Von Kai Rebmann
So viel steht schon jetzt fest: Die in Deutschland propagierte Energiewende droht für viele Bürger ein teurer bis unbezahlbarer Luxus zu werden. Ein Teil dieser verheerenden und rein ideologiebasierten Politik ist der diktierte Umstieg auf E-Autos, wenn ab spätestens 2035 – nach aktueller Planung – in der EU Neuzulassungen von Benzinern und Diesel verboten werden. Ob es bis dahin genug Ladesäulen geben wird und ausreichende Netzkapazitäten verfügbar sein werden, steht noch in den Sternen. Wohlwollend nehmen wir aber mal an, dass man diese Fragen in Berlin und Brüssel zumindest irgendwo im Hinterkopf auf dem Schirm hat.
Anders sieht das aber womöglich bei einigen weiteren infrastrukturellen Herausforderungen aus, die eine massive Zunahme von E-Autos auf unseren Straßen – oder besser gesagt: Parkplätzen – künftig mit sich bringen könnte. Und so titelte der in London erscheinende „Telegraph“ in der vergangenen Woche: „Parkhäuser könnten unter dem Gewicht von Elektroautos einstürzen.“
Zugegeben, im ersten Moment ist man geneigt, an ein plumpes „E-Auto-Bashing“ zu denken. Das ändert sich jedoch beim Lesen des dazugehörigen Artikels und der Würdigung der von Ingenieuren und Statikern vorgebrachten Argumentation. Deshalb hat eine Gruppe von einschlägig erfahrenen Experten jetzt neue Leitlinien entwickelt, um der ihrer Ansicht nach drohenden Gefahr entgegenzuwirken.
Kommen Gewichtsgrenzen in Parkhäusern?
Das Grundproblem: E-Autos sind deutlich schwerer als ihre mit Benzin oder Diesel angetriebenen Pendants. Allein für die darin verbaute Batterie bringen die Experten ein durchschnittliches Mehrgewicht von rund 500 kg in Anschlag, beim Gesamtgewicht muss vom doppelten bis dreifachen Wert ausgegangen werden.
So bringt die aktuelle Version des Tesla Model 3 satte 1.672 kg auf die Waage, während der Ford Cortina Mark 1 mit 768 kg etwas weniger als die Hälfte wiegt. Noch gravierender ist der Unterschied zwischen dem Audi e-tron (2.351 kg) und dem Vauxhall Viva (770 kg). Als Leichtgewicht unter den E-Autos nennen die britischen Experten den Nissan Leaf, der aber immer noch 1.580 kg wiegt.
Autokenner werden es gemerkt haben: Bei den oben genannten Modellen handelt es sich um Fahrzeuge, die um die 1970er-Jahre auf den Markt gekommen sind. Ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen ist das aber trotzdem nicht. Denn: Die meisten Parkhäuser in Großbritannien – und nicht nur dort – stammen ebenfalls aus dieser Zeit und wurden in puncto Statik und ähnlich relevanter Eckdaten an den damals gängigen Modellen ausgerichtet.
Steve Holmes vom Bauzulieferer Sika bringt das dadurch entstehende Problem auf den Punkt: „Wenn Dinge schwerer werden und es proportional mehr von ihnen gibt, die auf diesen Strukturen parken, dann wird die Wartung immer wichtiger.“ Auch der Statiker Chris Whapples gehört zu den Autoren der neuen Leitlinien für Parkhäuser und schlägt vor: „In Parkhäusern gibt es Höhenbeschränkungen (für die Autos), warum dann nicht auch beim Gewicht.“
Experten rechnen mit hohem Investitionsbedarf
Auf die Betreiber von Parkhäusern, insbesondere den älteren, werden in den kommenden Jahren also massive Kosten für Instandsetzung und Modernisierung zukommen. Russell Simmons von der British Parking Association beschreibt den Ist-Zustand vielerorts als nicht ausreichend: „Wir haben in den vergangenen sechs Monaten einige Parkhäuser inspiziert und dabei festgestellt, dass viele von ihnen den zu erwartenden Gewichtslasten nicht standhalten werden.“
Und noch einmal Chris Whapples, der in dieselbe Kerbe schlägt: „Ich möchte nicht zu alarmierend wirken, aber bei einigen der älteren Parkhäuser besteht definitiv Einsturzgefahr.“ Deren Betreiber müssen sich daher über „das Gewicht von E-Autos im Klaren sein“, ihre Parkhäuser auf deren Statik überprüfen lassen und gegebenenfalls Gewichtsbeschränkungen einführen.
Aktuell müssen mehrstöckige Parkhäuser in Großbritannien einer Belastung von mindestens 2,5 Kilonewton pro Quadratmeter standhalten können. Die Experten empfehlen, diesen Wert für das beginnende E-Auto-Zeitalter auf 3 Kilonewton pro Quadratmeter zu erhöhen. Landesweit gibt es dem Bericht zufolge derzeit rund 6.000 Parkhäuser, wobei ein Großteil davon in den 1960er- und 1970er-Jahren erbaut worden ist.
Ganz scheint die Problematik aber noch nicht in den Köpfen der Verantwortlichen angekommen zu sein, zumindest nicht bei allen. Der britische Marktführer NCP erklärt zwar, dass er die Vorschläge der Experten ernstnehme und diese bei neueren Standorten berücksichtige: Daher würden die Ebenen im Untergeschoss mit Ladesäulen ausgestattet und die Parkbuchten breiter gestaltet.
Wohlgemerkt, den Experten geht es weder um die Verfügbarkeit von Ladesäulen noch bereiten ihnen die im Untergeschoss geparkten E-Autos Sorgen – sondern die Fahrzeuge, die auf den Stockwerken darüber abgestellt werden.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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