Britannien bebt: Pandemie-Politik nach Lust und Laune „Lockdown Files“ entlarven willkürliche Regierungsentscheidungen

Von Daniel Weinmann

Dass sich gerade die vehementesten Verfechter der Corona-Maßnahmen bisweilen besondere Freiheiten einräumten, ist kein Geheimnis. Was jetzt in Großbritannien bekannt wurde, stellt indes selbst die unerquicklichsten Befürchtungen in den Schatten. Ex-Premier Boris Johnson feierte an seinem Regierungssitz Downing Street trotz der von ihm auferlegten Restriktionen Partys mit Angestellten, während sein Gesundheitsminister Matt Hancock dabei gefilmt wurde, wie er eine Angestellte trotz Abstandsverbot leidenschaftlich küsste. Soweit so bekannt und – man muss nicht päpstlicher sein als der Papst – entschuldbar.

Was der „Telegraph“ nun mit den „Lockdown Files“ ans Tageslicht beförderte, gleicht einem kriminellen Akt. Die Londoner Traditionszeitung hat mehr als 100.000 private WhatsApp-Nachrichten des Gesundheitsministers ausgewertet. Sie werden seit vergangenen Dienstag als Serie veröffentlicht und zeigen, wie im britischen Machtapparat zahllose Corona-Restriktionen gleichsam nach Belieben verhängt wurden. Die Ghostwriterin seines Buchs mit dem vielsagenden Titel „Pandemic Diaries“, Isabel Oakeshott, brach bewusst eine Geheimhaltungsvereinbarung und stach die brisanten Nachrichten durch.

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Laut wissenschaftlichen Regierungsberatern gab es demnach weder für noch gegen das Tragen von Masken in Schulen klare Argumente. Ebenso wie für oder gegen die Beschränkung sozialer Kontakte auf sechs Personen inklusive Kinder. Im Gegenteil: Obwohl er von Experten dazu aufgefordert wurde, weigerte sich Gesundheitsminister Matt Hancock, die Schulen wieder zu öffnen. Als sie schließlich geöffnet wurden, ignorierte er wiederum die Empfehlung mancher Wissenschaftler, die sich gegen eine Maskenpflicht aussprachen, erneut.

Mit 'harter Hand' durchgreifen

Hierzulande gaben sich die Verantwortlichen der – wie sich zunehmend herausstellt – unsinnigen Maßnahmen zumindest die Mühe, auf selbsternannte Experten wie Drosten, Priesemann & Co. zu rekurrieren. Die Auswirkungen waren dennoch weitestgehend die gleichen.

Der damalige Ministerpräsident Boris Johnson ordnete die Maßnahme offenbar nur deshalb an, weil er nicht allein dastehen wollte. Schließlich hatte die schottische Regionalpräsidentin Nicola Sturgeon in Sachen Restriktionen bereits vorgelegt. Um die Bevölkerung gefügig zu machen, sollten die Behörden laut Hancock „mit harter Hand“ bei Verstößen durchgreifen. Für die britischen Regierungsvertreter war dies laut den Chatverläufen ein Grund zu schierer Schadenfreude. „Wunderbar“, antwortete etwa Boris Johnson auf die Nachricht, dass ein aus Dubai zurückgekehrtes Ehepaar umgerechnet rund 22.000 Euro Strafe zahlen musste. Auch die grotesken Quarantäne-Regelungen wurden mit Häme bedacht. „Wie viele haben wir denn heute schon eingesperrt?“, feixte Johnsons Sekretär Simon Case.

Sein Gesundheitsminister stand ihm in Nichts nach. Als sich die ansteckendere Alpha-Variante im Dezember 2020 auszubreiten begann, teilte er seinem Berater am 13. Dezember mit, dass „wir mit dem neuen Stamm alle in Angst und Schrecken versetzen können“ – und fragte: „Wann setzen wir die neue Variante ein?“

»Katastrophale Entscheidung, das Land wiederholt aufgrund fadenscheiniger Beweise und oft aus politischen Gründen abzusperren«

„Kein Journalist, der etwas auf sich hält, würde in so einer wichtigen und historischen Angelegenheit Informationen zurückhalten“, rechtfertigte die Journalistin Isabel Oakeshott die Verletzung der Schweigepflicht im Gespräch mit der BBC. Sie habe im „höchsten nationalen Interesse“ gehandelt. Dann fügt sie etwas hinzu, was sie ebenso den deutschen Maßnahmen-Verantwortlichen ankreiden könnte: „Es geht um die Millionen von Menschen, jeden einzelnen von uns in diesem Land, die von der katastrophalen Entscheidung betroffen waren, das Land wiederholt aufgrund fadenscheiniger Beweise und oft aus politischen Gründen abzusperren.“

Ihr bloßgestellter Auftraggeber wies derweil ihre Behauptung zurück, er habe ihr wegen des Leaks eine „Drohbotschaft“ geschickt. In einer öffentlichen Stellungnahme bezeichnete er zudem die Veröffentlichungen als „manipuliert“ und als Teil einer „Anti-Lockdown-Kampagne“. Ob ihm die Bevölkerung glaubt, sei dahingestellt. Wie tief der einstige Gesundheitsminister gefallen ist, offenbart seine Teilnahme an der britischen Version des „Dschungelcamps“.

Angesichts der verstörenden Veröffentlichungen fragt sich, ob Ähnliches auch hierzulande denkbar ist. Die Antwort muss sich wohl jeder selbst geben, denn was der 1855 gegründete „Telegraph“ veröffentlichte, wäre seitens der regierungstreuen deutschen Medien undenkbar.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: I T S/Shutterstock

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