„Spätestens ab der 25. Auffrischungsimpfung werden die Deutschen erste Fragen stellen“ – so lautete ein satirischer Tweet, der vor einiger Zeit die Runde durch die sozialen Netzwerke machte. Ist das einfach nur ein alberner Witz? Oder ist die Geduld der Deutschen mit ihrer Regierung und das Vertrauen in diese wirklich schier unerschöpflich? Ich wollte dieser Frage auf den Grund gehen und habe dazu eine repräsentative Umfrage bei einem renommierten Meinungsforschungsinstitut in Auftrag gegeben. INSA hat exklusiv für meine Seite 2.130 Erwachsene in Deutschland gefragt: „Wie stehen Sie zu folgender Aussage? Ich bin bereit, mich so oft gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wie es die Bundesregierung empfiehlt.“ Ursprünglich hatten mir die Meinungsforscher vorgeschlagen, den Satz auf die Stiko zu beziehen („wie es die Stiko empfiehlt“). Ich wollte aber das Vertrauen und die Bereitschaft in die Regierung ergründen, und habe deshalb explizit „Stiko“ durch „Bundesregierung“ ersetzen lassen. Hier das Ergebnis:
Die absolute Mehrheit der Befragten ist bereit, sich so oft gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wie es die Bundesregierung empfiehlt (55 zu 29 Prozent).
Interessant ist die Aufschlüsselung nach Alter:
Befragte ab 60 Jahren sind deutlich häufiger als Jüngere dazu bereit, sich so oft gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wie es die Bundesregierung empfiehlt (69 gegenüber zwischen 45 und 54 Prozent in den anderen Altersgruppen).
Auch die Aufschlüsselung nach Geschlecht ist bemerkenswert:
Männliche Befragte sind häufiger als weibliche dazu bereit, sich so oft gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wie es die Bundesregierung empfiehlt (59 zu 51 Prozent).
Die Umfrage zeigt auch ein ganz deutliches Ost-West-Gefälle:
Befragte aus dem Westen Deutschlands sind deutlich häufiger als Befragte aus dem Osten dazu bereit, sich so oft gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wie es die Bundesregierung empfiehlt (57 zu 47 Prozent).
Ein weiteres Gefälle gibt es zwischen Befragten mit Migrationshintergrund und solchen ohne:
Während Befragte ohne Migrationshintergrund absolut-mehrheitlich dazu bereit sind, sich so oft gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wie es die Bundesregierung empfiehlt (57 zu 27 Prozent), sind es Befragte mit Migrationshintergrund nur mit einer knappen relativen Mehrheit (43 zu 38 Prozent).
Die Aufschlüsselung nach Parteipräferenzen ist wenig überraschend – auch wenn es bemerkenswert ist, dass sich ausgerechnet die Vertreter der einst antiautoritären Grünen als besonders staatstreu erweisen:
Lediglich Wähler der AfD sind absolut-mehrheitlich nicht dazu bereit, sich so oft gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wie es die Bundesregierung empfiehlt (65 zu 20 Prozent). Alle anderen Wählergruppen sind jeweils mehrheitlich dazu bereit (52 bis 76 Prozent).
Auf der einen Seite ist es bemerkenswert, dass eine satte absolute Mehrheit sich offenbar wie in dem eingangs geschilderten Witz verhält – und ihr Vertrauen in die Regierung sowie ihr Gehorsam unerschütterlich ist. Andererseits ist das bei 45 Prozent nicht der Fall – wenn man diejenigen dazu zählt, die keine Angaben machten oder mit „Weiß nicht“ antworteten. 29 Prozent, die entschlossen sind, sich nicht so oft impfen zu lassen, zeigen aber, dass eine Impfpflicht ganz massiven gesellschaftlichen Sprengstoff bieten würde.
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Die Bundespressekonferenz vom 27.1.2022:
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Text: br