Mehrheit will sich beim Heizen nicht bevormunden lassen Neue INSA-Umfrage: Heizung ist nicht gleich Virus

Den Deutschen wird oft ein autoritärer Charakter nachgesagt; manche Kritiker gehen noch weiter und sprechen von einer Untertanen-Mentalität bei vielen Bundesbürgern. Corona hat diese Einschätzung in ihren Augen bekräftigt. Doch wenn es um Warmwasser und Heizung geht, sind die Deutschen in ihrer Mehrheit offenbar freiheitsliebender als in Sachen Virus. Das zeigt eine neue Umfrage von INSA. Das Institut hat online und per Telefon 2.044 repräsentativ ausgesuchte Menschen in Deutschland befragt, ob sie es richtig fänden, wenn Vermieter in der aktuellen Situation die Warmwasserversorgung und/oder Heiztemperatur reduzierten bzw. unterbrächen.

Die absolute Mehrheit von 53 Prozent der Befragten findet es nicht richtig, wenn Vermieter so in die Selbstbestimmung ihrer Mieter eingreifen – wie es jetzt bereits teilweise geschieht. Nur gut jeder Vierte – 27 Prozent – könnte sich damit anfreunden. 14 Prozent wissen nicht, wie sie sich hierzu positionieren sollen. Fünf Prozent möchten dazu keine Angabe machen.

 

Sämtliche Altersgruppen finden es jeweils mehrheitlich nicht richtig, wenn Vermieter in der aktuellen Situation die Warmwasserversorgung und/oder Heiztemperatur reduzieren bzw. unterbrechen. Wobei Befragte zwischen 18 und 29 Jahren sowie zwischen 40 und 49 Jahren eher Verständnis für so einen Schritt hätten als die anderen Altersgruppen angeben (45 bzw. 49 zu 54–58 Prozent). Am meisten pochen die Ältesten auf Selbstbestimmung, am wenigsten die Jüngsten.


Auch wenn bei sämtlichen Einkommensgruppen jeweils der Anteil derer überwiegt, welche dies nicht richtig finden, sinkt dieser Anteil mit steigendem Haushaltsnettoeinkommen leicht von 56 Prozent (unter 1.000 Euro) auf 49 Prozent (4.000 Euro und mehr). Befragte in der obersten Haushaltsgruppe (ab 4.000 Euro) haben etwas häufiger als die Befragten in den anderen Einkommensgruppen Verständnis dafür, wenn Vermieter in der aktuellen Situation die Warmwasserversorgung und/oder Heiztemperatur reduzieren oder unterbrechen (35 zu 24–29 Prozent). Weil sie tendenziell eher in Eigentum wohnen und keinen Vermieter haben? Dann tut man sich vielleicht leichter, sich mit Bevormundung durch Vermieter anzufreunden.


Sämtliche Wählergruppen finden es jeweils mehrheitlich nicht richtig, wenn Vermieter in der aktuellen Situation die Warmwasserversorgung und/oder Heiztemperatur reduzieren bzw. unterbrechen, wobei Wähler der Linken sowie der AfD dies deutlich häufiger als die anderen Wählergruppen angeben (61 bzw. 71 zu 42–48 Prozent).

Mein Fazit aus der Umfrage: Dass eine Mehrheit auf Eigenverantwortung pocht und gegen Fremdbestimmung ist, wenn es um Heizung und Warmwasser geht, ist erfreulich. Bei Corona wurden Eingriffe des Staates in die eigenen vier Wände – etwa, was Treffen angeht – offenbar noch von sehr vielen geduldet. Bleibt nur zu hoffen, dass die Stimmung hier nicht kippt – wenn Medien und Politik anfangen, genauso massiv die Propaganda-Trommeln zu rühren wie in Sachen Corona.

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Bild: Shutterstock
Text: br

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