„Ein Schelm, der böses denkt…“ – mit diesen Worten hat mir eine befreundete Ärztin die Nachricht vom explosionsartigen Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen zugeschickt. „Demografisch bedingt wäre 2023 nur mit einem Zuwachs von rund 50.000 Personen zu rechnen gewesen. Doch tatsächlich beträgt das Plus über 360.000“ – so wird Gesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD da zitiert. Und weiter: „Woran das liegt, verstehen wir noch nicht genau.“
Die Nachricht aus dem Spiegel ist offenbar falsch – auch wenn sie in vielen Medien wiedergegeben wird. In anderen Quellen klingt sie plausibler: Nicht das Plus beträgt demnach 360.000 Fälle – sondern die 360.000 Fälle sind die Gesamtzahl der neuen Fälle – und die liegt um 50.000 über der erwarteten Zahl.
Doch auch das ist noch ein explosionsartiger Anstieg.
Die Medien – selbst die Alternativen – waschen ihre Hände größtenteils in Unschuld bzw. Nichtwissen. Die Diskrepanz in den Angaben – Zuwachs um 360.000 oder 50.000 Fälle – fällt kaum jemand auf. Nur kritische Geister, die neuerdings wie Ketzer verfolgt werden, trauen sich aus der Deckung. Etwa der Bundestagsabgeordnete Thomas Dietz (AfD). Der sprach angesichts der Nachricht von einem „rosa Elefanten, der im Raum steht“.
Der Ausdruck „Elefant im Raum“ ist eine ursprünglich russische, heute aber vor allem im englischen Sprachraum verbreitete Metapher. Sie bezeichnet ein Problem, das zwar für eine Gruppe von Menschen klar erkennbar und bedeutsam ist, aber von diesen nicht thematisiert wird. Und zwar oft aus Angst. Davor, angegriffen zu werden, wenn man den Elefanten anspricht. Oder seine verdrängten Ängste damit wieder ins Bewusstsein zurückzuholen.
Tatsächlich ist ein Zuwachs an Pflegebedürftigen in dieser Größenordnung – selbst wenn es „nur“ 50.000 Fälle sind – nicht so einfach zu erklären und muss eine schwerwiegende Ursache haben. Dass Lauterbach jetzt einen sogenannten „Sandwich-Effekt“ aufführt, hört sich für mich persönlich an wie eine Lachnummer. Seine These: „Zu den sehr alten, pflegebedürftigen Menschen kommen die ersten Babyboomer, die nun ebenfalls pflegebedürftig werden.“ Erstmals gebe es zwei Generationen, die gleichzeitig auf Pflege angewiesen seien. Das mag ein paar Prozent des erhöhten Zuwachses erklären – aber nicht 50.000.
Zudem: Der Anstieg bei den von Lauterbach aufgeführten Babyboomern ist ebenso wie der bei den älteren Jahrgängen eher moderat. Besonders auffallend ist der Anstieg bei den Jüngeren.
Lauterbachs Begründung wirkt also wie Augenwischerei. Umso erstaunlicher ist, dass sie die meisten großen Medien schlucken. Genauer gesagt: Es ist leider nicht erstaunlich, sondern war zu erwarten. Was es aber nicht besser macht. Der emeritierte Professor Stefan Homburg schrieb auf X: „Was Lauterbach an Erklärungen zusammenfaselt, beleidigt die Logik und zeigt, dass der Mann außerstande ist, strukturiert zu denken.“
„Ich hoffe, dass irgendwann die Wahrheit doch noch ans Licht kommt, angesichts solcher Zahlen“, sagte mir die befreundete Ärztin am Telefon. „Ich teile Deinen Optimismus nicht, es wird verschleiert werden auf Teufel komm raus, denn ich denke, die Wahrheit wäre systemrelevant“, antwortete ich ihr: „Im Zweifelsfall wird einfach alles unter Long-Covid gebucht.“
Egal, ob Sie meinen Pessimismus teilen oder nicht: Ich habe größte Zweifel, dass wir irgendwann erfahren werden, wie viele der Fälle hier und wie viele „plötzliche und unerwartete“ Todesfälle und schwere Erkrankungen wirklich auf die als „Impfung“ angepriesene experimentelle Gen-Therapie und die Corona-Maßnahmen zurückzuführen sind.
Aber selbst die Frage, ob da eine Verbindung nicht zumindest möglich wäre, ist in den großen Medien – und offenbar auch bei manchen alternativen – ein Tabu.
Fakt ist nur: Die ohnehin bereits jetzt überforderte Pflege steht angesichts der neuen Zahlen vor dem Kollaps.
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