Bahnhofsalkoholiker? Die phänomenale Selbstentlarvung von Habeck… ...durch eine Anzeige gegen einen Publizisten

Was bitte hat Robert Habeck mit Stalins Schnurrbart zu tun, werden jetzt die Leser fragen, die noch nicht so lange auf meiner Seite sind (während sich hoffentlich einige der Stammleser die Antwort schon vorstellen können). Also direkt hat Habeck nichts mit Stalins Schnurrbart zu tun. Aber er hat sich auf eine Art und Weise selbst entlarvt, die am deutlichsten wird durch einen russischen Witz, der sich um den Bartwuchs dreht. Meinen Lieblingswitz, der in unglaublich vielen Lebenssituationen zur Erklärung beiträgt. Und zur Entlarvung. Insbesondere dann, wenn allzu schnell und übereifrig von Diskriminierung etc. die Rede ist, also die „Cancel-Culture-Keule“ geschwungen wird. Nun also der Witz – meine alteingesessenen Leser mögen mir die Wiederholung verzeihen und einfach weiterblättern bzw. neudeutsch „runterscrollen“.

Der berüchtigte Marschall Schukow brummt nach einer Visite bei Stalin „Arsch mit Schnurrbart“ vor sich hin. Stalin-Sekretär Poskrjobyschew, die Inkarnation des Speichelleckers und Denunzianten, schnappt das auf und rennt sofort zu seinem Chef, um zu petzen: „Schukow hat Sie gerade Arsch mit Schnurrbart genannt.“ Stalin lässt sofort Schukow rufen, ist außer sich vor Wut: „Haben Sie gerade ‚Arsch mit Schnurrbart‘ gesagt?“ Der geniale Schukow findet nach einer Schrecksekunde sofort wieder zu sich und entgegnet betont ruhig und gelassen: „Ja, Genosse Stalin. Ich habe selbstverständlich Hitler gemeint.“ Sodann dreht sich Schukow kühl zu Poskrjobyschew um: „Wen haben denn Sie gemeint, Genosse?“

Und nun zu Habeck. Der hat nach der Logik des Witzes nun selbst – wider Willen – eingestanden, dass er offenbar davon ausgeht, auszusehen wie ein „Bahnhofsalkoholiker“.

Denn nur so ist zu erklären, dass er sich von einem Tweet beleidigt fühlte, den „Welt“-Kolumnist Rainer Meyer vom bayerischen Tegernsee – besser bekannt unter dem Pseudonym Don Alphonso – 2023 veröffentlicht hatte. Darin war die Rede von einem „Wirtschaftsminister, der mit seiner äußeren Erscheinung in einer Ansammlung von Bahnhofsalkoholikern nicht negativ auffallen würde“. Habeck nannte Meyer nicht beim Namen, der Tweet war in Anführungszeichen.

Allein in Deutschland gibt es 16 Wirtschaftsminister bzw. Senatoren – weltweit ist es ein Vielfaches. Auch wenn man diejenigen weiblichen Geschlechts herausrechnet, bleiben immer noch so viele übrig, dass man den Tweet nicht zwangsläufig auf Habeck beziehen muss.

Wirtschaftsminister Robert Habeck entblödete sich nicht, Strafantrag gegen Meyer zu stellen, weil er sich beleidigt fühlte. Das entspricht ganz grüner Tradition. Ausgerechnet die einstmals Antiautoritäten verhalten sich so, als wünschten sie sich, dass Majestätsbeleidigung wieder strafbar wird in Deutschland. Im März etwa stellte Außenministerin Annalena Baerbock persönlich Strafantrag, weil ein bayerischer Unternehmer sie auf einem Plakat als ein Kleinkind dargestellt hatte.

Baerbock verlor ebenso wie Habeck vor Gericht.

Wie sich der Grüne Berichte über seine Person vorstellt, das kann man jetzt aus Aussagen von ZDF-Mann Markus Lanz entnehmen.

„Ich habe das Gefühl, Sie sind wirklich jemand, der sich als Diener dieses Landes begreift“, schmeichelte Lanz dem Minister auf der Hamburger Internet-Messe OMR für seine vermeintliche „Bodenständigkeit und Bescheidenheit“.

Die „Welt“ schrieb dazu: „Als Lanz kurz darauf den Minister als ‚diesen Pragmatischen, diesen gut Aussehenden, diesen Kennedyesken` beschreibt, wirkt diese Rhetorik in dem Umfeld der Social-Media-Berufsoptimisten kaum noch ironisch, sondern fast wie eine sachliche Beschreibung.“

Bauchpinselei im Endstadium – hier zeigt ZDF-Mann Markus Lanz, dass die Gebührenzahler-Millionen, die ihm die Politik beschert, sich für diese auszahlen. Eine Hand wäscht die andere – wobei wir es in diesem Fall eher mit Schleim als mit Wasser zu tun haben. Denen ist nichts mehr peinlich.

Die Mechanismen dahinter erinnern an finstere Zeiten. Von der Bauchpinselei auf der einen Seite bis hin zur Überempfindlichkeit bei Kritik.

Dass sich ausgerechnet die Grünen, die sich einst gegen die Spießer empörten, heute spießiger verhalten als die meisten Spießer aus ihren Gründungszeiten, ist ein Treppenwitz der Geschichte. Und sehr entlarvend.

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Bilder: IMAGO / Fotostand

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