Gewalt an Schulen: Eltern gründen Bürgerinitiative zum Schutz von Kindern „Kaputtgesparte Polizei“ wirkt hilflos

Von reitschuster.de

Anfang dieses Monats wurde in Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) das Bündnis „Sichere Schulen für Halle“ ins Leben gerufen. Nach offizieller Lesart handelt es sich dabei um eine Bürgerinitiative, dem Wesen nach könnte man mit gutem Recht aber auch von einer Bürgerwehr sprechen.

Seit Jahren kommt es an den Schulen der Stadt immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen auf Schüler. Von Backpfeifen, Schubsereien und Fußtritten ist die Rede, aber auch von Schutzgeld-Erpressungen durch gleichaltrige Täter. Die Polizei und das Ordnungsamt erklärten zwar, die Situation unter anderem durch erhöhte Präsenz an den Brennpunkten in den Griff bekommen zu wollen.

Man wolle „die aktuelle Häufung von Übergriffen wieder zurückdrängen und im Zusammenwirken mit der Staatsanwaltschaft eine schnelle Sanktion hinsichtlich der ermittelten Tatverdächtigen“ erreichen, beteuert die Polizeiinspektion Halle gegenüber der „Welt“.

Viele Eltern glauben solchen Ankündigungen aber nicht mehr bzw. haben das Vertrauen in eine „kaputtgesparte Polizei“ verloren, wie es in einer Mitteilung der Bürgerinitiative heißt. Und weiter: „Die Schulen unserer Kinder werden immer häufiger von Räuberbanden heimgesucht, die die Schüler, unter Androhung beziehungsweise Anwendung von Gewalt, ausrauben.“

Eltern patrouillieren vor der Schule

Es gehe darum, Präsenz zu zeigen und die Kinder zu beschützen, wie eine besorgte Mutter erklärt. Dabei werde man, so die Zusicherung der Initiatoren, stets „gewaltfrei und gesetzeskonform“ agieren.

In den vergangenen beiden Jahren wurden allein 203 Raubüberfälle gezählt, an denen insgesamt 274 Täter beteiligt gewesen sein sollen. Hinzu kommen noch unzählige Delikte wegen „einfacher und gefährlicher Körperverletzung oder Bedrohung“.

Die magere Bilanz: Bis zum Juni 2023 ist es nach Angaben der Polizei zu lediglich acht Verurteilungen gekommen. Und das, obwohl bereits im vergangenen Jahr die Ermittlergruppe „Corners“ eingesetzt wurde, die sich ausschließlich um die Vorfälle an Schulen in Halle kümmert.

Die Eltern schließen sich zumeist in Vierergruppen zusammen und patrouillieren kurz vor Beginn bzw. Ende des Unterrichts rund um die Bildungseinrichtungen ihrer Kinder. Allein im August wurden der Polizei 15 weitere Raubüberfälle gemeldet.

Aus dem Rathaus sind derweil die üblichen Floskeln zu vernehmen. Gewaltprävention sei „das zentrale Element“, heißt es da zum Beispiel. Es brauche „gezielte Beratung“ an den Schulen, die „Schaffung von Treffpunkten für Jugendliche“ oder mehr Angebote im Bereich „Streetwork“. Für eine langfristige Wirkung seien darüber hinaus „gezielte sozialpädagogische Projekte“ notwendig.

CDU und SPD wollen gemäß einem bereits im Mai in den Stadtrat eingebrachten Antrag der Eindämmung der Jugendgewalt „höchste Priorität“ einräumen und „alle zur Verfügung stehenden Ressourcen“ einsetzen. Stadtrat Johannes Menke (Freie Wähler) findet es „unerträglich“, dass Kinder und Jugendliche in Halle nicht mehr ohne Angst aus dem Haus gehen können.

All das haben auch die Eltern in Halle so oder so ähnlich schon mehr als einmal gehört – jetzt handeln sie lieber selbst!

Straftaten folgen festem Muster

Die in aller Regel schulfremden Täter sind in den meisten Fällen zwischen 13 und 19 Jahre alt. Laut Polizei haben rund 40 Prozent von ihnen einen Migrationshintergrund, bei Intensiv- bzw. Wiederholungstätern liege diese Quote noch „deutlich höher“. Einige der Jugendlichen sind den Angaben zufolge mit „Pfefferspray, Messern oder Schreckschusspistolen“ bewaffnet. Betroffene Schüler berichten davon, bei den Angreifern auch schon Schlagringe und Schlagstöcke gesehen zu haben.

Das Innenministerium von Sachsen-Anhalt spricht bei den Vorfällen von einem „ähnlichen Muster“. Die Schüler werden unter Androhung „hoher Gewaltbereitschaft“ aufgefordert, Bargeld, Smartphones oder teure Kleidung abzugeben. Darüber hinaus werden Fotos von Ausweisdokumenten gemacht und die Familien der Opfer bedroht, für den Fall, dass diese sich an Eltern, Lehrer oder die Polizei wenden sollten.

Ein 15-jähriger Schüler des Hans-Dietrich-Genscher-Gymnasiums wird wie folgt zitiert: „Man fühlt sich inzwischen gar nicht mehr sicher, weil einem überall jemand auflauern könnte. Mir war nicht klar, dass mir so etwas auf dem Schulhof, wo man sich eigentlich sicher fühlen sollte, passieren kann.“

Ein weiterer Schüler berichtet davon, dass einige Kinder und Jugendliche ihrerseits nur noch mit Pfefferspray und Messer bewaffnet in die Schule gingen. Schließlich seien die Täter „schon längst besser ausgestattet“, so die alarmierende Zustandsbeschreibung für ein Gymnasium mitten in Deutschland.

Unter Beschuss – aber umso wichtiger ist Ihre Unterstützung!  

„Verschwörungsideologe“, „Nazi“ oder „rechter Hetzer“: Als kritischer Journalist muss man sich heute ständig mit Schmutz bewerfen lassen. Besonders aktive dabei: die öffentlich-rechtlichen Sender. Der ARD-Chef-Faktenfinder Gensing verklagte mich schon 2019, der Böhmermann-Sender ZDF verleumdete mich erst kürzlich als „Verbreiter von Verschwörungserzählungen“ – ohne einen einzigen Beleg zu benennen, und in einem Beitrag voller Lügen. Springer-Journalist Gabor Steingardt verleumdete mich im „Focus“, für den ich 16 Jahre lang arbeitete, als „Mitglied einer Armee von Zinn­soldaten“ und einer „medialen Kampf­maschine“ der AfD. Auf Initiative des „Westdeutschen Rundfunks“ wurde ich sogar zur Fahndung ausgeschrieben. Wehrt man sich juristisch, bleibt man auf den Kosten in der Regel selbst sitzen. Umso wichtiger ist Ihre Unterstützung. Auch moralisch. Sie spornt an, weiter zu machen, und nicht aufzugeben. Ich danke Ihnen ganz herzlich dafür, dass Sie mir mit Ihrem Beitrag meine Arbeit ermöglichen – ohne Zwangsgebühren und Steuergelder.
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

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