Von Kai Rebmann
Der Deutsche Buchpreis hat seine Unschuld spätestens im Oktober 2022 verloren. Die schon seit längerem nicht mehr unumstrittene Auszeichnung wurde an den Autor Kim de l’Horizon übergeben. Dabei ließ sich die Jury aber weniger von den literarischen Qualitäten seines Romans „Blutbuch“ beeindrucken als vielmehr davon, dass sich der Schweizer als „nicht-binäre Person“ identifiziert.
Jetzt ist es auch bei „Miss Germany“ so weit! Endlich, möchte man fast schon denken. Denn eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann erstmals eine Transfrau zu Deutschlands Schönheitskönigin gekürt wird. Diese Frage dürfte aller Voraussicht nach schon am kommenden Wochenende im Europapark Rust beantwortet werden, wenn im Südbadischen das Finale des Wettbewerbs stattfindet. Mit von der Partie: die 19-jährige Saskia von Bargen aus Ammerland (Niedersachsen), die es als einzige Transfrau aus 15.000 Teilnehmerinnen unter die Top 10 geschafft hat.
Trittbrettfahrer statt Vorreiter
Bereits im Jahr 2019 vollzogen die Miss Germany Studios, die Veranstalter der Wahl, eine radikale Ideologie-Wende. „Schärpe trägt, wer bewegt“, lautet das Motto seither. Und auch Jury-Mitglied Jil Andert betont: „Das Äußere spielt absolut keine Rolle mehr!“ Dazu passt: Bei den internationalen Pendants, etwa „Miss World“ oder „Miss Universe“ spielen deutsche Kandidatinnen seit Jahren ebenfalls absolut keine Rolle mehr – unter die Top 40 bzw. Top 20 hat es seit 2019 jedenfalls keine mehr geschafft.
Und auch die Art, wie in den meisten Medien über das bevorstehende Finale von „Miss Germany 2023“ berichtet wird, legt nahe, dass die Siegerin längst feststeht. Etwas über Namen oder gar Lebensläufe der anderen neun Kandidatinnen in Erfahrung bringen zu wollen, gleicht der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Die Miss Germany Studios mögen sich mit der Nominierung einer Transfrau für das Finale ihrer Show als gesellschaftliche Vorreiter sehen. Dabei sind sie in Wirklichkeit nur Trittbrettfahrer. Denn Heidi Klum hat die Zeichen des woken Zeitgeistes schon vor zwei Jahren erkannt und ein Trans-Model zur Siegerin von GNTM erklärt.
Saskia von Bargen versteht sich eigenen Angaben zufolge als Botschafterin für das „Thema Transgender“. Gut möglich, dass das schon reicht, um sich am Samstag das Krönchen als Deutschlands „Schönheitskönigin“ aufsetzen zu lassen. Denn in den Augen der Jury stehen die „Persönlichkeit“ und die „Mission“ der Bewerberinnen im Vordergrund, wie Jil Andert klarstellt. Mit anderen Worten: Ideologie und Haltung! Die Siegerin darf sich über eine Fördersumme in Höhe von 25.000 Euro freuen, die diese dann für ihre „Mission“ einsetzen kann.
Transfrau will ihre Geschichte erzählen
Um den schnöden Mammon will es der Transfrau aus Niedersachsen aber angeblich gar nicht gehen. Stattdessen wolle sie „meine Geschichte erzählen“, sagt von Bargen über ihre Motivation zur Bewerbung bei „Miss Germany“. Sollte das wirklich stimmen, dann dürfte dies die Chancen auf den Sieg aber tatsächlich wieder ein ganzes Stück schmälern. Denn: Diese Geschichte ist reichlich unspektakulär und wurde so oder so ähnlich in den letzten Jahren schon tausendfach vorgekaut:
Bei der Geburt sei Saskia von Bargen „als Junge gesehen“ worden, wie die „Stuttgarter Zeitung“ schreibt. Dennoch will die Niedersächsin schon als fünfjähriges Kind gewusst haben, „dass sie ein Mädchen sei“. Es folgten die Einnahme von Pubertätsblockern sowie im Alter von 13 Jahren die Gabe von weiblichen Hormonen, ehe es mit Erreichen der Volljährigkeit schließlich zur operativen „Geschlechtsangleichung“ gekommen ist.
Und obwohl es dabei zu Komplikationen gekommen ist und insgesamt zwölf Eingriffe notwendig waren, will von Bargen ihre Entscheidung nie bereut haben und würde alles jederzeit wieder so machen. Wohlgemerkt: Das sagt eine 19-Jährige, bei der die Geschlechtsumwandlung gerade etwas über ein Jahr her ist. Es bleibt der „Miss Germany“-Kandidatin nur zu wünschen, dass sie das auch noch in fünf oder zehn Jahren so sehen wird.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog. Bild: ShutterstockMehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de