Es beginnt um 9.30 Uhr. Nicht im Berghain, nicht beim Christopher Street Day, sondern in der katholischen Kirche St. Anna in Münster-Mecklenbeck. Dort feiert die Queer-Gemeinde Gottesdienst – und das ZDF ist mit Kamerawagen dabei. Deutschland im Jahr 2025. Während in vielen Schulklassen keine Kreuze mehr hängen dürfen, opfert die Kirche ihre Identität dem Zeitgeist. Live, öffentlich-rechtlich, unter dem Prädikat pädagogisch wertvoll.
„Wer bin ich – für dich?“ lautet das Motto der Messe. Eine gute Frage. In der klassischen Liturgie hätte die Antwort vielleicht mit Buße und Demut zu tun gehabt. Heute klingt es eher nach einem misslungenen Tinder-Match. Doch das passt: Die Messe wird von der Queer-Gemeinde gestaltet. Die steht, wie die einst konservative „Welt“ im Stile eines Queer-Aktivistenblattes verkündet, „seit 1999 für eine offene, inklusive Liturgie“.
Echt?
Der Hauptzelebrant ist Pfarrer Karsten Weidisch, der mit Hoodie und Lockenschopf weniger aussieht wie ein Hirte seiner Herde – und mehr wie einer, der lieber bei Vollmond mit der Gitarre ums Lagerfeuer zieht. Musikalisch begleitet wird er von einer Band namens „effata“, was zwar klingt wie eine vegane Aufstrichmarke, aber biblisch korrekt „öffne dich“ bedeutet.

Wer bisher dachte, nur die evangelische Firma hinke zwanghaft den Zeitgeist voraus, wird nun von der katholischen des Gegenteils belehrt. Auch sie öffnet sich für modischen Klimbim und will das auch noch per Kamera bis in die entfernteste Provinz hinaus posaunen. Früher fühlte sich die Kirche für den Glauben zuständig. Heute hat sie sich zum Transmissionsriemen für rot-grüne Ideologie selbstverstümmelt.
Die Selbstentfremdung geht soweit, dass der „Rainbow Index of Churches in Europe“ (so etwas gibt es tatsächlich) unsere katholische Amtskirche inzwischen als queerfreundlichste Europas feiert. Was für eine bittere Tradition, dass Deutschland allgemein und seine Kirchen im Besonderen bei Ideologien immer mit fliegenden Fahnen jedem noch so kruden Trend hinterher bzw. voranrennen.
Vom Vatikan hört man dazu – wenig. Was auch besser ist. Denn sonst müsste man sich ja festlegen. Und das ist das Einzige, was in der neuen Kirche noch als Todsünde gilt.
Was kommt als Nächstes?
Wenn das ZDF jetzt Queer-Gottesdienste überträgt – warum dann nicht gleich eine ganze Staffel?
- Gottesdienst für Genderfluide: mit Wandlungsritus auf Zuruf („Heute Brot, morgen Kuchen“)
- Die klimaneutrale Messe: mit E-Räucherfass, veganer Hostie und Heiligsprechung von Luisa Neubauer
- Liturgie der Letzten Generation: inklusive Sakramentsverklebung auf dem Altar
- Eucharistie für E-Mobilisten: statt Weihwasser gibt’s AdBlue
- Die Messe der Mikroaggressionen: Lesung aus dem Buch „Trigger“ – Kapitel 12: Die verbotene Frage „Woher kommst du?“
- Heilige Messe für Furry-Christen: inklusive Segnung in Tierkostümen
- TikTok-Gottesdienst: Liturgy in 15 Sekunden, mit Filter, Beatdrop und Swipe nach oben für die Beichte
- Queerer Kreuzweg: mit Drag-Predigt und Regenbogen-Kreuzigung (Triggerwarnung inklusive)
Die Möglichkeiten sind endlos. Hauptsache, es hat mit Gott nichts mehr zu tun. Sondern mit Gefühl. Mit Repräsentation. Mit rot-grüner Politik. Hauptsache, die Kirche zeigt: Wir sind auch noch da, wir sind brav, wir sind auf Linie, wir machen Männchen. 45 Minuten öffentlich-rechtliche Seelenmassage für Rot-Grüne, gesendet von einem Sender, der sonst lieber erklärt, warum die Bibel eigentlich ein koloniales Dokument sei.
Und was, wenn man das nicht gut findet?
Dann ist man nicht mehr Christ – sondern „rechts“, „hasserfüllt“ oder im besten Falle „missverstanden“. Denn in der neuen Kirche gibt es nur noch einen Teufel: den Traditionalisten. Der glaubt noch an Sünde, Wahrheit, Dogma – und daran, dass Liturgie kein Lifestyle ist. So einer wird nicht bekehrt. Sondern gecancelt.
Auf einem evangelischen Kirchentag wurde kürzlich behauptet, Gott sei queer. Die katholische Kirche eilt diesem Irrsinn nun offenbar eifersüchtig hinterher.
Man kann versuchen, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen. Sich darüber freuen, dass ein Gottesdienst überhaupt noch im Fernsehen läuft. Dass Glauben sichtbar bleibt – wenn auch im queeren Gewand. Aber: So etwas hat mit Gott ungefähr so viel zu tun wie eine Werbeshow mit Weihnachten: Das Gewand ist noch da – aber darunter liegt nur noch die nackte Selbstverwirklichung.
Die neue Kirche liebt den Spiegel. Und wenn sie sich nicht gerade selbst feiert, bastelt sie an Symbolen, die den rot-grünen Kulturkriegern gefallen – in diesem Fall denen vom ZDF. Früher stellte sich die Frage: Glaubst du an Gott? Heute lautet sie: Glaubst du an die richtige Botschaft – zur besten Sendezeit?
Der Queer-Gottesdienst von Münster ist ein Symptom. Für eine Kirche, die sich Zeitgeist und Ideologie verschrieben hat statt Gott und dem Glauben. Die gefallen will, nicht führen. Die lieber mit dem Zeitgeist flirtet, als mit der Ewigkeit zu ringen. Die sich für Rot-Grün als Resonanzraum entschieden hat statt Rom. Und die vor lauter Inklusion am Ende niemandem mehr etwas zu sagen hat – außer ein paar Kulturredakteuren und dem ZDF.
So eine Kirche noch ernst zu nehmen, wäre ein Glaubensakt für sich. Amen – aber bitte ohne Triggerwarnung.
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