Silverster-Schlacht sein, als solche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Stadt einzuplanen, die schon in den letzten Jahre keine Wirkung gezeigt haben.
Zum Glück fallen darunter „Böllerverbotszonen“. Diese Maßnahme gehört wahrscheinlich zur selben Kategorie wie „Messerverbotszonen“, die sich schon längst als wirksamer Schutz gegen freilaufende (oder wieder freigelassene) Messer-Stecher etabliert haben. Dies belegen sowohl statistische Auswertungen als auch die Plattform messerinzidenz.de – ein Tracker für Delikte mit Messern. Im Gegensatz zu „Messerverbotszonen“ gibt es Böllerverbotszonen schon länger, doch gerade für die festlichen Berliner Silverster-Schlachten werden sie eine neue Dimension der Sicherheit bieten. Damit die Berliner das Neue Jahr noch ruhiger in ihren Wohnungen hinter verschlossenen Türen begrüßen können.
Als Laie fragt man sich jedoch, was genau als Verbotszone beim Böller-Verbot gelten sollte: die Zone, aus der die Böller geworfen werden, oder die Zone, in die sie fallen? Wählt man die erste Zone, so steigt die Wahrscheinlichkeit, den Werfer zu identifizieren und eventuell festzunehmen – was wenig sinnvoll erscheint, da er wahrscheinlich nach drei Tagen wieder freigelassen wird. Definiert man aber als Verbotszone die Zone, in die die Böller fallen, so kann dies noch weniger sinnvoll sein. Denn Böller, die womöglich direkt in Autos, Busse, Häuser oder gar Menschen fliegen würden, sind noch schwerer zu bändigen, als die, die sie werfen.
Dass die Berliner Behörden nun erkennen, dass Hunderte Brände, Tausende Verletzungen und Gewalt endlich Grund zur Sorge geben, zeigt sich deutlich im neuen Maßnahmenplan. Hatte die Polizei letztes Jahr noch ein emotionales Action-Video auf X gepostet, in dem sie mit „Respektiert uns!“-Aussage Verbrecher darum bat, etwas netter mit ihnen umzugehen, so geht die Berliner Feuerwehr in diesem Jahr einen deutlich größeren Schritt. Geplant sind Workshops und Begegnungen mit Jugendlichen. Um „mehr Nähe“ aufzubauen.
„Dies fördert einen respektvollen und gewaltfreien Umgang miteinander und ermöglicht das Verständnis für die Rolle von Rettungskräften als ‚Helfer in der Not‘“, so die Berliner Senatsverwaltung.
„Um Jugendliche über die gesetzlichen Bestimmungen und potenziellen Gefahren im Umgang mit pyrotechnischen Erzeugnissen zu sensibilisieren“ sind auch vorbeugende Maßnahmen in Schulen und Jugendeinrichtungen geplant. Sollten sich dort auch diejenigen Täter befinden, die letztes Jahr nach ihren Straftaten freigelassen wurden, dann werden sie sicher nach solch einem Workshop in diesem Jahr respektvoll und gewaltfrei ihre Straftaten begehen.
Dieses umfangreiche Maßnahmenpaket wird seine Wirkung sicherlich nicht nur in Berlin entfalten, sondern auch deutschlandweit. Sollten Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht in Berlin wohnen, so benötigen Sie an Silvester auch keine eigenen Böller mehr. Gemütlich am Festtisch sitzend, können Sie mit Ihren Liebsten einfach die feierliche Berliner Schlacht live per Video verfolgen. So teilen Sie nicht nur die Erlebnisse der Berliner im Livemodus, sondern kommen auch selbst in den Genuss von Pyrotechnik. Denn wahrscheinlich fliegen die Böller durch die Bildschirme Ihrer Fernseher, Smartphones und Computer direkt zu Ihnen und bescheren Ihnen beinahe dieselbe Freude wie den Hauptstadtbewohnern.
In diesem Sinne: Feliz Navidad, liebes Deutschland!
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Ekaterina Quehl ist gebürtige St. Petersburgerin, russische Jüdin und lebt seit über 20 Jahren in Deutschland. Pioniergruß, Schuluniform und Samisdat-Bücher gehörten zu ihrem Leben wie Perestroika und Lebensmittelmarken. Ihre Affinität zur deutschen Sprache hat sie bereits als Schulkind entwickelt. Aus dieser heraus weigert sie sich hartnäckig, zu gendern. Sie arbeitet für reitschuster.de.
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