Was wäre ich ohne meine Leser? Die vom Staat subventionierten oder mit Zwangsgebühren gepäppelten Redaktionen haben zwar weitaus mehr Manpower – aber nur in den Redaktionsstuben. Dafür habe ich im ganzen Land engagierte Leser, die mir ständig spannende Informationen zukommen lassen. Es ist so, als habe man überall Augen und Ohren – wofür ich bei dieser Gelegenheit ganz herzlich danken möchte.
Sehr spannend fand ich die Zuschrift eines Lesers aus Hamburg, der mir direkt von der Schulfront berichtete:
Die Schülersprecher vom Ohmoor-Gymnasium Hamburg haben mal wieder einen rausgehauen. Nicht etwa das sie sich Gehör verschaffen um den häufigen Unterrichtsausfall, oder versäumten Lernstoff durch Corona zu beklagen. Nein viel besser. Es wäre schön, wenn die Schüler eine bestimmte Farbe bei ihrer Kleidung beachten würden. Und das alles weil man ja die Bunte-Woche an der Schule hätte. Immer was Neues aus der größten Freiluftklappse der Welt.
Und hier nun der Rundbrief der Schülersprecher. Sorry, Schülersprecherinnen natürlich:
Hallo liebe Schülerlnnen,
hier eine kleine Erinnerung, dass die Pride Week
gestartet hat!
Das sind die Farben für die folgenden Wochentage:
(Montag= rot)
Dienstag= orange/ gelb
Mittwoch= grün
Donnerstag= blau
Freitag= lila/pink
Es wäre super, wenn ihr auch nur ein Kleidungsstück
der Farbe anpassen könntet 🙂
Wir freuen uns auf eine bunte Woche!
Euer Schulsprecherinnenteam
Dass junge Menschen Feuer und Flamme für Ideen sind, gab es immer. Und ist wohl auch nötig und gut so (wobei es schön wäre, wenn sich dieser jugendliche Drang gegen Missstände richten und nicht für sinnfreie Symbolik vergeudet würde). Das Problem ist weniger der Brief aus Hamburg – als die Tatsache, dass all das heute auch in der Erwachsenenwelt vorherrscht.
Ich musste bei den Zeilen an eine Aussage von Franz Josef Strauß aus dem Jahre 1988 denken: „Wenn diese Bundesrepublik Deutschland einen fundamentalen Richtungswandel in Richtung Rot-Grün vollziehen würde,..,dann wäre das Schicksal der Lebenden ungewiss und die Zukunft kommender Generationen würden auf dem Spiele stehen…Wir stehen vor der Entscheidung: Bleiben wir auf dem Boden trockener, spröder, notfalls langweiliger, bürgerlicher Vernunft und ihren Tugenden oder steigen wir in das bunt geschmückte Narrenschiff ‹Utopia› ein, in dem dann ein Grüner und ein Roter die Rollen der Faschingskommandanten übernehmen würden?“
Das Narrenschiff hat abgelegt.
Bild: Shutterstock
Text: br