Frankfurter Allgemeine solidarisiert sich mit Klima-Extremisten Blatt erklärt Aktivisten zu Opfern von Hetze und Aggression

In einer funktionierenden Marktwirtschaft und freiheitlich-pluralistischen Demokratie richten sich Medien an ihren Lesern aus, also an ihren Kunden. In der alten Bundesrepublik war die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) das Leitmedium der Konservativen und die Frankfurter Rundschau ihr Gegenstück. Im neuen Gesinnungsstaat Deutschland, einem Zwitter aus DDR-Methoden und US-Wokeness, sind beide Blätter rot-grün ausgerichtet. Man kann streiten, ob die FAZ gekippt ist, weil sie sich nicht mehr von der Leserschaft allein finanzieren kann und auf Staatsgeld etwa durch Werbeanzeigen der Regierung angewiesen ist, oder ob es daran liegt, dass sie von mehrheitlich rot-grün eingefärbten Journalisten feindlich übernommen wurde. Oder beides. Fakt ist: Das Blatt schreibt auf geradezu herausfordernde Weise gegen die einstige Stammkundschaft an.

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Neuestes Beispiel ist nicht nur ein Artikel, in dem sie den Spargel-Konsum madig macht (siehe dazu meinen Text hier). Noch weitaus drastischer zum Ausdruck kommt der rot-grüne Kurs in einem Kommentar zum Thema „Klimakleber“. Der Autor Peter Körte ist stellvertretender Ressortleiter im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und sinnigerweise von der immer schon linken und heute fast schon radikal rot-grünen „Frankfurter Rundschau“ zur einst konservativen Lokalkonkurrenz gewechselt. Er verurteilt in seinem Text nicht etwa den Radikalismus und die Straftaten der Klimakleber. Nein – er empört sich darüber, dass die Autofahrer angeblich aggressiv darauf reagieren.

Ein klares Nein zu den Straftaten, bei denen regelmäßig nicht nur Autofahrer genötigt, sondern auch Rettungskräfte blockiert werden, ist nach Sichtweise des Autors „gesellschaftliche Ausgrenzung“. Auf so eine Idee muss man erst mal kommen! Und man kann sie leicht ad absurdum führen – nach diesem Motto wäre auch der allgegenwärtige Kampf gegen „Hass und Hetze“ gesellschaftliche Ausgrenzung. Was er faktisch ja auch ist, aber eben nicht in den Augen der Ideologen, die ihn betreiben, um Andersdenkende mundtot zu machen.

Autor Körte spricht von „blankem Haß“ von „Wutbürgern“, auf den die armen Blockierer stoßen. Ist Körte klar, dass diese „Wutbürger“, die sich über die Blockaden ärgern, zu einem großen Teil mit der eigenen Leserschaft identisch sind? Diesen „Wutbürgern“, also ihren Lesern, sei es „unerträglich, ständig daran erinnert zu werden, dass nicht nur die Politik, sondern letztlich wir alle hinter dem zurückbleiben, was getan werden müsste, um den Klimawandel aufzuhalten“.

Wie bitte?

Nein, den angeblichen „Wutbürgern“ ist es nur unerträglich, dass andere sie nötigen, bestimmen, ob sie in die Arbeit, zu Freunden oder zum Arzt können, und ihnen faktisch nicht nur ihre Zeit, sondern auch ihre Freiheit rauben. Für all das findet der Autor kein Wort des Bedauerns – wohl aber für die armen Klimakleber, die so schlecht behandelt werden.

Der Autor geht noch weiter. „Erkennbar wird in der Reaktion auf die Klimaaktivisten ein Nachlassen der Kohäsionskräfte, des gesellschaftlichen Zusammenhalts“. Wie bitte? Gehört es zum „gesellschaftlichen Zusammenhalt“, dass Normalbürger sich nötigen lassen von Extremisten und stundenlang im Stau stehen wegen diesen – etwa auf dem Weg zur Arbeit oder weil sie, wie unlängst in Berlin, Verwandte in eine Klinik bringen müssen? Sollen sie Ringelreihe tanzen mit ihren Peinigern? Eine Lichterkette mit ihnen bilden?

In welcher Welt lebt der Autor?

Warum sollten Autofahrer mit denen zusammenhalten, die sie terrorisieren?

Der Autor behauptet dann auch noch, „Vertreter fast aller Parteien“ würden die Nötiger als „Nazis“ beschimpfen. Wie bitte? Ich höre das zum ersten Mal! Und so etwas aus Reihen der „Linken“, „Grünen“ oder „SPD“ zu hören, halte ich für schlicht unvorstellbar. Lebt Körte in einer eigenen Realität? Liegt es daran, dass Leute von seinem Schlag tendenziell dazu neigen, andere grundlos als „Nazi“ zu diffamieren, dass er nun genau das anderen unterstellt? Handelt es sich um Projektion?

Auch, dass „fast alle Parteien“ in der Wahrnehmung Körtes die Klimakleber als „Taliban“ und „Terroristen“ bezeichnen, ist merkwürdig.

Der Autor versucht, jede Kritik an den Klimaklebern zu kriminalisieren: „Und je drastischer die rhetorische Aufrüstung, desto unschärfer werden die Grenzen: zwischen nachvollziehbarem Ärger, anlassunabhängigem Ressentiment, schriftlichen Beleidigungen bis hin zu Morddrohungen, öffentlicher Pöbelei, Androhung von Gewalt und gewaltsamem Übergriff. Ob ein Sprecher das intendiert oder nicht, ist unerheblich; Erfahrung zeigt, was solche Sprechakte auslösen können.“ Mit anderen Worten: Wer sich kritisch äußert, ist an gewaltsamen Übergriffen mit schuld.

Mit dem Verstand nicht mehr zu erfassen

Derartige Absurdität und Radikalität durchzieht den ganzen Text wie ein roter Faden. Hier nur noch eine Kostprobe – und dann höre ich auf, versprochen: „Wer von einer ‚Klima-RAF‘ spricht oder von ‚Taliban‘‘‘, redet nicht einfach nur daher: Dieses Reden will sagen, dass der Protest verstummen möge; es erfreut sich an der Eskalation.“

Ja, ich will, dass gewalttätiger, auf Nötigung gebauter Protest verstummt. Und das will sicher auch eine Mehrheit der FAZ-Leser. Friedlicher Protest – immer gerne. Aber nicht mit Straftaten. Dass der Autor denjenigen, die diese Straftaten nicht wollen, „Freude an der Eskalation“ unterstellt, ist eine bodenlose Frechheit. Und eine Beleidigung der eigenen Leser.

Die reagieren entsprechend. Einer schreibt in einem Kommentar: „Das einzige, was mir nach diesem total irren und absurden Artikel „kleben bleibt“ ist, dass Sie, Herr Körte, als stv. Ressortleiter der FAZ sich von der FAZ-Leserschaft ausgrenzen – und zwar zusammen mit den Klima-Chaoten. Bleiben Sie doch bitte im Ressort Feuilleton und versuchen nicht Gesetzesbrecher als Heilige und gequälte Autofahrer als fiese Berseker, die den Heiligen Unrecht antun, darzustellen.“

Ein anderer klagt über Zensur in den Kommentaren: „Warum wurde mein Kommentar von heute früh weg-zensiert? Dieser Beitrag von Herrn Körte und der von seinem Kollegen Herrn Staun disqualifizieren das Feuilleton der FAZ nur weiter. Seit langem werfe ich in der Printausgabe das Feuilleton ohnehin ungelesen weg. Wenn es so weitergeht, vielleicht auch bald die ganze FAZ.“

Nachdenklich zeigt sich dieser Leser: „Ich verstehe den Artikel nicht wirklich. Es gibt im wirklichen Leben schon wegen sehr viel banalerer und einfacherer Dinge Frust und Hass, angefangen bei Nachbarn, lauter Musik, Vordränglern an der Kasse, … Stellt sich da der Autor Körte ernsthaft die Frage, warum Frust, Wut und Hass den Klimaklebern entgegen schlägt?“

Der Leser Harald Hermann glaubt, sich im Blatt vertan zu haben: „Ich fasse es nicht, dass ein derartiger Kommentar in der FAZ zu lesen ist. Dachte, ich bin aus Versehen bei der taz gelandet.“

Der Leser Franz Schwabe schreibt: „Die Borniertheit der Klebersekte und ihrer Sympathisanten zeigt sich schon doch schon alleine daran, dass sie von anderen genau das einfordern, worüber sie sich selbstgerecht hinwegsetzen: das Einhalten von Gesetzen und Normen. Selbst Wutbürger sein, aber mit dem Finger auf andere zeigen. Eigentlich geht es der Klebersekte aber gar nicht um Inhalte, sondern nur um Provokation, Krawall und mediale Aufmerksamkeit. Dass sie diese in der FAZ finden, ist ein Grund zur Besorgnis.“

„Unfassbare Viktimisierung von Straftätern. Der Kommentar kommt als Auftragsarbeit der Klimakleber daher“, schreibt ein anderer Leser.

„Abo ist gekündigt, danke für nichts“ – so protestiert ein anderer Kommentator. Ein weiterer schreibt: „Selten hat ein Beitrag so viele Kommentare ausgelöst, was gut ist bzw. wäre, wenn der Verfasser einen Diskurs hätte anstoßen wollen. Statt dessen offenbart er nur ein seltsames Demokratieverständnis, wenn er die offene Nötigung von Mitmenschen und die versuchte Nötigung von Verfassungsorganen als töricht bis übertrieben, aber doch mit unbedingt guter Absicht qualifiziert, die auf der Gegenseite Betroffenen als Wutbürger oder Ignoranten abqualifiziert. Sollen sich jetzt alle aufgerufen fühlen, ihre Ziele, wenn die Mehrheit ihnen nicht folgt, mit Gewalt durchzusetzen. Die Forderungen der Kleber scheinen im Feuilleton der FAZ ja auf großes Verständnis zu stoßen, wie viel Verständnis bleibt aber, wenn etwas den Redakteuren nicht Genehmes mit diesen Mitteln durchgesetzt werden soll? Demokratie ist auch und gerade die Akzeptanz von demokratisch legitimierten Entscheidungen, die nicht der eigenen Meinung entsprechen. Sonst können wir gleich zum Faustrecht übergehen.“

Die Liste der empörten Kommentare ließe sich noch lange fortsetzen.

Um Missverständnissen vorzubeugen: In einer Demokratie ist auch eine Meinung wie die des stellvertretenden Ressortleiters im Feuilleton völlig legitim. Dass sie aber in einer ohnehin völlig rot-grün ausgerichteten Medienlandschaft ausgerechnet in einem Blatt erscheint, das bis zu Angela Merkel konservativ war und auch heute noch vor allem konservative und bürgerliche Leser hat, zeigt, wie konsequent heute Medien an ihren Lesern vorbeischreiben und wie stark die „Meinungs-Monokultur“ in unserem Gesinnungsstaat ist. Früher hätte es der Markt geregelt, und die „FAZ“ wäre pleite gegangen. Wer sich eine „taz“ wünscht, kauft das Original und nicht den Verschnitt. Heute wird die „FAZ“ mit Steuergeldern durchgefüttert werden – im Gegenzug für braves Männchen machen vor dem Zeitgeist.

Ausschreibung zur Fahndung durch die Polizei, Kontenkündigungen, Ausschluss aus der Bundespressekonferenz: Jeder, der kritisch berichtet, muss mit Psychoterror rechnen. Ich mache trotzdem weiter. Ich glaube, ich bin Ihnen das schuldig. Entscheidend fürs Weitermachen ist Ihre Unterstützung! Sie ist auch sehr, sehr motivierend – sie zeigt einem, dass man nicht allein ist und gibt einem Kraft! Ganz, ganz herzlichen Dank im Voraus!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

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