Alternative zu umstrittener mRNA-Impfung in Sicht? Anti-Corona-Pille könnte kommen

Von Prof. Dr. Ulrich Kutschera

Wissenschaftler, international auch „Scientists“ genannt, generieren nicht nur neue Erkenntnisse, die in Fachzeitschriften publiziert werden, sondern müssen auch viel lesen, um nicht versehentlich auf „das falsche Pferd“ zu setzen. Erforscht man Dinge, die bei der Konkurrenz bereits „in der Pipeline“ sind, hat man im Wettbewerb um einen Platz in den Top-Journalen verloren. Diese Regel gilt für nahezu alle Forschungsgebiete der modernen Lebenswissenschaften und Medizin.

Mit Spannung verfolge ich daher nebenbei unter anderem auch die Bemühungen um eine Entwicklung wirksamer Anti-Corona-Drogen zum Einnehmen, populär gesagt – die „Erfindung“ der Anti-Corona-Pille. Am 25. November 2021 können wir jetzt endlich auch auf diesem Forschungsgebiet eine vorläufige Erfolgsmeldung lesen: Im Journal „The Lancet“ berichteten chinesische Biomediziner der angesehenen „Beijing University of Chemical Technology“ unter einer spektakulären Schlagzeile das Folgende:

„The emergence of powerful oral anti-COVID-19 drugs in the post-vaccine era“– sinngemäß übersetzt: „Das Hervortreten von wirkungsvollen oralen Anti-COVID-19-Medikamenten im Zeitalter nach der Impf-Periode“ (H. Fan et al.,The Lancet Published, Online November 25, 2021).

In dieser mit Primärquellen versehenen Zusammenfassung gehen die Forscher auf den Stand der Entwicklung der sogenannten „Anti-Corona-Pille“ zum Einnehmen danach – bei Kontakt mit einer symptomatisch erkrankten Person oder dem Einsetzen erster COVID-19-Anzeichen – ein (trockener Husten, Fieber, Atemprobleme).

Ich möchte diese komplexe Entwicklung von oralen Medikamenten zur Behandlung von „Corona-Erkrankungen“ kurz allgemeinverständlich zusammenfassen.

Zunächst diskutieren H. Fan et al. 2021 das Medikament „Remdesivir“, welches aber nicht für den Allgemeingebrauch zu empfehlen ist. Die vier von der United States Food and Drug-Administration befürworteten neutralisierenden Antikörper-Präparate (mit komplizierten Namen, die hier nicht genannt werden sollen) sind zu teuer und müssen intravenös verabreicht, d.h. gespritzt werden. Fan et al. verwerfen diese Medikamente als derzeit nicht realisierbare Option, um dann auf das oral zu verabreichende Anti-Viren-Mittel „Molnupiravir“ einzugehen. Dieser Hoffnungsträger reduzierte in Versuchsreihen die Hospitalisierungsrate um 50 %. Wegen der in Zellkulturen nachgewiesenen mutagenen, und somit möglicherweise Krebs-auslösenden Wirkung, wird „Molnupiravir“ aber derzeit nicht als Top-Mittel zur medikamentösen Behandlung von COVID-19-Symptomen gehandelt.

Am Ende ihres Fachbeitrags verweisen die Forscher aus Beijing auf vier „orale Anti-COVID-19-Mittel“, die in Phase 3 klinischer Erprobungen sind: Protease-Inhibitoren, RdRp-Hemmstoffe und SARS-CoV-2-Antagonisten, die im menschlichen Körper das Andocken der infektiösen Viruspartikel verhindern sollen. Die zuletzt genannten Medikamente wurden in China „erfunden“– und jetzt von anderen Pharmakonzernen weiterentwickelt. Die Frage, wann diese Medikamente in der Praxis eingesetzt werden können, ist derzeit offen.

Als Fazit kann geschlussfolgert werden, dass wir bereits in der „Post-Vakzin-Ära“ leben – dem Zeitalter nach dem Impf-Boom, ohne dass die ersehnte „Anti-Corona-Pille“ bereits real verfügbar ist. Diese wird aber kommen, denn was an Top-Institutionen in China und den USA in 15-Stunden-Arbeitstagen entwickelt wird, bestimmt oft den Verlauf der internationalen Pharma-Agenda.

Unsere deutschen Virologen und andere „Corona-Experten“ sollten akribisch die Fachjournale lesen, sonst erzählen sie der Öffentlichkeit den „Schnee von gestern“. Dazu zählt nach derzeitigem Kenntnisstand auch der Glaube, dass mit dem gnadenlosen Durchimpfen der deutschen Bevölkerung – vom Kleinkind bis zum Greis – die „C-Pandemie besiegt“ werden könne: Ohne dass damit gesagt werden soll, dass sich Menschen nicht gerne freiwillig für eine Impfung entscheiden können, nachdem sie für sich die Vorteile und Risiken von Nebenwirkungen abgewogen habe (Prinzip Eigenverantwortung).

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Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Prof. Dr. Ulrich Kutschera ist ein in Deutschland und den USA tätiger Evolutionsbiologe und Physiologe. Als Autor von über 300 wissenschaftlichen Publikationen und 14 Fachbüchern verfügt er über ein breites Spektrum experimenteller Erfahrungen, auch zum Thema „Sexual- und Humanbiologie“, siehe www.evolutionsbiologen.de.

Bild: Shutterstock
Text: Gast

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