Focus erklärt seine Leser zu Rassisten und will ihnen das Wort „Mohr“ austreiben Einst bürgerliches Blatt auf rot-grünen Abwegen

Zwei Artikel sind mir gestern und heute besonders aufgefallen. Zum einen einer im „Focus“, bei dem ich mich nur noch fremdschämen kann für meinen alten Arbeitgeber. Einst als konservativ-bürgerliche Alternative gegründet, ist er zum rot-grünen Kampfblatt verkommen. Aktuell erklärt die stramme rot-grüne Ideologin Susan Arndt dort, warum der Begriff „Mohr“ rassistisch ist und verschwinden soll – und warum man ihn nicht einmal mehr aussprechen darf. Gendern inklusive. Überflüssig zu erwähnen, dass die Kulturrevolutionärin bei dem einst bürgerlichen Blatt eine eigene Kolumne hat.

Der Artikel ist ein Generalangriff auf den eigentlich auch linken Historiker Götz Aly, der in dieser Debatte eine absolut bodenständige und bürgerliche Position vertritt. Der „Focus“ in seiner alten Formation, wie ihn Helmut Markwort gründete und leitete, hätte es in dieser Debatte für selbstverständlich gehalten, Alys Position zu veröffentlichen. Die ist im „neuen“ Focus nicht mal zu finden – stattdessen nur die seiner stramm rot-grünen Gegenspielerin.

Warum schreibt eine Redaktion derart konsequent gegen ihr eigenes Zielpublikum an, fragte ich mich nach dem Lesen des Beitrags, der mich viel Überwindung gekostet hat. Wie kann es sein, dass Journalisten so an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen? Ich sehe zwei Gründe: Völlig ideologische Verblendung, die totalitäre Züge trägt und nur die eigene, rot-grüne Weltsicht für zulässig erachtet.

Und zweitens ein völliger Rückzug in die eigene Blase, den eigenen Elfenbeinturm. Ich sehe das selbst – von den Kollegen, die noch beim „Focus“ sind, und auch von anderen alten Bekannten in anderen Redaktionen käme kein einziger auf die Idee, mal das Gespräch mit mir zu suchen. Zumindest aus Neugierde, um zu erfahren, warum ich anders denke als sie. Um sich mit meinen Argumenten auseinanderzusetzen. Pustekuchen! Stattdessen nur Argumentation und Diffamierung. Sie müssen sich sehr unsicher fühlen in ihrem Elfenbeinturm.

Manche Journalisten, die selbst keine rot-grüne Ideologie-Verblendung haben, verhalten sich dagegen einfach opportunistisch – sie wissen, dass sie bei der geringsten Abweichung vom Zeitgeist ausgegrenzt werden. Und die Einladungen zu all den schicken Events, die für viele so wichtig sind, ausbleiben werden. So soll „Focus“-Verleger Hubert Burda laut Focus-Flurfunk einst einen Chefredakteur nach einer zuwanderungskritischen Titelgeschichte entlassen haben, weil sich seine damalige Frau, TV-Star Maria Furtwängler, beschwerte, sie werde nun bei den Partys in Berlin schief angeschaut.

Bei dem linken Kampf-Artikel im „Focus“ kam mir sofort eine Meldung von gestern in den Sinn, die ich im „Medieninsider“ gelesen habe. Da heißt es: „Isabella Neven DuMont und Christian DuMont Schütte bekommen Post: In einem Schreiben verurteilen ihre Journalisten jüngste Pläne über Auslagerung und Stellenabbau beim Kölner Stadt-Anzeiger.“

Man sei gleich „doppelt fassungslos“ in der Redaktion, heißt es in dem Bericht: „Nachdem das Management vor einigen Wochen verkündet hatte, der Redaktion die Verantwortung für den digitalen Auftritt zu entziehen, erfolgte vergangene Woche die nächste Hiobsbotschaft: Die Ratgeber-Redaktion soll durch Dienstleister ersetzt, Aufgaben wie Lektorat oder Bild-Bearbeitung an künstliche Intelligenz ausgelagert werden. Das wird Arbeitsplätze kosten – mindestens zehn Stück. In der Redaktion reagiert man fassungslos, aber nicht vollends gelähmt.“

In dem Brief an die Eigentümer und Leiter verurteilen die Journalisten dem Bericht zufolge den „Paradigmenwechsel“, der von einer „noch nie erlebten menschlichen Kälte“ begleitet werde.

Ich halte das für kognitive Dissonanz. Einerseits völlig an der Lebensrealität der Menschen vorbeischreiben, versuchen, sie zu erziehen und zu belehren statt zu informieren, die Politik der Mächtigen propagieren statt diese kontrollieren – und sich dann beklagen, dass dies wirtschaftlich nicht funktioniert, die Auflagen implodieren und damit das Geld fehlt auch für die eigenen Stellen.

Aber die Realitätsflucht in den Redaktionen ist inzwischen offenbar so groß, dass selbst solche einfachen Zusammenhänge nicht mehr erkannt werden – und wie so vieles andere verdrängt und tabuisiert.

Eine Branche schafft sich ab. Wie das ganze Land.

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