„Gott ist queer“ wird auf dem Kirchentag verkündet Kirche (wieder) auf Abwegen

Hier mein Video zu diesem Text.

Man muss es sich zweimal ansehen oder zweimal anhören, was beim Schlussgottesdienst des Evangelischen Kirchentags gesagt wurde – von Pastor Quinton Ceasar aus Wiesmoor:

„Jetzt ist die Zeit zu sagen: ‘Wir sind alle die letzte Generation‘. Jetzt ist die Zeit zu sagen: ‘Black lives always matter‘ …Jetzt ist die Zeit zu sagen: ‘Gott ist queer!‘ Jetzt ist die Zeit zu sagen: ‘We leave no one to die‘. Jetzt ist wieder die Zeit zu sagen: ‘Wir schicken ein Schiff und noch viel mehr… Wir empfangen Menschen an greeshen…griesien sicheren Häfen… Safer spaces for all.‘“

Bei der Aussage zur letzten Generation und zur vermeintlichen Geschlechtszugehörigkeit Gottes gibt es frenetischen Applaus, der teilweise ins Kreischen übergeht.

Wenn Jesus sage „Jetzt ist die Zeit“, dann rufe er zur Veränderung auf, „zu mutigen Entscheidungen, die wirklich Veränderung bewirken“, posaunt der Pastor: „Denn es ist auch die Zeit für das Ende der Geduld.“

Während die Tagesschau für Ihre Gebührengelder wohlwollend über die Rede des in Südafrika aufgewachsenen Theologen berichtete (siehe hier), die an eine überdrehte TV-Show erinnerte, antwortete ein befreundeter orthodoxer Geistlicher, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt, als ich ihm das Video mit den Ausschnitten zuschickte: „Das ist keine Kirche!“

Genau das war auch mein erster Gedanke. Man hat vielmehr den Eindruck, dass es sich um eine Veranstaltung – neudeutsch: Event – der „Woke“-Gemeinde handelt, oder um einen Grünen-Parteitag.

Wobei sich das von Jahr zu Jahr zuspitzt. 2019 gab es Aufregung um einen bemerkenswerten Workshop, den die rot-grünen Kulturkrieger in den Redaktionen sofort verteidigten. Der „Stern“ schrieb etwa damals: „Workshop in der Kritik Shitstorm für ‘Vulven malen‘ beim Evangelischen Kirchentag – dabei sieht so moderner Glaube aus.“ Sehr interessant, wie in den Augen der „Stern“-Kollegen moderner Glauben aussieht.

So traurig es ist: Die evangelische Amtskirche ist zu einer Unterstützungs-Organisation von Rot-Grün und einer Livestyle-Selbsthilfegruppe verkommen. Während die katholische Amtskirche wegen all der Missbrauch-Skandale vor allem mit sich selbst beschäftigt ist und in der verbleibenden Zeit ebenfalls dem Zeitgeist hinterherhechelt – etwa durch die Idee, ab März 2026 offizielle Segensfeiern für homosexuelle Paare einzuführen.

Eine der wichtigsten Lehren aus unserer Geschichte sollte sein, dass sich die Kirche nicht vom Staat oder einer politischen Bewegung vereinnahmen lassen darf. Dass sie Distanz zu den Mächtigen halten muss. Doch eine große Zahl von Kirchenfürsten erweist sich als resistent gegen diese Lehre aus der Geschichte.

Hier mein Video zu diesem Text. Mit dem Journalismus-Gütesiegel von Youtube – für Werbezwecke nicht geeignet. Und als „Hassrede“ eingestuft – unglaublich!  

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