Ich habe die beste Redaktion, die ich mir vorstellen kann – von der die öffentlich-rechtlichen Anstalten mit ihren Milliarden an Zwangsgebühren nur träumen können: meine Leser. Das Fachwissen, die Aufmerksamkeit und die Beobachtungsgabe, die sie mit ihren vielen, vielen Zuschriften und Kommentaren beitragen, sind ein regelrechter journalistischer Schatz. Wie etwa der Brief eines Lesers, der seit 22 Jahren als Gutachter beim Medizinischen Dienst tätig ist – dem sozialmedizinischen Beratungs- und Begutachtungsdienst für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung. Was er über die haarsträubenden Zustände dort berichtet, machte mich fassungslos. Und es ist vor allem auch typisch für das massive Systemversagen in Deutschland. Ich finde, den Brief muss jeder gelesen haben! Voilà:
Sehr geehrter Herr Reitschuster,
nach 22 Jahren als Gutachter beim Medizinischen Dienst kann ich Ihnen zur Thematik der ansteigenden Zahl von Pflegebedürftigen ein etwas differenzierteres Bild geben. Die Gründe sind mannigfaltig:
- Die „echten“ Impfgeschädigten spielen eine eher kleine Rolle. Wer einem Gutachter sagt, er habe Impfschäden, hat schon verloren. Intern wird man bei Dienstbesprechungen ermuntert, genau hinzusehen. Ausgerechnet die werden immer noch als Schwurbler gehandelt.
- Dagegen ist die Fata-Morgana-Krankheit Long-Covid die Eintrittskarte ins Paradies der Nicht-Arbeiter. Mittlerweile gibt es spezialisierte Reha-Einrichtungen für „Post-Covid“ (z.B. in Reichshof-Eckenhagen), die einen als nicht mehr erwerbsfähig entlassen. Nachdem man so schon die Erwerbsminderungsrente im Sack hat, ist der Weg zum Pflegeantrag nicht weit. Und trifft auf verständnisvolle Gutachter.
- Parallel haben sich die Begutachtungen geändert. Die Leute denken immer noch, der Medizinische Dienst würde im Sinne der Krankenkassen entscheiden, also viel ablehnen. Heutzutage ist das Gegensteil der Fall. Der Medizinischen Dienst will alles, nur nicht anecken oder ein Fall für die Presse werden. Daher wird im Zweifel eine Einstufung gewährt, um Widerspruch und schlechte Beleumundung zu vermeiden. Ich selbst war bis vor ca. 8 Jahren sehr oft damit beauftragt, Begutachtungen durchzuführen bei Personen, bei denen Betrugsverdacht bestand. Das hat der Medizinischen Dienst komplett aufgegeben, mittlerweile werden alle Arten und Formen von Konflikten gescheut wie der Teufel.
- Das liegt auch am stark ansteigenden Auftragsvolumen bei Migranten und Flüchtlingen. Von Wohlfahrtskonzernen angestellte und vom Staat bezahlte Flüchtlings-“Berater“ stellen den ganzen Tag Anträge. Die haben dann keine Ahnung von nichts, können kein Wort Arabisch und handeln nach der Maxime: bei zehn Anträgen gehen fünf durch = gewonnen! Beispielsweise führt eine Pflegebedürftigkeit dazu, dass ein Ausreisepflichtiger nicht mehr ausreisen muss. Wahrscheinlich, weil ihm etwas anderes als unser Gesundheitssystem nicht zuzumuten ist. Türken und Araber halten wesentlich besser zusammen als der doofe Deutsche. Wenn der Deutsche mit einer Methode Erfolg hat, sagt er es keinem. Bei Migranten weiß es ein paar Tage später jeder. Vermutlich deshalb hatte ich über Monate bei an die hundert türkischen Frauen ein absolut identisches Verhalten nebst Krankheitsbild vor mir. Junge Männer nach Marihuana-Karriere hatten alle Ängste und Depressionen. Und keiner vergisst zu erwähnen, dass er auch „Corona“ hatte.
- Wer unter den Bürgergeldempfängern einen pflegebedürftigen Angehörigen versorgt, wird in Ruhe gelassen: keine Vermittlung, keine Angebote, kein Stress. Das Amt findet das auch gut, weil diese Klientel aus der Statistik rausfällt. Wenn also demnächst stolz berichtet wird, die Zahl der Arbeitslosen wäre um hunderttausend gesunken – dann sind vielleicht nur die pflegenden Angehörigen um hunderttausend angewachsen.
- Nicht zu vernachlässigen ist, dass Angebote zu Nachfrage führen. Die Steigerung der Pflegeanträge ist kontinuierlich sehr hoch. Als ich 2001 angefangen habe, war ich der vierte Gutachter in der Dienststelle. Mittlerweile arbeiten da 67 Gutachter. Und es herrscht Planwirtschaft. Man muss zwischen 5 und 6 Hausbesuche pro Tag machen. Sich die Versicherten genauer ansehen, um etwa dessen Erzählungen zu widerlegen, dauert länger als das Zeitfenster vorgibt, also auch hier: im Zweifel Pflegegrad bewilligen.
- Zu guter Letzt: Pflegegutachten hören sich zwar nach objektiver-unbestechlicher Begutachtung an, sind es aber nicht.
Die interne Qualitätskontrolle ist danach ausgerichtet, dass alle Gutachter bei gleicher Situation das gleiche Ergebnis abliefern (Mein Vorstandsvorsitzender bezeichnet Gutachten denn auch als Produkte). Die innere Plausibilität wird geprüft. Aber ob das Gutachten wirklich mit der Realität des Versicherten übereinstimmt, wird nicht geprüft und kann auch nicht geprüft werden. Einmal im Jahr geht ein Vorgesetzter mit (Hospitation), zwei Gutachten von ca. 1050, die man pro Jahr im Schnitt macht. Und nebenbei: Fachkräftemangel hat auch der Medizinische Dienst. Hier werden neuerdings Pflegekräfte eingearbeitet, die sind Mitte 20 und sind seit 2 Jahren im Beruf. Wie wollen die einen Schauspieler entlarven?
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