Jetzt auch in der Schweiz: Mieter fliegt aus seiner Wohnung Gemeinde braucht Platz für Flüchtlinge

Von reitschuster.de

Sie leben in einer gemeindeeigenen Wohnung? Und das vielleicht sogar schon seit vielen, vielen Jahren? Ihre Kinder sind in dieser Umgebung groß geworden? Sie haben die Miete immer pünktlich und in voller Höhe überwiesen? Mit der Gemeinde gab es noch nie irgendwelche Probleme? Lassen Sie sich nicht täuschen! Denn es kann gut sein, dass Sie von Ihrem Vermieter längst nur noch geduldet werden. So wie André Steiner aus Seegräben im Kanton Zürich.

Mit Schreiben vom 22. Februar 2023 wurde der 47-jährige Schreiner vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Gemeindeverwaltung teilte Steiner mit, dass er die 5,5-Zimmerwohnung räumen muss, und zwar schon zum 31. Mai 2023. Grund: Die Gemeinde braucht den Platz für Flüchtlinge. Dem getrennt lebenden Familienvater bleiben also noch etwas mehr als drei Monate, um einen adäquaten Ersatz zu finden, was im Großraum Zürich faktisch ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Das weiß man natürlich auch im Rathaus in Seegräben, woraus die Verwaltung auch überhaupt keinen Hehl macht. Die Gemeinde sei durch den Kanton angewiesen worden, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, um „zusätzliche Schutzsuchende“ aufnehmen zu können. Leider sei es „trotz intensiver Suche“ in den vergangenen Wochen aber nicht gelungen, geeignete Wohnungen über den freien Markt zu finden.

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Wohnung war ‚absoluter Sechser im Lotto‘

Also machte die Gemeinde ihr Problem kurzerhand zu dem von André Steiner. Der Handwerker berichtet gegenüber dem „Blick“, dass er bereits seit 2007 in der Wohnung lebe, anfangs noch mit seiner Familie, seit der Scheidung mit zwei Katzen und einer Schildkröte. Die beiden heute bei ihrer Mutter lebenden Kinder seien hier aufgewachsen und kämen regelmäßig zu Besuch. „Beide haben je ein Kinderzimmer im Haus“, so Steiner.

Doch damit ist jetzt Schluss. Je nachdem, ob und wo der geschasste Mieter eine neue Wohnung findet, könnte das zwangsläufig auch zur Folge haben, dass er seine Kinder künftig weniger oft sieht. Aber der 47-Jährige sieht sich noch vor weiteren Herausforderungen: „Ich habe hier ein ganzes Haus, einen Garten, Keller und Estrich.“ Da gebe es noch viel Arbeit, sagt Steiner mit Blick auf die wenigen Wochen, die ihm die Gemeinde in Seegräben noch gegeben hat.

Für sein Zuhause im Zürcher Oberland bezahlt der Schreiner bisher eine Miete in Höhe von 2.000 Schweizer Franken – für die dortigen Verhältnisse ein echtes Schnäppchen. Das sei für ihn ein „absoluter Sechser im Lotto“ gewesen und er werde das Haus sehr vermissen. Als er in einem „Vorgespräch“ erstmals von den Absichten seines Vermieters, sprich der Gemeinde Seegräben gehört hatte, sei er „schockiert“ gewesen. „Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht, dass sie Asylsuchende hier einquartieren. Ich dachte eher an eine Tagesschule“, so Steiner.

Gemeinde will Mieter lieber heute als morgen loswerden

Inzwischen habe er sein Schicksal aber akzeptiert und hege keinen Groll, weder auf die Gemeinde noch auf die Flüchtlinge, beteuert der Zürcher, der hofft, eventuell „zwei weitere Monate raushandeln“ zu können. Gut möglich aber, dass sich der gutgläubige Mieter da gewaltig täuscht. Denn das Rathaus bringt in dem Kündigungsschreiben eine vage Hoffnung zum Ausdruck: „Sollten Sie vor Ablauf der Kündigungsfrist eine neue Wohnung finden, so können Sie das Mietverhältnis bereits früher auf jedes Monatsende beenden.“

Es geht aber noch zynischer: „Wir hoffen, dass trotz der für Sie unerfreulichen Situation, das Mietverhältnis mit gegenseitigem Respekt und Anstand abgeschlossen werden kann.“ Geht es noch dreister? Gegenseitigen Respekt und Anstand einfordern von jemandem, dem man soeben mitgeteilt hat, dass man ihn lieber heute als morgen mit nassen Handtüchern davonjagen will? Es spricht für den Charakter von André Steiner, dass er so souverän mit der Sache umgeht, wie er dem Bericht zufolge den Anschein erweckt.

Und was sagt die Gemeinde? Bürgermeister Marco Pezzatti (FDP) beteuert, dass man in den letzten Wochen verschiedene Anzeigen publiziert und sich um jede ausgeschriebene Wohnung bemüht habe. Aber: „Leider hatten wir keinen Erfolg.“ Warum es André Steiner bei der Suche nach einem neuen Dach über dem Kopf jetzt besser ergehen sollte, wusste anscheinend aber auch der Gemeindepräsident nicht zu sagen.

Was Deutschland aber dennoch von der Schweiz lernen kann

Es ist ein gefährliches Spiel, das die Kommunen in Deutschland und nun offenbar auch in der Schweiz spielen. Wie schon in diesem Artikel über einen ähnlichen Fall aus Lörrach dargelegt, gleicht das aktuelle Vorgehen einer Blaupause dafür, wie man die Bevölkerung am effektivsten gegen Flüchtlinge aufbringt. Anstatt anzuerkennen, dass die Migrationspolitik in Deutschland und Europa gescheitert ist und ein dringendes Umdenken erforderlich ist, wird der einmal eingeschlagene Irrweg weitergegangen – wenn es sein muss, bis zum bitteren Ende!

Auch wenn es sich in einem solchen Zusammenhang verbietet, von so etwas wie einer „Vorbildfunktion“ zu sprechen, kann Deutschland von der Schweiz zumindest ein bisschen was lernen. Pezzatti erwähnt in dem Bericht eine Quote (bezogen auf die Einwohner) von 0,9 Prozent, die jede Gemeinde bei sich unterbringen müsse, was in Seegräben 14 Flüchtlingen entspreche. Da dort aktuell aber erst neun Flüchtlinge leben, müssen noch fünf weitere aufgenommen werden – in diesem Fall auf Kosten von André Steiner.

In Deutschland hingegen gibt es Dörfer, in denen das Verhältnis zwischen Bevölkerung und Flüchtlingen bei nahezu 1:1 liegt. Dass das gar nicht funktionieren kann, liegt zwar auf der Hand, scheint die Verantwortlichen in Berlin bei ihrer woken Willkommenspolitik aber nur noch zu bestärken. Koste es, was es wolle!

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