Also doch: Dümmer durch Corona-Maßnahmen Wieder eine Verschwörungstheorie wahr geworden

Ganz offen gestanden: Den Eindruck einer zunehmenden Verblödung in Deutschland habe ich seit einiger Zeit auch ohne jede Studie. Und nun das: „Dümmer durch Corona-Pandemie? Studie zeigt erschreckenden Rückgang der Hirnleistung“ – so fasst der „Focus“ das Ergebnis einer neuen wissenschaftlichen Untersuchung aus Großbritannien zusammen. Der zufolge veränderte Corona die Gehirnleistung der Menschen – und zwar ganz unabhängig davon, ob sie an dem Virus erkrankten oder nicht.

Genauso wie ich werden Sie sich beim Durchlesen dieser Schlagzeilen sicher fragen – wie kann das sein? Oder gar, ob es sich um einen schlechten Scherz handelt. Nein, tut es nicht.

Wobei die Überschrift verharmlosend und irreführend ist. Denn statt „Dümmer durch Corona-Pandemie?“ mit Fragezeichen müsste sie heißen: Dümmer durch Corona-Maßnahmen – mit Ausrufezeichen!

Die Studie ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie ist im renommierten Fachblatt „The Lancet“ erschienen. An ihr hat ein Team aus verschiedenen Universitäten mitgearbeitet. Die Forscher machten dabei Funktionstests an rund 3.000 Menschen im Alter von 50 bis 90 Jahren.

Das Ergebnis der Studie: Bei den Untersuchten ging die Gehirn-Leistung teilweise um mehr als 50 Prozent zurück. Die Wissenschaftler sprechen von einem „kognitiven“ Verfall. Folgende Faktoren haben ihn verstärkt:

    • eine Zunahme von Einsamkeit und Depressionen ,
    • ein Rückgang der körperlichen Betätigung und
    • ein höherer Alkoholkonsum.

Das Fazit der Forscher: „Die COVID-19-Pandemie führte bei älteren Erwachsenen zu einer deutlichen Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten, verbunden mit Veränderungen bekannter Demenz-Risikofaktoren.“

„Die meisten Länder wendeten strikte soziale Beschränkungen an – einschließlich physischer Distanzierung, Quarantäne und vollständiger gesellschaftlicher Abriegelungen –, die es seit Menschengedenken noch nicht gegeben hatte“, heißt es in dem Text der Forscher im „Lancet“. Die Wissenschaftler verweisen auf „Bedenken hinsichtlich der neuropsychologischen Auswirkungen“ der Corona-Maßnahmen, „die im Zusammenhang mit einem erhöhten potenziellen Demenzrisiko von besonderer Bedeutung für ältere Erwachsene sind.“

Bereits 2020 hob demnach eine Lancet-Kommission hervor, dass „Lebensstil und psychische Gesundheitsfaktoren“ wesentlichen Einfluss auf die kognitive Gesundheit haben. Die Kommission stellte auch fest, dass solche „veränderbare Risiken“ für 40 Prozent der Demenzfälle verantwortlich sind.

Diese Faktoren stünden „in engem Zusammenhang mit den bevölkerungsweiten Veränderungen der Gesundheit und des Lebensstils, die während und nach den Lockdowns beobachtet wurden“, so die Forscher: „Im Jahr 2021 ergab eine systematische Überprüfung mit 200.000 Teilnehmern weltweit starke Hinweise auf einen erhöhten Alkoholkonsum während der Pandemie, und eine weitere systematische Überprüfung mit 86.000 Teilnehmern ergab eine Verringerung der körperlichen Aktivität und eine Zunahme des sitzenden Verhaltens.“

 

Soziale Einschränkungen führten demnach „auch zu einer Verringerung sozialer Kontakte und Netzwerke“, schreiben die Forscher: „Soziale Isolation ist eng mit Einsamkeit verbunden, und diese Konstrukte tragen zu Depressionen bei. Große Kohortenstudien haben im Vergleich zu den Werten vor der Pandemie eine zunehmende Prävalenz schlechter Indikatoren für die psychische Gesundheit gemeldet. Angesichts des engen Zusammenhangs dieser Faktoren mit dem Demenzrisiko ist es dringend erforderlich, die Auswirkungen der Pandemie auf die kognitive Gesundheit, insbesondere bei älteren Erwachsenen, festzustellen.“

Frühere Untersuchungen hätten ergeben, „dass körperliche Aktivität, die Behandlung bestehender Depressionen, die Rückkehr in die Gemeinschaft und die erneute Kontaktaufnahme mit Menschen allesamt wichtige Möglichkeiten sind, um das Risiko einer Demenz zu verringern und die Gesundheit des Gehirns zu erhalten“, so die Wissenschaftler.

Konsequenzen gefordert

Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass der Studie zufolge der Abbau der Gehirnleistung auch nach dem ersten Pandemiejahr nicht nachließ. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Lockdowns und andere Einschränkungen, die wir während der Pandemie erlebt haben, schon bei Menschen ab 50 Jahren einen wirklich nachhaltigen Einfluss auf die Gehirngesundheit hatten“, sagte Studienleiterin Anne Corbett von der University of Exeter.

Sie fordert: Die Politik muss sich diese Ergebnisse vergegenwärtigen! Beispielsweise, wenn sie in Zukunft mit neuen medizinischen Herausforderungen konfrontiert ist. Bei der Reaktion müsse sie die Auswirkungen von Lockdowns im Auge haben.

Es sei zudem jetzt an der Zeit, Menschen, die schon früh erste Anzeichen eines kognitiven Verfalls zeigten, rechtzeitig zu unterstützen, fordert Corbett laut „Focus“. Ihr Appell: „Wenn Sie sich also Sorgen um Ihr Gedächtnis machen, vereinbaren Sie am besten einen Termin mit Ihrem Hausarzt und lassen Sie sich untersuchen.“

Besonders bitter: Wer wie etwa ich in der Bundespressekonferenz auf potentielle dramatische psychische Folgen der Corona-Maßnahmen hinwies, wurde lächerlich gemacht und musste damit rechnen, als Verschwörungstheoretiker hingestellt zu werden.

Dass jetzt wissenschaftliche Arbeiten die Bedenken von damals rechtfertigen, wird in unseren Medien wenn überhaupt, dann nur auf Sparflamme vermeldet, also im Kleingedruckten. Was nichts anderes ist als ein getarntes Vertuschen.

Tatsächlich sollte es Gegenstand eines Untersuchungsausschusses und ein zentrales politisches Thema sein. Aber dazu ist das Kartell des Verschweigens und Vertuschens aus Medien, Politik und „Wissenschaft“ zu mächtig – und zu sehr daran interessiert, dass es keine Aufklärung gibt.

Auf Sie kommt es an!

Auf meiner Seite konnten Sie schon 2021 lesen, was damals noch als „Corona-Ketzerei“ galt – und heute selbst von den großen Medien eingestanden werden muss. Kritischer Journalismus ist wie ein Eisbrecher – er schlägt Schneisen in die Einheitsmeinung.

Dafür muss man einiges aushalten. Aber nur so bricht man das Eis. Langsam, aber sicher.

Diese Arbeit ist nur mit Ihrer Unterstützung möglich!

Helfen Sie mit, sichern Sie kritischen, unabhängigen Journalismus, der keine GEZ-Gebühren oder Steuergelder bekommt, und keinen Milliardär als Sponsor hat. Und deswegen nur Ihnen gegenüber verpflichtet ist – den Lesern!

1000 Dank!

Per Kreditkarte, Apple Pay etc.

Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71

BITCOIN Empfängerschlüssel auf Anfrage

 

Mein aktuelles Video

Zwischen Leben und Tod:
Zwei Geschichten aus einer anderen Welt, die mir das Herz zerreißen.

Jetzt neu! Besuchen Sie unseren Fan-Shop!
Bild: Shutterstock

Mehr zum Thema auf reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert