Von Kai Rebmann
Die gute Nachricht vorweg: Edoardo Bove wird zwar weiterhin auf der Intensivstation der Carregi-Klinik in Florenz behandelt, befindet sich aber offenbar auf dem Weg der Besserung. Dort wurde der Profi der AC Florenz eingeliefert, nachdem er am Sonntag im Heimspiel seiner Mannschaft gegen Inter Mailand zusammengebrochen war und noch auf dem Platz wiederbelebt werden musste.
Noch am selben Abend machte in den Berichten über das Drama zwischen den Zeilen ein merkwürdig anmutendes Detail die Runde: eine akute Schädigung des Zentralnervensystems und des Herz-Kreislauf-Systems könne ausgeschlossen werden. Dies hätten „erste Tests“ bei dem 22-Jährigen im Krankenhaus gezeigt. Stattdessen gab es vage Spekulationen, die einen epileptischen Anfall als mögliche Ursache für den Herzstillstand bei Italiens ehemaligem U-Nationalspieler vermuteten.
Ein offenbar von der Tribüne hinter den Ersatzbänken aus aufgenommenes Video zeigt eine Perspektive auf das Geschehen, die im TV so nicht zu sehen war. Und tatsächlich sind darauf keine Anzeichen zu sehen, die unmittelbar auf einen epileptischen Anfall schließen lassen. Vielmehr sackt der Spieler ohne gegnerische Einwirkung unvermittelt in sich zusammen und bleibt regungslos auf dem Rasen liegen.
Das sehr schnelle, ja fast schon verdächtig schnelle Ausschließen eines ganz bestimmten Krankheitsbildes, das gerade bei jungen Männern als eine der häufigsten und gleichzeitig gefährlichsten Nebenwirkungen der sogenannten Corona-Impfung bekannt ist, musste natürlich hellhörig werden lassen. Zumal auch Montag die Meldungen vom Vorabend geradezu gebetsmühlenartig wiederholt wurden: Der Patient sei stabil und es seien keine Schädigungen des Nerven- oder Herz-Kreislaufsystems festgestellt worden, hieß es auch in deutschen Medien immer wieder.
Fußball-Profi droht Karriere-Aus
Aber: Wie die „Gazetta dello Sport“ jetzt berichtet, besteht bei Edoardo Bove eben doch der Verdacht auf eine Myokarditis, eine Erkrankung des Herzmuskelgewebes also. Diese kann sowohl chronisch als auch akut verlaufen. Bei dem von der AS Rom ausgeliehenen Mittelfeldspieler der Fiorentina war am vergangenen Sonntag ganz offensichtlich Letzteres der Fall.
Im schlechtesten Fall droht dem Fußballer damit sogar das frühzeitige Karriere-Aus. Derzeit müsse sich Bove in der Careggi-Klinik weiteren Untersuchungen unterziehen, die Aufschluss darüber geben sollen, ob dem Profi ein Defibrillator-Implantat eingesetzt werden muss. In Italiens Serie A würde die Gesetzeslage weitere Einsätze dann kategorisch ausschließen, wie unter anderem auch Dänemarks Nationalspieler Christian Eriksen schon erfahren musste. Der ehemalige Inter-Star läuft inzwischen für Manchester United der englischen Premier League auf.
Die Ereignisse um Edoardo Bove reihen sich in eine Vielzahl ganz ähnlicher Vorfälle innerhalb der vergangenen Jahre ein. Erst vor wenigen Wochen war der ehemalige Bundesliga-Profi Adam Szalai in seiner heutigen Funktion als Assistenztrainer der Nationalmannschaft Ungarns während eines Spiels seiner Mannschaft aus heiterem Himmel auf der Bank zusammengebrochen.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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