Corona-Impfpflicht bei der Bundeswehr führte zu historischer Entlassungswelle Dutzende Soldaten aus dem Dienst entfernt

Von Kai Rebmann

Seit November 2021 und noch bis in den Mai 2024 hinein mussten die Soldaten der Bundeswehr eine Impfung gegen Corona im Rahmen ihres Dienstverhältnisses erdulden. Und das, obwohl die Versprechen, die von dieser vermeintlichen „Wunderwaffe“ ausgehen sollten, nie gehalten werden konnten. Das Ende der Impfpflicht erfolgte vor wenigen Wochen nach einer „fachlichen Überprüfung der zuständigen Stellen der Bundeswehr und einer Abstimmung des Wehrmedizinischen Beirates“, wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte.

Besser spät als nie, will man diese Einsicht kommentieren. Was freilich all jenen Soldaten nur wenig bis gar nicht weiterhilft, deren berufliche und wirtschaftliche Existenz in den vergangenen Jahren bereits zerstört wurde, weil sie aufgrund eines verweigerten Impfbefehls entlassen wurden und sie sich vor Gericht nicht erfolgreich dagegen haben wehren können.

72 Soldaten aus dem Dienst entlassen

Eben dieses Schicksal – nämlich die Entlassung aus der Bundeswehr – ereilte seit der Aufnahme der Corona-Impfung in das „Basisimpfschema“ im Jahr 2021 genau 72 Soldaten. Das geht aus einer Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Thomas Dietz an die Bundesregierung hervor.

Der Politiker aus dem Erzgebirge wollte wissen: „In welchen Jahren seit 1995 gab es bei der Bundeswehr Entlassungen aus dem Dienst wegen Impfverweigerung (bitte nur die Jahre und die jeweiligen Entlassungszahlen und die Impfung, die verweigert wurde, angeben, wenn verfügbar und wenn > Null)?“

Laut Auskunft von Siemtje Möller (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, ereilte dieses Schicksal im Jahr 2022 insgesamt 69 Soldaten sowie in den Jahren 2021, 2023 und 2024 jeweils einen. Weiter heißt es in der Antwort: „Für darüberhinausgehende Informationen oder für den davorliegenden Zeitraum wurden keine entsprechenden Daten erhoben.“

Für Dietz scheint der Fall klar. Die Antwort der Bundesregierung zeige, so der AfD-Abgeordnete gegenüber reitschuster.de, „dass es Entlassungen wegen Impfverweigerung nur zu Corona gab und die Zahlen die 16 Jahre vorher bei Null lagen.“

Umfangreiches ‚Basisimpfschema‘ bei der Bundeswehr

Streng genommen ist diese Schlussfolgerung natürlich nicht ganz richtig. Denn in der Antwort aus dem zuständigen Ministerium heißt es lediglich, dass „keine entsprechenden Daten erhoben“ wurden. Die weiterführende Frage wäre also, weshalb solche Zahlen zuvor nicht erhoben wurden. Weil es vor Corona, wie Dietz schließt, schlicht und einfach keine Entlassungen gegeben hat? Gut möglich! Und weshalb wurde dann ausgerechnet im Jahr 2021 mit eben dieser Erhebung angefangen?

Tatsächlich war die Corona-Impfung nur eine von einem knappen Dutzend Impfungen (Tetanus, Diphtherie, Polio, Keuchhusten, Mumps, Masern, Influenza, Röteln, Hepatitis A Hepatitis B), die im „Basisimpfschema“ der Bundeswehr enthalten ist und deren Verabreichung durch Soldaten zu dulden ist, Stichwort: Impfbefehl! Die Bundeswehr versteht darunter die „Fürsorge des Dienstherrn“ und teilt dazu sowie zu den Folgen einer Impfverweigerung selbst mit:

„Soldatinnen und Soldaten müssen sich gegen bestimmte Krankheiten impfen lassen. Wer sich nicht impfen lässt, verweigert einen Befehl.“ Bei Befehlsverweigerung ohne medizinischen Grund „droht der Ausschluss aus der Bundeswehr. […] Dadurch soll die Gefahr verringert werden, dass die Bundeswehr in ihrer Auftragserfüllung durch krankheitsbedingte Personalausfälle geschwächt oder gehindert wird. Außerdem sollen Impfungen verhindern, dass durch infizierte Soldatinnen und Soldaten andere Personen angesteckt werden. Die Duldungspflicht ist ein bewährtes Verfahren zur Vermeidung von bestimmten Infektionskrankheiten und ist bereits seit der Erstfassung vom 19. März 1956 im Soldatengesetz verankert.“

Soll man nun ernsthaft glauben, dass es in all den Jahrzehnten bei der Bundeswehr noch nie zu einer Impfverweigerung gekommen ist? Wohl kaum! Viel wahrscheinlicher ist doch, dass dies eher die Regel als die Ausnahme ist und bei Corona eben, anders als früher vielleicht üblich, besonders hart durchgegriffen wurde – und sei es, weil es „politisch gewünscht“ war.

Meine Seite braucht Ihre Unterstützung!

Wenn Sie weiter Artikel wie diesen lesen wollen, helfen Sie bitte mit! Sichern Sie kritischen, unabhängigen Journalismus, der keine GEZ-Gebühren oder Steuergelder bekommt, und keinen Milliardär als Sponsor hat. Und deswegen nur Ihnen gegenüber verpflichtet ist – den Lesern!

1000 Dank!

Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre:

Über diesen Link

Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71 oder BE43 9672 1582 8501

BITCOIN Empfängerschlüssel auf Anfrage

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

Meine neuesten Videos und Livestreams

Die Deutschen wollen es offenbar nicht anders: „Weiter so“ als großes Signal der Landtagswahlen.

Wer übernimmt die Verantwortung? 12 ketzerische Fragen zum tödlichen Politik-Versagen von Solingen?

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Rokas Tenys/Shutterstock

Bitte beachten Sie die aktualisierten Kommentar-Regeln – nachzulesen hier. Insbesondere bitte ich darum, sachlich und zum jeweiligen Thema zu schreiben, und die Kommentarfunktion nicht für Pöbeleien gegen die Kommentar-Regeln zu missbrauchen. Solche Kommentare müssen wir leider löschen – um die Kommentarfunktion für die 99,9 Prozent konstruktiven Kommentatoren offen zu halten.

Mehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert