Von Ekaterina Quehl
Vor kurzem hat Boris Reitschuster darüber berichtet, dass in Brandenburg eine schwer verletzte Frau mit einem Linienbus ins Krankenhaus gebracht werden musste, weil schlicht kein Rettungswagen verfügbar war. Eine Situation, bei der man davon ausgehen würde, dass die Erste-Hilfe-Infrastruktur kurz vor dem Kollaps steht. Dass beim Rettungsdienst Personal fehlt und dass man deshalb improvisieren muss, um das Leben der Frau zu retten. Doch die Gründe scheinen zum größten Teil hausgemacht zu sein. Menschen und Technik fehlen, weil man den Rettungsdienst schlicht nicht dafür benutzt, wofür er da sein soll. Er ist längst zu einer Art Ersatzambulanz bzw. sogar zu einem Fahrdienst verkommen und immer mehr Einsätze haben nichts mit akuten Notfällen zu tun. Sie binden jedoch das Personal, Fahrzeuge und Kapazitäten. Was im Ergebnis heißt: Wenn es wirklich ernst wird, ist oft niemand mehr frei.
Diesen Befund bestätigt auch ein erfahrener Notfallsanitäter, der uns nach dem Artikel angeschrieben hat sowie ein weiterer Feuerwehrbeamter, der über 30 Jahre im Dienst ist. Nicht wegen der häufigen Notfälle und Katastrophen, nicht wegen fehlendem Personal oder Technik allein kommt Erste Hilfe nicht. Sie kommt nicht, weil das System permanent mit Aufgaben beschäftigt wird, für die es nie gedacht war. Lesen Sie selbst.
Ich arbeite seit über 25 Jahren als RA [Rettungsassistent] im Rettungsdienst. Bin NFS [Notfallsanitäter] seit 2016.
Der reale Grund, warum kein RTW frei ist? Nicht die fehlende Kapazität, nicht die fehlenden Mittel oder Ausrüstung.
Die RTW werden gebunden, weil wegen jedem Unsinn angerufen wird. Ob Fieber, Rückenschmerzen seit Tagen, Unwohlsein, schlechter AZ, Durchfall, der Pflegedienst in Pflegeheimen muss sich absichern… Ich könnte die Liste verlängern.
Und genau deswegen werden RETTUNGSMITTEL wie RTW gebunden. Und das betrifft gut 80% unserer tagtäglichen Einsätze. Wir sind da, um bei Notfällen schnell und effizient einzugreifen. Ein medizinischer Notfall beschreibt sich als plötzlich eingetretene Situation, in der ohne das schnelle Eingreifen des Rettungsdienstes Gefahr für Leib und Leben des betroffenen Menschen besteht.
Herzinfarkte, schwere Knochenbrüche, schwere Traumata, Lungenembolie, Schlaganfall.
Stattdessen fahren wir Menschen, die offen zugeben, auf diese Weise die Wartezeit in der Notaufnahme verkürzen zu wollen.
❆ WEIHNACHTSGABE ❆
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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Ekaterina Quehl ist gebürtige St. Petersburgerin, russische Jüdin und lebt seit über 20 Jahren in Deutschland. Pioniergruß, Schuluniform und Samisdat-Bücher gehörten zu ihrem Leben wie Perestroika und Lebensmittelmarken. Ihre Affinität zur deutschen Sprache hat sie bereits als Schulkind entwickelt. Aus dieser heraus weigert sie sich hartnäckig, zu gendern. Sie arbeitet für reitschuster.de.
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