„Absolut alarmierende“ Suizid-Zahlen durch Corona-Kontaktverbote Viermal mehr Selbsttötungen als vor der Pandemie

Von Daniel Weinmann

Zunehmend mehr Menschen kapitulieren vor den wirren Maßnahmen des deutschen Corona-Regimes. Laut einer noch nicht peer-reviewten Studie der Essener Uniklinik ist die Fallzahl der Suizidversuche von Kindern und Jugendlichen im zweiten Lockdown um das Vierfache gegenüber der Zeit vor Corona gestiegen (reitschuster.de berichtete).

Nun legte die Sterbegeldversicherung Monuta mit deprimierenden Zahlen für die älteren Semester nach. Deutschland-Chef Oliver Suhre spricht im Videocast „19 – die Chefvisite“ von viermal mehr Selbstmorden als vor der Pandemie. Diese (nicht konkret bezifferten) „absolut alarmierende(n) Zahlen“ errechnen sich aus der Auswertung von Daten wie etwa Krankenakten aus dem Jahr 2021. Der Anstieg sei „sehr stark der Isolation, der Vereinsamung“ vor allem älterer Menschen durch die Corona-Kontaktverbote geschuldet.

Eine stille Katastrophe

„Wir machen uns keine Vorstellung über die Zustände in vielen Haushalten, wo ältere Menschen unter Umständen alleine, vielleicht körperlich beeinträchtigt leben“, so Suhre. Seine Mahnung klingt gleichermaßen eindringlich wie zwingend: „Wir müssen raus aus der Angstmache und hin zu einem konstruktiven Umgang. Wenn wir das nicht tun, wird die Zahl im nächsten Jahr noch deutlich zunehmen.“

Von einer deutlichen Zunahme der Suizidgedanken berichtete kürzlich auch die Deutsche Depressionshilfe, die vor und während der Pandemie jeweils mehr als 5.000 an Depression leidende Erwachsene befragte. Im September vergangenen Jahres gab im „Deutschland-Barometer Depression“ jeder fünfte Befragte an, in den sechs Monaten zuvor Suizidgedanken entwickelt zu haben. Weitere 35 Prozent berichteten von einer Zunahme der Depressionsschwere, während 29 Prozent einen Rückfall erlitten hatten.

„Hochgerechnet betrifft dies mehr als zwei Millionen Menschen und in Anbetracht der Schwere dieser Erkrankung ist dies eine stille Katastrophe“, kommentierte Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Inhaber der Senckenberg-Professur an der Universität Frankfurt am Main. Wie schwer die Erkrankung sei, zeige sich daran, dass Menschen mit der Diagnose Depression im Schnitt knapp zehn Jahre kürzer leben.

Immenses Leid bei Depressionspatienten

Mit Blick auf die Frage, ob diese Verschlechterungen etwas mit den Maßnahmen gegen Corona zu tun haben, sieht Hegerl eine „signifikante Beziehung“ zu diesen Aspekten:

a) Qualitätsabnahme der medizinischen Versorgung, da stationäre Behandlungen abgesagt wurden, Ambulanzen das Angebot zurückfahren mussten, Facharzt- und Psychotherapietermine ausfielen oder Patienten aus Angst vor einer Ansteckung selbst Termine abgesagt haben.

b) Der Rückzug in die eigenen vier Wände führte dazu, dass die Mehrzahl der Menschen in einer depressiven Krankheitsphase sich weniger bewegten, vermehrt ins Bett zurückzogen und Schwierigkeiten hatten, den Tag zu strukturieren – verbunden mit vermehrtem Grübeln. Von diesen drei Faktoren sei gut bekannt, dass sie ganz spezifisch bei Depression den Krankheitsverlauf verschlechterten. „Angemerkt sei nur“, so Hegerl, „dass längerer Schlaf und längere Bettzeiten bei vielen Erkrankten depressionsverstärkend sind und Schlafentzug ein etabliertes, auf Depressionsstationen angebotenes Behandlungsverfahren ist.“

Still leidende Menschen mit Depressionen nicht unberücksichtigt lassen

Hegerls Fazit: „Diese Daten legen nahe, dass auch durch die Maßnahmen gegen Corona bei Depressionspatienten immenses Leid ausgelöst wurde.“ Dies sei bisher nicht ausreichend berücksichtigt worden. „Das systematische, prospektive und kontinuierliche Erfassen von Leid und Tod, die durch die Maßnahmen gegen Corona ausgelöst werden, ist Voraussetzung jeder Nutzen-Risiko-Bewertung derartiger Maßnahmen“, unterstreicht der Wissenschaftler. Nur so könne die Sorge genommen werden, dass durch die Maßnahmen gegen Corona mehr Leid und Tod verursacht als verhindert und die Nutzen-Risiko-Relation optimiert werde.

Sein eindringlicher Appell an die Verantwortlichen der Corona-Agenda: „Die meist still leidenden Menschen mit Depressionen dürfen durch eine Blickverengung auf Covid-19 nicht unberücksichtigt bleiben.“

Anmerkung: Wir haben über das Thema Suizid berichtet. Es ist nicht ausgeschlossen, dass depressiv veranlagte Menschen sich nach Berichten dieser Art in der Ansicht bestärkt sehen, dass das Leben wenig Sinn habe. Sollte es Ihnen so ergehen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Hilfe finden Sie bei kostenlosen Hotlines wie 0800-1110111 oder 0800-3344533.

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Aonprom Photo/Shutterstock
Text: dw

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