Berliner Senat: Keine Untersuchungen zu negativen Masken-Folgen Schriftliche Anfrage bleibt Antworten schuldig

Von Christian Euler

Eine weitere Bestätigung der mangelnden wissenschaftlichen Evidenz zur Nicht-Schädlichkeit von Masken: „Laut RKI gibt es keine Untersuchungen zu den gesundheitlichen und langfristigen Auswirkungen bei vulnerablen Personen oder Kindern beim Tragen von FFP2-Masken.“ So lautet die ebenso knappe wie vielsagende Antwort der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung auf eine Anfrage des Abgeordneten Marcel Luthe.

Am 15. Februar reichte Luthe seine Anfrage „Gesundheitsgefährdung durch FFP2-Gesichtsmasken“ ein. Vergangene Woche erhielt er die Antworten auf seine elf Fragen. „Natürlich müssen die Bürger auch über alle Gefahren der so genannten ‚Masken‘ ordentlich informiert werden“, fordert der freie Abgeordnete, „es hat ja einen Grund, dass Menschen von Natur aus ohne ein Tuch vor dem Gesicht atmen.“

Luthe trat im vergangenen Oktober aus der FDP aus, weil die Partei nicht bereit sei, „auch gegen eine übergroße Mehrheit, gegen Anfeindungen und Angriffe [ihre] Überzeugung zu verteidigen und gegen den Strom zu schwimmen“. Besonders kritisch sah er, dass aus dem Blick geraten sei, dass nicht die Gesundheit, sondern die Würde des Menschen das wichtigste Rechtsgut sei.

„Masken auch für Kinder zumutbar“

„Der Senat propagiert mit seinen Aushängen wie bei den Berliner Verkehrsbetrieben eine rigorose ‚Allgemeine Maskenpflicht‘, die es eben nicht gibt“, wettert Luthe. Dabei seien gut zehn Prozent der Erwachsenen – und alle Kleinkinder – aus gutem Grund gar nicht von der Verordnung betroffen. „Darüber muss der Senat auch wirklich aufklären, statt mit einseitigen Parolen gegen chronisch Kranke und Behinderte zu hetzen.“

Marcel Luthe

Statt aufzuklären, argumentiert die Senatsverwaltung so: „Masken sind wichtige Mittel zur Verhinderung der Ausbreitung des Pandemieerregers SARS-CoV-2, der COVID-19 auslöst. In der Güterabwägung von individuellen und gemeinschaftlichen Risiken und dem gegebenen Nutzen kann es in der konkreten infektionsepidemiologischen Situation erforderlich, vertretbar und zumutbar sein, dass auch Kinder Masken unter den genannten Bedingungen tragen.“ Genau dafür hat die Senatsverwaltung, wie sie selbst einräumt, keine wissenschaftlichen Argumente.

Wenig erhellend ist auch die Antwort auf die Frage, ob dem Senat bekannt sei, dass sich nach den Untersuchungen des Hamburger Umweltinstituts beim Tragen dieser Masken Mikroplastikfasern, so genannte Faserstäube lösen und in die tieferen Atemwege vordringen können und ob es zutreffe, dass Faserstäube krebserzeugend sein können. „Zu diesen Untersuchungen liegen dem Senat keine Informationen vor. Ob Faserstäube krebserzeugend sind, hängt unmittelbar vom Material der Faserstäube und von der Einwirkzeit ab.“

Kafkaeske Aussagen

Eine mögliche Gefährdung Dritter durch eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 überwiege eine mögliche gesundheitliche Gefährdung der Maskenträger – auch wenn „eine Infektion allenfalls in weniger als 0,5 Prozent aller Fälle vorliegt“, wie Luthe in seiner Frage formuliert.

Immerhin schließt der Senat „gelegentlich auftretende Nebenwirkungen beim Tragen von Masken wie Atembeschwerden oder Gesichtsdermatitis“ nicht aus. „Betroffene können sich bei Vorliegen entsprechender gesundheitlicher Probleme vom Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bzw. einer chirurgischen oder FFP2-Maske nach Untersuchung und Beratung durch den behandelnden Arzt per Attest befreien lassen.“

Marcel Luthe hält solche Aussagen für kafkaesk. „In der Art der Schilderungen Kafkas, auf unergründliche Weise bedrohlich“, definiert Oxford Languages dieses vielsagende Adjektiv. Besser könnte man die Replik der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit nicht auf den Punkt bringen.

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Dipl.-Volkswirt Christian Euler widmet sich seit 1998 intensiv dem Finanz- und Wirtschaftsjournalismus. Nach Stationen bei Börse Online in München und als Korrespondent beim „Focus“ in Frankfurt schreibt er seit 2006 als Investment Writer und freier Autor u.a. für die „Welt“-Gruppe, Cash und den Wiener Börsen-Kurier.
Bild: javi_indy/Shutterstock / Boris Reitschuster
Text: ce

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