Eins vorneweg: Spätestens, seit „Springer“-Chef Matthias Döpfner 2022 vor der Trans-Lobby einknickte und intervenierte, nachdem Wissenschaftler in der „Welt“ einen Gastbeitrag gegen die Transgender-Ideologie veröffentlichten (Motto: „So was will ich in Zukunft nicht mehr lesen!“) sehe ich ihn außerordentlich kritisch. Wie zwei bekannte Journalisten, die nach diesem Kniefall vor dem Zeitgeist und Einmischung in die Redaktion den Springer-Verlag verließen.
Konservative wie Döpfner, die zu feige sind, um zu ihren Überzeugungen zu stehen und brav Männchen machen vor dem rotgrünen Zeitgeist, sind eine der Ursachen für die politische Monokultur und die Probleme, die wir gerade in Deutschland erleben. Insofern mutet es fast schon tragikomisch an, dass Döpfner sein braves Männchen-Machen nichts nutzt. Im Gegenteil. Gerade, weil er sich feige wegduckt, schlägt die Gegenseite nun noch fester zu. Auf eine Art und Weise, die mit den Worten „niederträchtig“ und „hinterfotzig“ noch zu schwach beschrieben ist.
Cathrin Gilbert und Holger Stark vom Zentralorgan für rotgrüne politische Korrektheit, offiziell als „Zeit“ bekannt, sind, wie auch immer, an private Chat-Nachrichten des Springer-Bosses gekommen und versuchen nun, aus diesen einen maximalen Rufschaden für den Verlagschef zu konstruieren.
Mathias Brodkorb, früherer SPD-Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, beschreibt diese Methode im Cicero wie folgt: „Die Philosophin Hannah Arendt jedenfalls wies einmal feinsinnig darauf hin, was im Zusammenspiel von Öffentlichem und Privatem eigentlich auf dem Spiele steht: Es ist geradezu der Kern einer totalitären Gesellschaft, den Bereich des Öffentlichen bis in das Schlafzimmer hin auszuweiten und Privatheit zum Verschwinden zu bringen.“
Vernichtender kann das Urteil über das Propaganda-Werk der „Zeit“ eigentlich kaum ausfallen. Ganz klar geht es darum, eine Person des öffentlichen Lebens zu vernichten, die nicht stramm genug auf Linie des Zeitgeists ist und vor allem auffiel durch Kritik an Angela Merkel, der Übermutter der „Großen Transformation“ (keine Verschwörungstheorie, sondern Bestandteil des Koalitionsvertrags). Kritik an „Mutti“ ist in den Augen ihrer Jünger in den Redaktionen „Gotteslästerung“. Und gegen solche sind bekanntlich alle Mittel erlaubt.
Den Verstand verloren
Hand aufs Herz: Bei wem würde sich, wenn man seine privaten Chatverläufe und Unterhaltungen der letzten Jahre durchsuchen würde, nicht einiges finden lassen, was ihn in der Öffentlichkeit nicht gerade schmeichelhaft erscheinen ließe? Demokratische Gesellschaften zeichnen sich im Unterschied zu sozialistischen Systemen dadurch aus, dass Privates in der Regel privat bleibt und vertrauliche Konversationen eben nicht abgehört oder in der Öffentlichkeit ausgebreitet werden.
Ausgerechnet unter Angela Merkel, deren Vater dem KGB nahe stand und die als Funktionärin – nicht Karteileiche – in einer sozialistischen Kaderorganisation politisch sozialisiert wurde, wurde die Stasi- und KGB-Unsitte des Missbrauchs des Privaten für die Politik wiederbelebt. So sehr vielen Westdeutschen das Gespür für die feinen Nuancen fehlt, so deutlich erkennen kritische Ex-DDR-Bürger die Handschrift von einst im politischen Alltag der Gegenwart.
Bemerkenswert ist, wie unterschiedlich die Bewertungen ausfallen. Ein im tiefen Westen sozialisierter Ex-Focus-Kollege schrieb mir heute per Direktnachricht voller Begeisterung über die „Enthüllungen“ der „Zeit“, die in meinen Augen keine sind: „Hast Du den Zeit-Kollegen schon gratuliert? Grandios! Die ganz gewöhnliche Arschlochfratze eines immer schon überschätzten Musikwissenschaftlers.“ Erstaunlich, wie weit Einschätzungen auseinander gehen können.
Ich muss gestehen – einige der Aussagen von Döpfner gehen tatsächlich über die Schmerzgrenze hinaus und zeigen ihn in wenig erquicklichem Licht. Etwa, wenn er schreibt bzw. geschrieben haben soll (Rechtschreibung wie im Original): „Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig“. Und: „Die ossis werden nie Demokraten. Vielleicht sollte man aus der ehemaligen ddr eine Agrar und Produktions Zone mit Einheitslohn machen.“
Viele andere Aussagen wie etwa massive Kritik an Angela Merkel („Das Land hat jeden Kompass verloren. Und M den Verstand. Sie ist ein sargnagel der Demokratie.“) sowie am Klima-Wahn, der Deutschland erfasst hat („Wir sollten den Klimawandel nicht bekämpfen, sondern uns darauf einstellen.“), und den „Maßnahmen“ (er bezeichnet Corona als „Grippe“) sind dagegen nur für die Hohepriester des rotgrünen Kults Ketzerei – lesen sich für dessen Kritiker hingegen teilweise geradezu tröstlich.
Ich möchte aus prinzipiellen Erwägungen darauf verzichten, die Chats näher wiederzugeben. Wenn Sie sie sich antun können, können Sie hier wesentliche Teile nachlesen – in politisch korrektem „Framing“ von den Regierungs-Propagandisten von „T-Online“.
Sehr empfehlenswert dagegen der brillante Artikel von Brodkorb im „Cicero“, der aber leider hinter einer Bezahlschranke steht. Weswegen ich Ihnen einige der wichtigsten Punkte gerne hier wiedergebe. Die Schlüsselfrage des kritischen Sozialdemokraten: „Was hat die persönliche Korrespondenz eines Konzernchefs eigentlich gegen dessen Willen in der Öffentlichkeit zu suchen?“ Seine Antwort: „Ginge es um die Aufdeckung von Straftaten, wäre die Antwort klar. Aber das ist hier nicht der Fall. Gerade wenn man anderen einen Mangel an journalistischer Seriosität vorwirft, sollte man selbst nicht unter der Latte durchlaufen.“
Besonders selbstentlarvend wird es an der Stelle, wo die „Zeit“ ausführlich Springer-Übermutter und Verleger-Witwe Friede Springer zitiert. Der missfiel die kritische Linie der „Bild“ zur Corona-Politik, weswegen sie sich direkt an „Bild“-Chef wandte: „Lieber Julian, Alle meine Freunde sind glücklich, das in dieser Krise, eine erfahrene Bundeskanzlerin am Ruder ist. Sie wird uns mit ruhiger Hand durch diese schweren Wochen und Monate führen! An ihrer Seite der gute Gesundheitsminister Jens Spahn ! Wir sollten helfen, wenn möglich! Lieben Gruß Ihre Friede.“
Dazu Brodkorb: „Kritischer Kommentar der Zeit zu diesem Vorgang? Fehlanzeige. Der Vorwurf, Döpfners Botschaften durchziehe ‘eine konstante Verachtung der Eliten‘, kann daher staunen machen. Manch einer mag es ja umgekehrt gerade für ein Gebot des kritischen Journalismus halten, nicht unkritisch mit den Wölfen zu heulen.“
Perfide Verdrehung
Wie manipulativ der Zeit-Artikel ist, zeigt ein anderes Beispiel. Die Einmischung Merkels in die Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten von Thüringen im Februar 2020 kommentierte Döpfner in den privaten Nachrichten: „Lieber PDS-Nachfolgeorganisation als Minister Präsident als die Liberalen nur weil ein paar demokratisch gewählte afd wichser ihn gewählt haben? Das Land hat jeden Kompass verloren. Und M den Verstand. Sie ist ein sargnagel der Demokratie. Bald hat die afd die absolute Mehrheit.“ Die „Zeit“ Journalisten versteigen sich zu der absurden Behauptung, diese Äußerung zeige, „wie weit rechts der Verlagschef dabei zuweilen“ stehe. Dazu Brodkorb: „Das ist eine perfide Verdrehung der Tatsachen. Döpfner plädierte ja gar nicht für die AfD. Er hätte nur einem liberalen Ministerpräsidenten den Vorzug vor einem linken gegeben.“
Die Schmutzkampagne der „Zeit“ gegen Döpfner ist ein neuer Höhepunkt in der Welle von Diffamierungen und Entmenschlichungen gegen Kritiker der Regierung. Erstaunlich ist, dass sie erfolgt, nachdem die gesamte regierungskritische „Bild“-Spitze ausgetauscht und durch „brave“ Journalisten ersetzt wurde, die bekannt dafür sind, stramm auf Merkels bzw. Scholz‘ Linie zu sein. Kurz vor der Schmutz-Kampagne gab es zudem Berichte, wonach Springer und damit auch Döpfner den früheren „Bild“-Chef Julian Reichelt auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagen will – also ausgerechnet den Mann, aus dessen Chats mit dem nun die meisten „Enthüllungen“ der „Zeit“ stammen.
Woher der ganze Schmutz in der Geschichte stammt, werden wir wohl nie erfahren. Woher der Wind weht, ist dagegen nur allzu offensichtlich.
Ausschreibung zur Fahndung durch die Polizei, Kontenkündigungen, Ausschluss aus der Bundespressekonferenz: Wer in Deutschland kritisch berichtet, sieht sich Psychoterror ausgesetzt. Und braucht für den Spott der rot-grünen Kultur-Krieger nicht zu sorgen. Ich mache trotzdem weiter. Auch, weil ich glaube, dass ich Ihnen das schuldig bin. Entscheidend fürs Weitermachen ist Ihre Unterstützung! Sie ist auch moralisch sehr, sehr wichtig für mich – sie zeigt mir, ich bin nicht allein und gibt mir die Kraft, trotz der ganzen Schikanen weiterzumachen! Ganz, ganz herzlichen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung, und sei es nur eine symbolische!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.
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