„Mein Vaterland interessiert mich nicht die Bohne“ Wie der SPD-Nachwuchs ganz offen aufs eigene Land pfiff

Geht es Ihnen auch manchmal so? In der Fülle der Nachrichten entdecken sie eine, die sie emotional besonders aufwühlt. Die sie nicht kannten. Die Ihre Emotionen so in Wallung bringt, dass Sie gar nicht auf das Datum sehen? So ging es mir mit der Nachricht, die diesem Text zugrunde liegt. Sie ist alles andere als frisch. Aber für mich – und sicher auch die meisten von Ihnen – dennoch neu. Denn sie fand kaum Beachtung. Deswegen, und weil sie gar so symbolisch ist, und zeitlos, ja sogar aktueller denn je, halte ich es für angebracht, sie auch rückwirkend noch zu bringen.

Können Sie sich vorstellen, dass in Großbritannien, Frankreich, Polen oder den USA die Nachwuchsorganisation der Partei, die den Regierungschef stellt, mit folgendem Spruch auf einem Kaffeebecher wirbt: „Mein Vaterland interessiert mich nicht die Bohne“.

Ich denke, die Halbwertzeit der Verantwortlichen für so eine Aussage wäre weitaus kürzer als die vieler radioaktiver Materialien. Und die Medien würden die Sache sofort aufgreifen und ausschlachten. Der Regierungschef würde sich von seinem Nachwuchs distanzieren.

Nicht so in Deutschland. Hier haben die Jungsozialisten (Jusos), die Nachwuchsorganisation der SPD, tatsächlich einen Kaffeebecher mit einer solchen Aufschrift der Öffentlichkeit präsentiert. Im Februar 2019.

Und die Reaktion in den großen Medien: Weit reichendes Schweigen, bis auf wenige Ausnahmen. Und dafür Empörung über diese Empörung – etwa in dem Nachrichtenportal „Watson“, das sich vor allem an ein junges Zielpublikum richtet, das „woke“ ist oder es werden will oder soll. „Juso-Kaffeebecher: Gefäß treibt Patrioten wie Don Alphonso zur Weißglut“, lautet die Überschrift des Beitrags.

Auslöser war ein Foto von Lilly Blaudszun, der damaligen stellvertretenden Landesvorsitzenden der Jusos Mecklenburg-Vorpommern, die das Bild eines schwarzen Pappbechers auf „X“ postete, das damals noch Twitter hieß. Darauf steht in weißen Lettern der besagte Spruch.

Blaudszuns Tweet war eine Reaktion auf einen Artikel des damaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs in der Parteizeitung „Vorwärts“ vom 31. Januar. In dem Text machte sich der Vorsitzende des „Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold“, eines Vereines zum Schutz der Demokratie vor radikalen Kräften, stark für einen aufgeklärten Patriotismus.

Etwas, was in allen Ländern, die ich gut kenne, selbstverständlich ist.

Mein Lesetipp

Nicht so im „besten Deutschland aller Zeiten“!

Kahrs hält ein positives Nationalbewusstsein für eine Grundlage einer stabilen Gesellschaft. Nicht so Jung-Sozialdemokratin Blaudszun. Sie sagte dem Portal „Watson“ auf Nachfrage: „Dieses ‚Wir‘-Gefühl schafft willkürliche Gruppenzugehörigkeit, es manifestiert ein Bild der ‚Anderen‘ und vor allem impliziert es ein nicht zu unterschätzendes Gefühl der Höherwertigkeit der eigenen Gruppe.“

Wie bitte?

Die Dame kann offenbar Nationalismus bzw. Chauvinismus mit nationalem Vorzeichen nicht von Patriotismus unterscheiden.

Sie machte geltend, mit Patriotismus werde die Gleichwertigkeit aller Menschen bestritten, was wiederum zur Diskriminierung von Minderheiten führe. „Das fängt mit rassistischen Witzchen im Alltag an und endet mit Gewalttaten, die ich zutiefst ablehne“, so Blaudszun.

Die Journalisten von „Watson“ überzeugte sie mit diesen absurden Thesen offenbar. „Tatsächlich verfallen deutsche Patrioten über den Kaffeebecher gerade in Schnappatmung“, schrieb das Portal: ‚Welt-Kolumnist Don Alphonso, der eigentlich Rainer Meyer heißt, verwurstete Blaudszuns Becher-Tweet in eine Generalabrechnung mit Millenial-Generation und SPD-Jugend.

Wer verstehen wolle, warum die SPD als Arbeiterpartei nicht mehr ernst genommen werde, fände bei den Jusos Hannover die Antwort, so Meyer: ‚Sie lehnen Nation und die daraus entstehende Gesellschaft ab, sie wollen Umverteilung zugunsten der Genderideologie, und sie hängen Karl Marx nach, während sie aus Ausbeutungsprozessen in früheren Kolonien stammenden Kaffee aus umweltschädlichen Plastikbechern nuckeln, die eine dumme Parole tragen.‘“

Weiter zählte Watson empört auf, wer sich noch alles öffentlich negativ über den Juso-Kaffeebecher empört hat.

Der Sturm im Kaffeebecher ist in meinen Augen ein Beispiel dafür, wie extrem gestört das Verhältnis von vielen Politikern und Journalisten zum eigenen Land ist. Mit dramatischen Folgen: Denn in der Psychologie gilt es als Binsenweisheit, dass man nur dann mit anderen wirklich ins Reine kommen kann, wenn man mit sich selbst im Reinen ist.

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Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es sage und schreibe 6,5 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble 6,2 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
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