Er kann es nicht lassen! Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), den Oskar Lafontaine einst als „Corona-Heulboje“ bezeichnete, tut pünktlich zur Weihnachtszeit das, was offenbar seine Lieblingsbeschäftigung ist: Er schlägt die Alarmtrommel. Und zwar in Personalunion mit der „Bild“ – die immer noch stramm auf Corona-Kurs ist. Die größte deutsche Zeitung bietet dem Alarm-Minister Platz für seine Warnungen – von denen man nicht weiß, ob sie auf fast schon paranoide Persönlichkeitszüge zurückgehen, oder auf Selbstdarstellung und den Wunsch, im Mittelpunkt zu stehen. Schließlich wäre der fast in Vergessenheit geratene Hinterbänkler ohne Corona (und ebenfalls der dem Virus zu verdankenden Schützenhilfe ausgerechnet von Markus Söder) nie in die vorderste Reihe der deutschen Politik aufgerückt.
„Corona bleibt gefährlich. Es ist keine Erkältung, die man sich bedenkenlos jede Saison einfangen kann. Vielmehr befällt Corona oft auch die Blutgefäße oder schwächt das Immunsystem, lässt sich daher viel zu häufig nicht komplett auskurieren“, so der Minister jetzt in der Boulevard-Zeitung.
Lauterbach fügte noch eine „dringende Bitte an alle, nicht nur an die Älteren und Vorerkrankten“ hinzu: „Wer Krankheit unterm Weihnachtsbaum so gut es geht vermeiden will, sollte sich möglichst in den nächsten Tagen schnell noch impfen lassen – am besten gegen Grippe und Corona gleichzeitig.“
Das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten – in einer Zeit, wo die hohen Risiken der mRNA-Gentherapie bereits bekannt sind.
Wer über Weihnachten wegfahren will oder ältere Familienmitglieder besuchen möchte, dem rät Lauterbach zu Vorsicht und Verzicht im Alltag, schreibt die „Bild“. In den „letzten zwei Wochen vor dem Fest“ sollten diese Leute „jede Form der Ansteckung möglichst vermeiden“. Sonst könnte eine Corona- bzw. Grippe-Erkrankung ganz leicht die Festtagspläne durchkreuzen oder zur Gefahr für Eltern und Großeltern werden.
In Bus und Bahn solle man wieder Maske tragen. Auch auf große Feiern in Innenräumen solle man verzichten, so der Minister. Also: keine Weihnachtsfeiern.
Es mag böse sein und nicht belegbar – aber mir kommt bei solchen Aussagen spontan der Verdacht, dass da jemand, der kein wirkliches Sozialleben hat, auch anderen genau dieses Sozialleben vermiesen möchte.
Oder geht es darum, die zu viel gekauften Impfdosen noch um jeden Preis an den Mann zu bringen?
Tatsächlich trifft die „Corona-Heulboje“ aber offenbar bei einem nicht unerheblichen Teil der Deutschen auf Gegenliebe. Laut einer aktuellen INSA-Umfrage für „Bild“ mit 1004 Befragten tragen diesen Winter 10 Prozent regelmäßig Maske, 28 Prozent manchmal, 58 Prozent gar nicht.
Das wären 38 Prozent mit Maske, also gefühlt fast jeder zweite, zumindest gelegentlich. Hand aufs Herz: Deckt sich das mit Ihrer Alltagserfahrung? Mogelt da jemand? Gibt jemand die Zielvorstellung für die Realität aus? Diejenigen, die die Umfrage für die „Bild“ machen – oder diejenigen, die antworten? Oder erfolgt die Befragung vorwiegend im Altenheim?
Fragen über Fragen.
Ich habe einer befreundeten, sehr erfahrenen Ärztin die Warnungen von Lauterbach geschickt. Ihre Antwort ist leider nicht druckreif. Es kommt sogar das Wort Knast darin vor.
Auch ich muss aufpassen, dass mein Kommentar druckreif bleibt. Dass in Deutschland Politik, Medien, Justiz und die Mehrheit der Bevölkerung bei der Aufarbeitung der Corona-Zeit versagen und Menschen wie Lauterbach, der damit warb, die Impfung sei nebenwirkungsfrei, weiter in Regierungsverantwortung sind und auch noch gehört werden bei dem Thema, bei dem sie so viel Unheil angerichtet haben, ist unerträglich.
Ich würde mir wünschen, dass mich jemand zwickt und sich all das als Albtraum herausstellt.
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