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Die Tatverdächtigen waren zwei zwölfjährige Kinder sowie ein 13- und 14jähriger Jugendlicher. Sie agierten mit zwei Spielzeugpistolen und sorgten auf der Flucht noch an einer weiteren Schule für Angst und Panik. Laut Hamburger Abendblatt haben sie einen syrischen, russischen, spanischen und polnischen Migrationshintergrund. Drei der vier sind aufgrund ihres Alters nach deutschem Gesetz vor Strafverfolgung geschützt. In vielen anderen Ländern wären sie das nicht.
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Die Gewalt an den deutschen Schulen nimmt immer beunruhigendere Ausmaße an. In Hamburg kam es am Mittwoch zu einem Amok-Alarm. Zwei Schüler im Alter von 12 und 16 Jahren sollen eine Lehrerin mit einer Waffe bedroht haben. Trotz eines Großeinsatzes der Polizei mit Sondereinheiten an dem Gebäude im Hamburger Stadtteil Blankenese konnten die beiden Schüler entkommen. Derzeit wird die Schule von den Beamten untersucht. Über ihr kreisen Polizeihubschrauber.
Die Hamburger Polizei schrieb auf „X“, dem früheren Twitter: „Derzeit liegen Hinweise auf eine Bedrohungslage an der Stadtteilschule Blankenese vor. Polizeikräfte sind bereits vor Ort und treffen erste Maßnahmen.“
Laut dem öffentlich-rechtlichen „NDR“ wurden die Schüler und Lehrer kurz vor der vierten Unterrichtsstunde durch eine Schuldurchsage des Direktors aufgefordert, sich in die Klassenräume einzuschließen. Verletzte gibt es nach derzeitigen Angaben nicht.
Die Polizei bittet aktuell Autofahrer darum, den Bereich weiträumig zu umfahren. Sie möchte auch eine Anlaufstelle für Eltern einrichten. Laut „Bild“ sind erste Schüler von Polizeikräften aus der Schule begleitet worden. Blankenese ist malerisch an der Elbe gelegen und gilt als Nobel-Stadtteil. Die Stadtteilschule dort hat laut Medienberichten rund 1150 Schüler, davon allein um die 400 in der gymnasialen Oberstufe. An der Schule sind 120 Lehrer tätig.
Die Tat reiht sich leider auf traurige Weise in die allgemeine Entwicklung ein. „Gewalttätige Angriffe – Lehrer als Opfer: Gewalt an Schulen nimmt deutlich zu“, so lautete etwa schon im Juni eine Überschrift beim „MDR„. Dem Bericht zufolge gab es an sage und schreibe einem Drittel aller deutschen Schulen in den vergangenen Jahren gewalttätige Angriffe auf Lehrerinnen und Lehrer.
Anlass für den Bericht war ein Vorfall Ende Mai an einem Magdeburger Gymnasium, in dem ein Schüler vier Menschen verletzte. Er sei regelrecht „entgleist“, heißt es in einer schulinternen Mail laut „MDR“: „Das strafunmündige Kind, das offenbar erst wenige Tage an der Schule war, sei handgreiflich geworden und habe um sich getreten. Es ‘ließ sich nicht festhalten, musste letztendlich von mehreren Kolleg*innen fixiert werden‘, hieß es in dem Schreiben politisch korrekt gegendert weiter. Unter den Verletzten waren der internen Mail zufolge eine Lehrerin und eine Schülerin. Letztere habe mit Verdacht auf Rippenbrüche behandelt werden müssen.
Nicht nur alarmierende Berichte von betroffenen Pädagogen, auch Zahlen des Innenministeriums in Magdeburg belegen laut „MDR“ eine Zunahme von Gewalt-Straftaten gegen Lehrer. 2022 registrierte das Ministerium dem Bericht zufolge allein in dem kleinen Bundesland 104 Fälle, in denen Lehrkräfte zu Opfern wurden – darunter 43 Körperverletzungen und 45 Bedrohungen. In den Jahren 2021 und 2020 waren es insgesamt nur jeweils 64 registrierte Straftaten.
Dabei dürfte die Dunkelziffer weit über diesen Zahlen liegen. Eine repräsentative Forsa-Umfrage von 2022 unter 1.300 Schulleitern im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) kam laut dem „MDR“ zu dem Ergebnis, „dass es binnen fünf Jahren an jeder dritten deutschen Schule zu gewalttätigen, körperlichen Angriffen auf Lehrkräfte gekommen ist“. Noch im Jahr 2018 gab es demnach nur an jeder vierten deutschen Schule solche Probleme. 62 Prozent aller Schulen meldeten zuletzt Fälle von psychischer Gewalt wie Drohungen, Beschimpfungen und Mobbing gegen Lehrer – 2018 waren es noch 48 Prozent, wie es in dem Bericht heißt. Doch das Haus von Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) will sich mit dem Problem nicht befassen. Man sehe „die Thematik nicht in der Zuständigkeit des Bildungsministeriums“, reagiert Sprecher Elmer Emig auf MDR-Anfrage. Die Ursachen für mögliche Gewalt an Schulen würden zumeist außerhalb der Schulen liegen, also in anderen sozialen Räumen, so Emig weiter. Daher seien eher die Ministerien für Soziales, Inneres sowie Justiz in der Pflicht.
Dieses Beamten-Mikado und Verantwortungs-Verschiebespiel ist in Deutschland leider eher die Regel als die Ausnahme. Und es ist einer der Gründe für die Misere. Nicht nur im Bildungsbereich.
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