Nichts ist mehr unpolitisch in diesen Zeiten. Selbst Vierjährigen im Kindergarten wird schon Haltung anerzogen, das Heizen ist eine höchst politische Angelegenheit und das Essen erst recht. Der gemeine Bürger soll zum Fleischverzicht erzogen werden. Wenn es nach der Grünen-Vordenkerin und taz-Journalistin Ulrike Herrmann geht, werden nicht nur Neubauten wegen Klimaschädlichkeit verboten, und der Staat bestimmt, wie viel Fläche jeder bewohnen darf. Auch den Fleischkonsum will Herrmann nur noch ausnahmsweise erlauben. Und den Menschen nicht nur vorschreiben, was sie zu essen haben, sondern auch wie viel: 2500 Kalorien am Tag, nicht mehr. Und zwar 500 Gramm Obst und Gemüse, 232 Gramm Vollkorngetreide oder Reis, 13 Gramm Eier, 7 Gramm Schwein usw. „Auf den ersten Blick mag dieser Speisezettel etwas mager wirken, aber die Deutschen wären viel gesünder, wenn sie ihre Essgewohnheiten umstellten“, tröstet die Kapitalismuskritikerin: „Und da die Menschen gleich wären, wären sie auch glücklich: ‚Rationierung klingt unschön. Aber vielleicht wäre das Leben sogar angenehmer als heute, denn Gerechtigkeit macht glücklich.‘“
Von den Grünen ist man solchen ideologischen Wahnsinn inzwischen regelrecht gewohnt. Dass nun auch das einstige Flaggschiff des Konservativismus in den Medien, die „Frankfurter Allgemeine“, den Deutschen ihr Lieblingsgemüse – den Spargel – madig macht, ist dagegen neu. „Die etwa von Ausländern bestaunte Begeisterung für weißen Spargel in Deutschland wird nach Experten-Einschätzung in den kommenden Jahren weniger werden – und womöglich allmählich aussterben“, schreibt das Blatt unter der Dachzeile „Kultureller Wandel“: „Der Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder hat beobachtet, dass sich jüngere Leute abwenden vom Spargel. Vor allem vom damit verbundenen Setting in der Tradition gutbürgerlicher Küche – also Essen mit Gemüse, Soße, Fleisch und Sättigungsbeilage. Stangen, die man schneiden muss, empfinden viele demnach als unpraktisch. ‚Das passt überhaupt nicht dazu, dass man beim Essen mit dem Handy spielt. Sie brauchen am besten Dinge, die sie mit einem Löffel essen können.‘“
Das klingt fast schon wie Satire. Wenn es danach geht, ist jegliche Esskultur bald dahin – denn Essen mit Messer und Gabel wäre dann wegen des Handys unmöglich.
Weiter zitiert die „FAZ“ Hirschfelder wie folgt: „Außerdem sei der Ruf des Spargels als Luxusgemüse dahin. Heute werde an ihm als Saisongemüse am stärksten über Leiharbeit debattiert. ‘Der Spargel hat gerade bei jungen Leuten einen Image-Schaden erlitten als Gemüse der sozialen Ungleichheit.‘“
Kopfschütteln
Wie bitte? Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Das steht da tatsächlich so. Ein Bekannter schickte mir den Link zu dem Artikel mit genau diesem Zitat und folgendem Kommentar: „Was für krankhafte Idioten!!!!“ So eine böse Einschätzung, noch dazu mit drei Ausrufezeichen, mache ich mir natürlich nicht zu eigen. Aber den Kopf schüttle ich kräftig.
Und es geht noch weiter: „Während viele Ältere den Spargelverzehr geradezu zelebrierten, gebe es ‚vor allem eher Jüngere, denen Spargelessen zu aufwendig ist‘“, sagt laut „FAZ“ auch der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs. Ja, das Schneiden der Stangen bedeutet in der Tat einen gewissen Aufwand. Den man bei anderem Essen nicht hat. Kein Wunder, was denn auch Hirschfelder konstatiert: „Angesagt seien Gerichte wie Bowls, die es etwa in Asia-Läden oder arabischen Lokalen gebe.“ Klar, die sind „weniger aufwendig“.
Das Fazit vom Vorsitzenden des Beelitzer Spagelvereins: Derzeit entscheide sich, ob die Spargelkultur hierzulande so bleibe, wie sie lange war oder ob die Deutschen dem weißen Spargel den Rücken kehrten.
Ich habe den Verdacht, wir kehren auch dem Verstand den Rücken. Und musste an eine Überschrift im „Focus“ denken, der sonst eher zu den Beschwichtigern zählt: „Deutschland verdummt“. Die „Zahl der Menschen ohne Ausbildung steigt auf einen Rekordwert. Immer mehr Stellen können nicht besetzt werden“, hieß es in dem Beitrag. Darf man sich da noch wundern, dass vielen das Spargel-Essen zu aufwendig ist?
Ausschreibung zur Fahndung durch die Polizei, Kontenkündigungen, Ausschluss aus der Bundespressekonferenz: Jeder, der kritisch berichtet, muss mit Psychoterror rechnen. Ich mache trotzdem weiter. Ich glaube, ich bin Ihnen das schuldig. Entscheidend fürs Weitermachen ist Ihre Unterstützung! Sie ist auch sehr, sehr motivierend – sie zeigt einem, dass man nicht allein ist und gibt einem Kraft! Ganz, ganz herzlichen Dank im Voraus!
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