BR lässt Instagram-Profil von ARD-Journalistin mit Gebühren boostern Vermeintlich privat, in Wahrheit vom Sender produziert – auf unsere Kosten

Wir freien Journalisten kennen die bittere Wahrheit: Reichweite ist Arbeit. Jede Minute, jede Kameraeinstellung, jeder Text kostet – Zeit, Nerven, Geld. Kein Honorar, kein Team, kein Redakteur, kein Sicherheitsnetz. Und wenn wir „Freien“ dann um Unterstützung bitten – freiwillig, offen, ehrlich –, werden wir öffentlich von GEZ-Apparatschiks und ihren Büchsenspannern als „Bettler“ diffamiert. Ganz anders im geschützten Biotop des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: Dort wird selbst die Social-Media-Karriere mitfinanziert – aus Zwangsbeiträgen. Offiziell, so die absurde Rechtfertigung, für die „digitale Transformation“. In Wahrheit für Eigen-PR und eine bessere Durchschlagskraft der Propaganda.

Worum geht’s? Die Unternehmerin und Bloggerin Jenny Haveman hat einen unfassbaren Fall offengelegt, über den die „Welt“ berichtet – leider hinter Bezahlschranke, aber zu wichtig, um ihn zu ignorieren. Es geht um Sophie von der Tann, ARD-Korrespondentin in Tel Aviv. Laut Recherchen Havemanns lässt sie seit Sommer 2025 ihren persönlichen (!) Instagram-Account durch ein Team des Bayerischen Rundfunks (BR) betreuen. Keine offizielle ARD-Seite, keine markierte Produktion – sondern ein vermeintlich privater Auftritt, auf dem sie mit professionell geschnittenen Videos inzwischen über 86.000 Follower erreicht. Zum Vergleich: Noch vor wenigen Monaten waren es 20.000. So ein unglaubliches Wachstum wäre ohne professionelle Hilfe schwierig.

Der Vorwurf: Hier wird ein persönliches Profil auf Kosten der Gebührenzahler, die sich nicht wehren können, regelrecht hochgepuscht – mit versteckter Unterstützung durch BR-Personal. Die Bloggerin Jenny Havemann spricht von einem potenziell „unzulässigen geldwerten Vorteil“, der auch steuerrechtlich relevant sein könnte. Der BR, mit den Vorwürfen konfrontiert, widerspricht dieser Darstellung nicht etwa klar – sondern laviert. Man befinde sich in einer „Pilotphase“, Social Media sei ein „eigener Ausspielweg“, die Grenzen seien „fließend“. Auf Deutsch: Man hat keinen Plan – oder will keinen haben.

Denn was hier als modernes Social-Media-Projekt verkauft wird, ist nichts anderes als ein institutionalisierter Etikettenschwindel. Wer einem privaten Account folgt, erwartet Authentizität. Keine redaktionell glattgezogenen Clips mit verstecktem Team im Hintergrund. Wer das verschweigt, täuscht seine Follower – und instrumentalisiert ihre Reichweite im zwangsgebührenfinanzierten Eigeninteresse.

Und genau das ist ein Skandal im Skandal: Es ist ein bewusster Täuschungsvorgang – und damit ein Betrug am Publikum, wenn auch kein strafrechtlich sanktionierter. Denn wer sich als private Einzelstimme inszeniert, in Wahrheit aber auf ein mit Zwangsgebühren finanziertes Produktionsteam zurückgreift, täuscht seine Follower systematisch über Absender, Absicht und Abhängigkeiten. Das wäre in der Werbung längst abmahnfähig – im Journalismus aber offenbar kein Problem mehr. Die Transparenzpflicht wird einfach über Bord geworfen. Die „digitale Transformation“ dient als Tarnkappe.

Besonders perfide wird es dadurch, dass von der Tann trotz aller Kritik an ihrer Berichterstattung – etwa wegen Aussagen zur „Vorgeschichte“ des Hamas-Massakers – in wenigen Tagen den renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis erhalten soll. Ausgerechnet sie! Eine Journalistin, deren pro-palästinensische Schlagseite von Diplomaten, Antisemitismusbeauftragten und Beobachtern wiederholt beanstandet wurde. Das ist nicht nur ein Hohn gegenüber dem Namensgeber des Preises – es ist eine Pervertierung journalistischer Auszeichnungskultur.

Die doppelte Unverschämtheit

Die Geschichte ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein absoluter Skandal: Erstens der eigentliche Missbrauch. Und zweitens das Schweigen darüber. Denn genau jene, die freie Journalisten wie Sie oder mich regelmäßig diffamieren – weil wir unsere Leser um eine freiwillige Finanzierung unserer Arbeit beten –, schweigen plötzlich, wenn eine öffentlich-rechtliche Kollegin ihre Followerzahlen mit BR-Personal pimpt. Kein Aufschrei in der Szene, keine Empörung über „Betteln mit Staatsgeld“. Kein Verweis auf Unabhängigkeit, Transparenz, Presseethik. Schweigen im Walde. Man schützt sich gegenseitig. Die Empörungsmechanik ist selektiv – und damit heuchlerisch bis ins Mark. Dass dieses Milieu eine Staats- und Gebührenfinanzierung für selbstverständlich hält, sich aber empört, wenn Leser freiwillig freien Journalisten bezahlen, ist eine fast schon tragikomische Selbstentlarvung.

Hinzu kommt: Die Instagram-Pflege auf Staatskosten stellt eine massive Wettbewerbsverzerrung dar. Während freie Journalisten ihre Sichtbarkeit mühsam mit eigenem Einsatz aufbauen müssen, auf eigene Kosten, bekommt hier eine ARD-Korrespondentin die Reichweite als öffentlich-rechtliche Mitgift. Das ist keine Medienvielfalt mehr – das ist staatlich gestützte Meinungsdominanz. Und schlicht unlauterer Wettbewerb. Ich muss es ganz ehrlich sagen: Jemand wie ich, der oft bis tief nach Mitternacht an seinen Social-Media-Seiten werkelt, auf eigene Kosten, auf eigene Verantwortung, auf eigene Gefahr – der kommt sich da einfach verhöhnt und verkauft vor.

Aber dafür bringt die Affäre auch eine tröstliche Erkenntnis: Dass die Journalisten im öffentlich-rechtlichen System – mit festem Vertrag, sicherem Gehalt und Zugang zu allem – offenbar trotzdem nicht in der Lage sind, sich aus eigener Kraft eine organische Reichweite aufzubauen, wie wir freien Journalisten, sondern dafür ein Senderteam braucht, ist ein journalistischer Offenbarungseid. Armseliger kann man die Krise dieses Systems kaum dokumentieren.

Und noch etwas ist bemerkenswert: Es geht hier nicht um den WDR oder den RBB. Es geht um den Bayerischen Rundfunk. Den Haussender der CSU. Jenen Sender, über den Markus Söder faktisch die Hausmacht hat; der früher mal als ein Bollwerk gegen den linksgrünen Medienmainstream galt – vor Söder. Aber offenbar ist der einst „bürgerliche“ BR heute ganz vorn dabei, wenn es darum geht, mit Gebühren Millionenreichweiten zu basteln – für eine Journalistin, die gerade erst mit Aussagen zur „Vorgeschichte“ des Hamas-Massakers aufgefallen ist und deren Berichterstattung sogar vom israelischen Botschafter öffentlich gerügt wurde.

Gibt es eine Mitverantwortung Söders? Natürlich. Wenn ein Sender im eigenen Einflussbereich derart unkontrolliert agieren kann – dann ist Wegschauen keine Entschuldigung, sondern Mittäterschaft.

Fazit: Dieses System ist nicht mehr reformierbar

Die Öffentlich-Rechtlichen sind zu rot-grünen Propaganda-Instrumenten und zu einer Selbstbedienungszone verkommen. Wer drinnen ist, profitiert. Wer draußen ist, wird diffamiert. Regeln gelten nicht mehr, solange man sie im moralischen Nebel der „digitalen Transformation“ verstecken kann. Die wenigen, die noch kontrollieren dürften – Fernsehräte, Landesrechnungshöfe, Medienpolitiker – tauchen ab oder verweisen auf Prüfverfahren, die nie enden. Und die CSU? Trägt das alles stillschweigend mit. Vermutlich, weil sie sich einredet, der BR sei auf ihrer Linie. Wie bequem. Wie naiv.

Aber es geht längst nicht mehr um politische Lager. Es geht um eine Kaste. Eine Blase. Ein System, das sich nur noch selbst schützt – und jeden angreift, der von außen dagegenhält.

Wenn ein angeblich privater Instagram-Kanal mit Beitragsgeld, BR-Know-how und unsichtbarem Produktionsapparat aufpoliert wird – dann ist das kein Einzelfall mehr. Sondern ein Symptom. Für Machtmissbrauch. Für Arroganz. Und für eine moralische Verkommenheit, die schlimmer ist als jeder offene Rechtsbruch.

Kleiner Nachtrag zum Schluss:

Wenn Sie ein Zeichen dagegen setzen wollen, freue ich mich gerade jetzt, in der Adventszeit, sehr über eine Gabe unter den Tannenbaum – hier steht, wie es geht. Sie machen damit nicht nur mir eine große Freude und motivieren mich – Sie ärgern damit auch die GEZ-Apparatschiks. Und das ist vielleicht der schönste Nebeneffekt.

❆ WEIHNACHTSGABE ❆
FÜR KRITISCHEN JOURNALISMUS

Im Dezember 2019 ging meine Seite an den Start – damals mit einem alten Laptop am Küchentisch. Heute erreicht sie regelmäßig mehr Leser als manch großer Medienkonzern. Und trotzdem: Der Küchentisch ist geblieben. Denn eines hat sich nicht geändert – meine Unabhängigkeit. Kein Verlag, keine Zwangsgebühren, keine Steuermittel. Nur Herzblut – und Sie.

Umso dankbarer bin ich, wenn Sie bei Ihren Weihnachtsgaben auch an mich denken. Jede Geste, ob groß oder klein, trägt mich weiter. Sie zeigt: Mein Engagement – mit all seinen Risiken, Angriffen und schlaflosen Nächten – ist nicht vergeblich.

1000 Dank dafür! Und eine frohe, besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!

Der direkteste Weg (ohne Abzüge) ist die Banküberweisung:
IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71.

Alternativ sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – allerdings werden dabei Gebühren fällig. Über diesen Link

Auch PayPal ist wieder möglich.
Nicht direkt – aber über Ko-fi: Über diesen Link

(BITCOIN-Empfängerschlüssel: bc1qmdlseela8w4d7uykg0lsgm3pjpqk78fc4w0vlx)

Wenn Ihr Geld aktuell knapp ist – behalten Sie es bitte. Mir ist wichtig, dass niemand zahlen muss, um kritisch informiert zu bleiben. Ohne Ausnahme. Gleichzeitig bin ich umso dankbarer für jede Unterstützung, die keinen Verzicht abverlangt. Egal ob groß oder klein – jede Weihnachtsgabe ist ein wertvolles Geschenk für mich und gibt mir das, was in diesen Zeiten am kostbarsten ist: Motivation und Kraft.

Dafür: Ein großes Dankeschön– von ganzem Herzen!

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