Bundespressekonferenz schließt AfD vom Bundespresseball aus Vorstand lässt Deckmantel der Überparteilichkeit fallen: „Partei passt nicht zu uns“

Wer glaubt, die Bundespressekonferenz habe sich schon derart selbst entlarvt, dass eine Steigerung kaum noch möglich sei, der irrt. Dass die „BPK“ zur Karikatur ihrer selbst wurde, ist längst bekannt: Aus dem privaten Verein von Journalisten, der die Regierung zu Pressekonferenzen einlädt und so sicherstellen sollte, dass kritische Kollegen nicht ausgeschlossen werden, ist längst eine Vorzensur-Vereinigung geworden, die dafür sorgt, dass keine kritischen Journalisten zu den Regierungssprechern vordringen.

Parallel tun die Vereins-Apparatschiks dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit so, als seien sie große Vorkämpfer für Demokratie und Pressefreiheit. Wenn Sie sich nun fragen, wie diese Journalisten sich dabei morgens in den Spiegel schauen können, ist die Antwort sehr einfach: Es funktioniert, solange man einfach die eigene Weltsicht zur einzig guten erklärt – und andere Meinungen für „böse“ und damit bekämpfenswürdig. Indem man also die Begriffe „Demokratie und Pressefreiheit“ in Tradition des Sozialismus dahingehend pervertiert, dass sie nur für die eigenen Gesinnungsgenossen gelten.

Wie tief sie in diesen intellektuellen und moralischen Abgrund gefallen ist, zeigt die Bundespressekonferenz nun wieder anlässlich des Bundespresseballes. Den organisiert sie – und viele Mitglieder, die nicht einmal formal die Mitgliedsvoraussetzungen des Vereins erfüllen, zahlen den Jahresbeitrag einzig und allein deshalb, um zu dieser Glamour-Veranstaltung im Nobel-Hotel Adlon Zutritt zu haben. Bei der sich alljährlich Politik und vierte Macht auf geradezu anzügliche Weise näher kommen – was hinter den Kulissen Alltag ist, aber selten so offen vor den Kameras gezeigt wird.

Schon im letzten Jahr stellte die Bundespropaganda-Konferenz, wie Spötter den Verein nennen, die Realität auf den Kopf, indem sie den Bundespresseball unter das Motto „Für die Pressefreiheit“ stellte (siehe hier). Natürlich nur in anderen Ländern. Denn dass er in Deutschland selbst ein Sargnagel der Pressefreiheit ist und diese für Andersdenkende nach Kräften behindert, klammert der Verein natürlich aus.

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Dieses Jahr setzen die Bundes-Hofjournalisten noch einen drauf: Obwohl traditionell zum Bundespresseball Politiker aller großen Parteien eingeladen sind, wird die AfD diesmal explizit ausgeladen – erstmals seit dem Einzug der Partei in den Bundestag 2017. Das dazu „passende“ Motto des Balls: „Für die Pressefreiheit. Demokratie schützen.“

Der Vereins-Vorsitzende Mathis Feldhoff vom ZDF, ein braver Statthalter von Rot-Grün, begründete die Entscheidung damit, dass die AfD Journalisten und Medien gezielt von Veranstaltungen ausschließe oder dort unter Druck setze. „Die Partei passt nicht zu uns. Mit denen kann man kaum die Demokratie verteidigen.“ Die AfD stehe nicht für Pressefreiheit. Der Ball und das Motto richteten sich hingegen eindeutig gegen jede Form von Extremismus und Unterdrückung von Pressefreiheit.

Das ist Realsatire in höchster Vollendung. Nur, dass ZDF-Mann Feldhoff und die anderen Vereins-Apparatschiks sie gar nicht mehr erkennen.

Dass ausgerechnet die Unterdrücker der Pressefreiheit ihren Ball unter das Motto des Kampfes gegen die Unterdrücker der Pressefreiheit stellen, hat schon die Qualitäten von Loriot. Vielleicht steckt auch ein verdrängter Selbsthass mit darin – aber das könnten nur Psychologen klären.

Nicht die Wähler entscheiden also in den Augen der Hofjournalisten in einer Demokratie, sondern sie selbst. Frei nach dem Motto von Ludwig XIV: „Der Staat bin ich“.

Besonders bezeichnend ist, dass die Bundespressekonferenz damit nicht einmal mehr versucht, sich den Deckmantel der Überparteilichkeit überzuziehen. Sie macht sich ganz offen zu einem Akteur im politischen Kampf – und zwar für die Regierung und gegen die Opposition. Solange es keine linke Opposition ist – denn mit den SED-Erben von der  „Linken“ hatten die Hauptstadtjournalisten noch nie ein Problem.

Leute wie Feldhoff und seine Vorstandsgenossen hätten in anderen Zeiten in anderen Systemen wohl noch eine viel größere Karriere machen können als in der Bundesrepublik. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Mit Steffen Hebestreit ist schließlich ein ehemaliges Vorstandsmitglied der Bundespressekonferenz heute Regierungssprecher.

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