Von Kai Rebmann
„Wir arbeiten unermüdlich daran, das Videoangebot auf Youtube Kids familienfreundlich zu gestalten. Um unangemessene Inhalte herauszufiltern, verwenden wir automatisierte Filter, die von unseren Entwicklerteams speziell zu diesem Zweck entwickelt wurden. Außerdem setzen wir auf manuelle Überprüfungen und das Feedback von Eltern, um unsere jüngsten Nutzer online zu schützen.“
Mit diesem Versprechen wirbt der Streamingdienst bei Eltern für seine App, mit der Kinder „eigenständig eine Vielzahl von Videos entdecken“ können. Aber: Diese Garantie beschränkt sich leider ausschließlich auf das „offizielle“ Angebot, das bei Youtube Kids aus Zeichentrickfilmen, Bastel-Tutorials oder Lehrvideos besteht. Weit weniger kindgerecht geht es dafür in den Werbeclips zu, die ohne Vorwarnung auftauchen und das junge Publikum schon früh mit der Gender-Ideologie indoktrinieren sollen.
US-Journalist wagt den Selbstversuch
Besonders „woke“ Auswüchse weist das Format in den USA auf. Der Journalist Aldo Buttazzoni hat sich testweise einen Account bei Youtube Kids eingerichtet und sich für ein Schulkind im Alter zwischen 9 und 12 Jahren ausgegeben. Schon nach kurzer Zeit bekam er ohne weiteres Zutun ein Video mit dem Titel „Kids meet a gender non-conforming person“ („Kinder treffen eine geschlechtsuntypische Person“) eingespielt. Die klare Botschaft des Filmchens: Geschlecht habe nichts mit äußeren Merkmalen zu tun.
Buttazzoni berichtet von weiteren Beispielen, in denen sein Account mit Videos geradezu überschwemmt worden sei, in denen Drag-Queens den Kindern die Lieblingsthemen der LGBTQ-Community näherbringen. Der Journalist stellt dazu die Frage: Warum müssen Kinder damit behelligt werden?
Der US-Sender „Fox News“ hat derweil den Anbieter „Queer Kids Stuff“ als eine der treibenden Kräfte hinter der Werbung auf Youtube Kids ausgemacht. In den Videos erklären Kinder ihren Altersgenossen die Bedeutung von Pronomen und vor allem, dass diese angeblich jeden Tag neu ausgesucht werden können. Sechsjährige werden bereits darüber aufgeklärt, dass es „nicht-binäre Menschen“ gebe, die weder Mann noch Frau seien, sondern einfach nur ein Mensch.
Den Vogel abgeschossen hat jedoch eine Buchstabierhilfe, die auf Youtube Kids ebenfalls als Werbung geschaltet wird. A wie Aktivismus, B wie Bisexuell, I wie Intersex oder T wie Transgender sind nur einige Beispiele des woken Wahnsinns, mit dem der Streamingdienst seine jüngsten Nutzer erzieht.
Inhalte verstoßen nicht gegen interne Richtlinien
Neben der LGBTQ-Werbung werden auf Youtube Kids auch Botschaften mit politisch eindeutig erkennbarer Schlagseite eingespielt. Der US-Sender schreibt dazu: „Einige der Videos befassen sich mit Politik, einschließlich sozialer Bewegungen und Theorien, die normalerweise der High School oder dem College vorbehalten sind.“ Als Beispiel wird ein Video genannt, das schon 2016 online gestellt wurde und jetzt – wohl aus aktuellem Anlass – wieder vermehrt gezeigt wird:
Ein „verängstigt“ und „verwirrt“ wirkender Protagonist wendet sich direkt an die Kinder und spricht über den Wahlsieg von Donald Trump anno 2016. Die Kinder erfahren: „Ich möchte euch die Wahrheit sagen. Donald Trump kann eine gemeine Person sein. Die Erwachsenen, die ihn gewählt haben, können auch gemein sein. Und die Wahrheit ist, dass sie wohl nicht so schnell aufhören werden, gemein zu sein.“ Wie groß muss die Angst in bestimmten Lagern vor einem möglichen Wahlsieg Trumps im kommenden Jahr sein?
Youtube sieht die Transgender-Indoktrinierung hingegen völlig unproblematisch. Die Inhalte seien von der internen Revision allesamt überprüft worden und verstießen nicht gegen die entsprechenden Richtlinien, teilt die Google-Tochter gegenüber „Fox News“ mit. Diese Richtlinien seien in Zusammenarbeit „mit Experten“ entwickelt worden, „um Kindern zu ermöglichen, sich über eine breite Palette von Themen zu informieren“, so ein Sprecher. Dazu gehörten ausdrücklich auch „altersgerechte Lehrvideos“ im Zusammenhang mit sexueller und geschlechtlicher Identität.
Ob es vor dem Hintergrund solcher Aussagen eine gute Idee ist, seinen Nachwuchs auf Youtube Kids „eigenständig eine Vielzahl von Videos entdecken“ zu lassen, müssen alle Eltern wohl für sich selbst entscheiden.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog. Bild: ShutterstockMehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de