Von Kai Rebmann
Die US-Filmindustrie steckt aktuell in einer handfesten Krise. Hollywoods Drehbuchautoren und Schauspieler befinden seit dem 2. Mai bzw. 14. Juli im Streik und ein Ende des Ausstands ist derzeit nicht in Sicht. Auf der anderen Seite des Verhandlungstischs sitzen Weltkonzerne wie Netflix oder Disney. Insbesondere für letzteren aber sind verwaiste Filmsets und brachliegende PR-Kampagnen derzeit weder die einzige noch die größte Sorge.
Die Walt Disney Company fährt derzeit einen Misserfolg nach dem anderen ein – und das ausgerechnet im Jahr des 100. Geburtstags einer der weltweit bekanntesten Marken. Innerhalb von nur zwölf Monaten schrieben die Animationsfilme „Lightyear“ und „Strange World“ sowie die Musical-Verfilmung „Arielle“ teilweise tiefrote Zahlen. Und auch die mit Spannung erwartete Fortsetzung der „Indiana Jones“-Saga schickt sich an, zum Millionen-Flop zu werden.
Mit etwas Glück, so die Einschätzung von Branchenkennern in den USA, schaffen es die genannten Disney-Produktionen vielleicht noch auf dem zweiten Bildungsweg, sprich die Heimkinos, wenigstens eine schwarze Null zu schreiben. Von der ursprünglichen Einspielprognose in Höhe von 950 Millionen Dollar (865 Millionen Euro) redet beim Micky-Maus-Konzern im Fall von „Indiana Jones 5“ inzwischen aber niemand mehr.
Publikum straft woke Filmemacher ab
Mit einem 300-Millionen-Dollar-Budget (273 Millionen Euro) gilt „Das Rad des Schicksals“, so der Titel der neuesten Indy-Episode, als teuerste Disney-Produktion sowie achtteuerster Film aller Zeiten. Um in die Gewinnzone zu kommen, müssten an den Kinokassen zwischen 750 und 800 Millionen Dollar umgesetzt werden. Neben gewaltigen Ausgaben für die PR-Maschinerie müssen dabei auch noch die Anteile berücksichtigt werden, die bei den Betreibern der Lichtspielhäuser verbleiben.
Doch auch von dieser Marke scheint Walt Disney mit „Indiana Jones 5“ meilenweit entfernt. Als wichtigster Indikator gilt in der Kino-Branche das Einspielergebnis in der Startwoche der jeweiligen Filme. „Das Rad des Schicksals“ spielte im entsprechenden Zeitraum Anfang Juli 60 Millionen Dollar in den USA bzw. 130 Millionen Dollar weltweit ein.
Nicht übel, will man auf den ersten Blick meinen. Doch das US-Fachmagazin „Deadline“ bezeichnete diese Zahlen offen als „Desaster“ und der „Gamestar“ bemühte diesen wenig schmeichelhaften Vergleich: „Indiana Jones 5 startet noch schlechter als Disneys größte Star Wars-Enttäuschung.“ Gemeint ist damit ausgerechnet „Solo: A Star Wars Story“ (2018), als die Rolle des Han Solo erstmals nicht mehr von Harrison Ford verkörpert wurde.
Verscherbelt Disney das Erbe von George Lucas?
Und so wie die Walt Disney Company, die die Filmschmiede von George Lucas im Jahr 2012 übernommen hat, in der Vergangenheit schon damit gescheitert ist, Luke Skywalker oder eben Han Solo aus dem Star Wars-Imperium klein oder ganz herauszuschreiben, so glücklos blieb man jetzt auch beim „Rad des Schicksals“. Harrison Ford (Dr. Jones) muss sich im eigenen Epos mit einer Nebenrolle zufriedengeben, während Phoebe Waller-Bridge (Helena Shaw) in dessen Windschatten offenbar als neue Protagonistin der Franchise eingeführt werden soll.
Damit keine Missverständnisse entstehen: Weibliche Hauptrollen und große Erfolge an den Kinokassen müssen sich keineswegs ausschließen, zumindest nicht per se. Nur dürfen dabei eben die Glaubwürdigkeit und die Identifikation des Publikums mit den Protagonisten nicht auf der Strecke bleiben. Dass es durchaus auch anders geht, beweist derzeit zum Beispiel der neue „Barbie“-Film, der sich anschickt, einer der größten Kassenschlager dieses Kino-Jahres zu werden.
Ob es Walt Disney gefällt oder nicht: Eine schwarze Arielle oder „weibliche Indiana Jones“ will offenbar niemand sehen – oder es sind jedenfalls nicht genug, um damit nennenswert in die Gewinnzone zu kommen. Und im Gegensatz zu ARD und ZDF, die von Zwangsgebühren leben und daher getrost auf die Mehrheitsmeinung ihrer Zuschauer pfeifen können, müssen sich die Filmschaffenden in Hollywood und anderswo früher oder später eben doch wieder an der tatsächlichen Nachfrage bzw. dem Geschmack des zahlenden Publikums orientieren.
Manche Dinge gehören eben unbedingt zusammen und können allem Anschein nach nur miteinander funktionieren: Schneewittchen und die sieben Zwerge, „Wetten, dass…“ mit Thomas Gottschalk, „Star Wars“ mit Luke Skywalker und Han Solo – oder eben „Indiana Jones“ mit Harrison Ford alias Dr. Jones in der Hauptrolle.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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