AfD als letzte Rettung? Überraschende Umfrage enthüllt Wähler-Paradox Wähler anderer Parteien setzen auf die AfD. Was steckt dahinter?

Die politische Landschaft in Deutschland ist voller Paradoxien. Doch eine neue Umfrage des Instituts INSA hat eine erstaunliche Erkenntnis hervorgebracht: 29 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland, die auch tatsächlich die Absicht haben, zur Wahl zu gehen, stimmen Elon Musks Aussage zu, die AfD sei „die letzte Hoffnung für Deutschland“.

Wie kann das sein, wenn die AfD selbst nur auf 20 Prozent kommt? Wie erklären sich diese neun Prozentpunkte Unterschied? Und wie kann es sein, dass Menschen, die die AfD für die ‚letzte Hoffnung‘ halten, dennoch andere Parteien wählen?

 

Die Umfrage von INSA zeigt, dass 62 Prozent der Befragten der Aussage von Musk nicht zustimmen – ein überraschend niedriger Wert, wenn man die omnipräsente Kritik an der AfD in den großen Medien betrachtet, die oft Züge von Gehirnwäsche trägt. Das Phänomen, dass die Zustimmung zur Musks Aussage den aktuellen Wähleranteil der AfD so deutlich übersteigt, erklärt der INSA-Chef und Meinungsforscher Hermann Binkert in einem Video wie folgt: „Dass die AfD bei manchen Menschen als Problemlöser wahrgenommen wird, auch wenn sie nicht bereit sind, die Partei zu wählen.“

 

Dass selbst zehn Prozent der SPD-Wähler und immerhin noch neun Prozent der Grünen-Wähler die AfD als letzte Hoffnung sehen, erinnert schon an politische Schizophrenie. Ein Ansatz zur Erklärung könnte denn auch kognitive Dissonanz sein: Viele Bürger sind mit den etablierten Parteien unzufrieden, wollen sich jedoch nicht klar der AfD zuwenden – sei es aus Angst vor Stigmatisierung oder aus Unsicherheit.

Doch Auslöser des Phänomens könnte auch Gewohnheit oder das Prinzip Hoffnung sein, die eine nüchterne Analyse der politischen Lage übertrumpft. „Viele Menschen erkennen, dass die AfD als einzige Partei den Status quo infrage stellt“, erklärt Binkert. Dennoch wählen sie weiterhin ihre bisherigen Parteien, entweder aus Gewohnheit und Loyalität oder weil sie hoffen, dass diese sich ändern könnten.

Das erinnert an die sprichwörtlichen Lemminge, die sehenden Auges in den Abgrund marschieren – ein zutiefst deutsches Phänomen. Es wäre nicht das erste Mal, leider. Viel weniger erschreckend wäre die Erklärung, dass die Umfrage schlicht verzerrt oder falsch ist. Doch auch das ist nicht unwahrscheinlich – schließlich kennen wir die Schwächen der Meinungsforschung.

INSA-Chef Binkert indes glaubt fest an seine Zahlen: Er sieht sie als „Signal, dass die Partei auch außerhalb ihrer klassischen Wählerschaft Resonanz findet.“ Das wäre kein Wunder bei der desaströsen Politik und dem öko-sozialistischen Einheitsbrei, den die anderen etablierten Parteien abliefern. Auch die Benebelung des Publikums durch die stramm rot-grünen Medien kann die Menschen nicht dazu bringen, die Realität ewig zu verdrängen und wegzusehen. Zu stark wächst der Leidensdruck. Oder, um es mit Robert Habeck zu sagen: Die rot-grünen Ideologen und ihre Politik werden immer stärker umzingelt von der Realität.

Ein Boost durch Musk?

Besonders spannend ist die Frage, ob Elon Musks öffentliche Unterstützung der AfD langfristig helfen könnte. „Musk erreicht mit seiner Aussage Menschen, die bisher nicht AfD gewählt haben“, sagt Binkert. „Das könnte darauf hindeuten, dass die Partei neue Zielgruppen erschließt.“

Was die Zahlen sonst noch verraten

Auch die Sonntagsfrage, die Teil der INSA-Umfrage war, offenbart interessante Details:

  • Die Grünen können leicht zulegen und steigen von 12 auf 13 Prozent.
  • Die SPD verliert einen Punkt und landet bei 16 Prozent.
  • Die FDP bleibt mit 4 Prozent am Abgrund zur Bedeutungslosigkeit.
  • 13 Prozent der Stimmen gehen an Parteien, die an der 5-Prozent-Hürde scheitern.

 

Aufgrund der in meinen Augen höchst undemokratischen Fünf-Prozent-Hürde wandern damit die Stimmen von Millionen Wählern quasi in den Müllkorb. Und das bedeutet – der Gipfel der Pervertierung des Wählerwillens – dass schon 44 Prozent der Stimmen für eine parlamentarische Mehrheit ausreichen. Das reicht knapp für Schwarz-Grün, für Schwarz-Rot – und sogar für Schwarz-Blau. Was die CDU aber mit ihrer Selbstknebelung durch die Brandmauer ausschließt – womit sie sich in eine babylonische Gefangenschaft begeben hat.

Vielleicht ist genau das der Grund, warum die AfD trotz aller Skandale und medialer Gegenwehr für viele zum Symbol der Hoffnung wird. Nicht, weil sie perfekt ist, sondern weil sie überhaupt eine Opposition darstellt – in einer Landschaft, die oft wie eine homogene Einheitsfront wirkt.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Unzufriedenheit der Bürger mit dem politischen Establishment ist tief. Doch was bringt diese Unzufriedenheit, wenn sie nicht an der Wahlurne sichtbar wird? Die Umfrage zeigt eines: Viele Deutsche sehnen sich nach einer Alternative – aber haben nicht den Mut, dafür einzustehen.

Und dennoch: Der Weg aus der politischen Sackgasse scheint blockiert – nicht nur von der Angst der Bürger, sondern auch von den Eskapaden und Schwächen der AfD selbst. Ihre außenpolitischen Irrfahrten und fragwürdiges Personal tragen dazu bei, dass selbst ihre potenziellen Anhänger zögern.

Was bleibt, ist die leise Hoffnung auf eine politische Erneuerung, die von unerwarteter Seite kommt. Vielleicht ist genau das die Botschaft dieser Umfrage: Die Sehnsucht nach Veränderung ist da – aber wer sie erfüllt, bleibt offen.

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