Von Kai Rebmann
Mehr als drei Jahre nach der verheerenden Ahrtal-Flut ist den Ermittlern in Nordrhein-Westfalen offenbar ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Der polizeibekannte Artris-Clan soll sich im Zuge der gewährten Fluthilfen für die Opfer um insgesamt mindestens 4,688 Millionen Euro bereichert und sich damit Geld in die Taschen gestopft haben, das dann an anderer Stelle fehlte. An der Spitze des kriminellen Netzwerks innerhalb der deutsch-libanesischen Großfamilie stehen den bisherigen Erkenntnissen zufolge zwei Frauen.
Nessrin A. (35) und Ferial A. (42) sollen demnach gemeinsam mit 20 weiteren Familienangehörigen in mehreren Fällen bei den jeweils zuständigen Behörden getürkte Anträge auf Fluthilfe eingereicht haben. Um die Betrugsabsichten zu verschleiern, soll dabei auch auf Strohleute zurückgegriffen worden sein, sodass sich die Spuren über unzählige Antragsteller in drei Bundesländern verteilten.
Nach aktuellem Stand laufen bei den Staatsanwaltschaften seit Januar dieses Jahres 182 Verfahren gegen 136 Beschuldigte. Im Rahmen einer konzertierten Aktion schlug die Polizei jetzt bei einer Razzia in insgesamt 15 Objekten in Mechernich (NRW) sowie drei weiteren Objekten in Kassel (Hessen) und Stuttgart (Baden-Württemberg) zu. Die Bande soll in den Wochen und Monaten nach der Katastrophe im Juli 2021 – direkt und indirekt – unberechtigte Anträge auf Fluthilfe in Höhe von insgesamt rund 9 Millionen gestellt haben, etwas mehr als die Hälfte davon wurde bewilligt und auf verschiedene Konten überwiesen.
So funktionierte die Betrugsmasche
In den meisten Fällen agierten die verdächtigten Clan-Mitglieder im Hintergrund und „arbeiteten“ auf Provisionsbasis. Sie stellten Strohleuten die zur Antragstellung notwendigen Unterlagen zur Verfügung und kassierten im Gegenzug bis zu 50 Prozent der ausgezahlten Gelder aus dem Fluthilfe-Fonds.
Doch die Betrüger machten auch recht einfache Fehler, die die Ermittler schließlich auf ihre Spur führten. So wurden etwa immer wieder dieselben oder zumindest sehr ähnliche Schadensbilder angegeben. Nicht zuletzt tauchten in den Anträgen auf Wiederaufbauhilfe aber auch Schäden auf, die schon aus ganz offensichtlichen Gründen nichts mit der Realität zu tun haben konnten. Laut Polizei seien unter anderem auch „Hilfen für Schäden in Obergeschossen von Wohnungen beantragt worden, die nicht mit dem Höchstwasserstand zum Zeitpunkt der Flut übereinstimmten.“
Clan schon länger im Visier der Behörden
Die Hauptverdächtigen in diesem Fall sind in NRW alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Der Name der Großfamilie steht unter anderem im sogenannten „Clanlagebild“ des Landeskriminalamtes. Verhindern konnten die Behörden den Millionen-Betrug um die Ahrtal-Fluthilfe offenbar aber trotzdem nicht.
Für Innenminister Herbert Reul ist allein das Ausmaß dieses Coups „unvorstellbar“. Dem „Focus“ sagte der CDU-Politiker: „Mehr als 180 Menschen sterben, Unzählige in den Flutgebieten kämpfen um ihre Existenzen. Und in so einer Situation denken diese Verbrecher nur daran, wie sie aus der Katastrophe Kapital schlagen können. Sie nutzen das System aus, verhöhnen damit nicht nur die Flutopfer, die das Geld wirklich brauchen, sondern betrügen das Land um Millionen, die dann beim Aufbau fehlen.“
Herzlich willkommen in der Realität des besten Deutschlands, das es je gegeben hat, lieber Herr Reul! Dabei ist der Betrug rund um die Ahrtal-Flut nur eines von unzähligen Beispielen, wie das „System“, von dem der CDU-Innenminister hier spricht, nicht zuletzt von kriminellen Clans immer wieder – und wahrsten Sinne des Wortes „systematisch“ – ausgenutzt, ja geradezu ausgebeutet wird.
❄ DANKE FÜR IHRE WEIHNACHTSGABE! ❄
Im Dezember 2019 ging meine Seite an den Start. Heute erreicht sie bis zu 53,7 Millionen Aufrufe im Monat. Sie setzt Themen, die selbst große Medien nicht mehr ignorieren können.
Mein Ziel:
Kritisch, unabhängig und mit furchtloser Aufrichtigkeit der Regierung und ihren Hofberichterstattern auf die Finger schauen – ohne Steuergelder, ohne Großspender, nur mit Herzblut, Idealismus und Ihrer Unterstützung.
Gerade in der Weihnachtszeit freue ich mich über jede Geste, die zeigt:
Mein Engagement mitsamt so mancher schlafloser Nacht findet Anerkennung.
Wenn Sie bei Ihren Weihnachtsgaben auch an mich denken, machen Sie mir damit ein besonderes Geschenk.
❄ Danke von Herzen und eine frohe Adventszeit! ❄
Der einfachste und billigste Weg, ohne jede Abzüge, ist eine Banküberweisung:
IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71.
Alternativ sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – allerdings werden dabei Gebühren fällig.
Über diesen LinkMit noch höheren Gebühren ist über Umwege auch (wieder) Paypal-Bezahlung möglich:
Über diesen LinkBITCOIN-Empfängerschlüssel auf Anfrage
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.
Wieder zurück:
Was für eine großartige Nachricht pünktlich zur Weihnachtszeit: Der Unterstützer-Shop “Eine Frage noch” ist nach einer langen Zwangspause endlich wieder da – mit einzigartigen Produkten wie dem „Schwachkopf“-T-Shirt. Perfekt für besondere Weihnachtsgeschenke!
Warum die Pause? Weil der Shop der alten Firma nach einem Managementwechsel zu unbequem war. Doch ein früherer Mitarbeiter hat sich nicht unterkriegen lassen: Mit beeindruckendem Einsatz hat er alles neu aufgebaut. Eine wahnsinnige Leistung, die echten Respekt verdient!
Schauen Sie rein, stöbern Sie in der Auswahl und honorieren Sie die enorme Arbeit. Es lohnt sich!
Meine neuesten Videos und Livestreams
Merz – die finale Selbstkastration und Unterwerfung der „Opposition“ unter die rot-grüne Agenda
Der Schein-Schöngeist dechiffriert: Habecks Küchentisch-PR – ein Soufflé, das in sich zusammenfällt
Scholz-PK für Sie dechiffriert: Wie der Kanzler lügt und sich mit Taschenspielertricks durchmogelt
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
Bild: Screenshot Youtube-VideoBitte beachten Sie die aktualisierten Kommentar-Regeln – nachzulesen hier. Insbesondere bitte ich darum, sachlich und zum jeweiligen Thema zu schreiben, und die Kommentarfunktion nicht für Pöbeleien gegen die Kommentar-Regeln zu missbrauchen. Solche Kommentare müssen wir leider löschen – um die Kommentarfunktion für die 99,9 Prozent konstruktiven Kommentatoren offen zu halten.
Mehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de