Muslimischer Antisemitismus für Böhmermann böhmisches Dorf Infantilität wie bei einem kleinen Kind – nur gebührenfinanziert

Es ist mir klar: Eigentlich sollte man jemandem wie Jan Böhmermann so wenig Aufmerksamkeit wie möglich schenken. Weil sich Typen wie er durch Aufmerksamkeit emotional ernähren; und weil es tendenziell unnütz vertane Lebenszeit ist. Als hauptberuflicher Journalist kann ich mir den Luxus, den ZDF-Komiker durchgängig zu ignorieren, allerdings nicht leisten. Und was der gebührenfinanzierte TV-Auftragskiller sich gerade wieder geleistet hat, ist so typisch für das ganze rot-grüne Milieu, für das er steht, dass es lohnt, etwas genauer hinzusehen. Sozusagen als Milieustudie. Die zeigt, welches Ausmaß die Realitätsverweigerung heute angenommen hat.

Die neueste Ausgabe seiner Sendung  „ZDF Magazin Royale“ hatte den Titel „Wie Deutschland über den Nahost-Krieg redet“. Tatsächlich scheint es noch Leute geben, die sich Sendungen von Böhmermann ansehen. Auch wenn massive Zweifel an den offiziellen Zuschauerzahlen mehr als begründet sind. In der Sendung thematisierte Jan Böhmermann den Antisemitismus hierzulande. Und – wen wundert es – er verortete ihn hauptsächlich – dreimal dürfen Sie raten wo – richtig, bei Rechtsextremen.

Tusch!

Eher beiläufig erwähnte der allein in diesem Jahr mit 651.000 Euro plus Mehrwertsteuer aus Gebührengeldern bezahlte Propagandist linken Antisemitismus. Hinweise auf Antisemitismus in arabisch-muslimischen Milieus dagegen dienen nach Ansicht des Komikers, der in meinen Augen gar keiner ist, vor allem dazu, gegen Muslime zu hetzen.

Ein Beispiel: Die verbotene Organisation Samidoun steht für den ZDF-Mann nicht etwa für islamischen Antisemitismus, sondern für linken antiimperialistischen Antisemitismus. „Eine intellektuelle Glanzleistung für jemanden, der mit seiner Recherche bei Wikipedia aufhört“, kommentiert das der „Cicero“: „Um Samidoun und deren Mutterorganisation, die sogenannte Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), tiefgehender zu analysieren, reichte die Zeit wohl nicht.“

Tatsächlich steht die PFLP zwar wirklich für eine linke antiimperialistische Ideologie. Aber in erster Linie ist sie eine arabisch-nationalistische Organisation mit einem eigenen Terrorkommando, wie das Magazin betont.

Richtiger Vorwurf beim falschen Thema

Böhmermann geht dann sogar so weit, dem Bundespräsidenten und dem Vize-Kanzler eine paternalistische Bevormundung vorzuwerfen. In vielen Bereichen hätte er damit sicher recht – aber nicht in dem Punkt, in dem er den Vorwurf erhebt: Weil die beiden sagten, Muslime in Deutschland sollten sich vom Antisemitismus distanzieren. Wenn Deutsche entschieden, wer Antisemit ist und wer nicht, so der ZDF-Mann, dann hätten die Deutschen nichts aus der Geschichte gelernt.

Wie bitte?

Bei „Rechten“ dürfen wir bzw. Böhmermann & Co. entscheiden, was Antisemitismus ist und was nicht. Aber gefälligst nicht bei Muslimen.

Geht es noch?

Mit der Logik scheint es Böhmermann nicht zu haben.

Jedenfalls bringt er die Klugen unter seinen Zuschauern so wenigstens zum Lachen – was ihm, wenn er das beabsichtigt, eher nicht so gut gelingt.

Der Beitrag im „Cicero“ befasst sich sehr ausführlich und bis in die Details mit Böhmermanns Sendung und zerlegt sie. Ich will Ihnen dies hier ersparen – bei Interesse (und einer gewissen Lust an Selbstquälerei) können Sie das Thema dort vertiefen (Link hier).

Mir geht es hier nur um die Quintessenz. Den Punkt, warum ich – auch wenn es mir schwerfiel und mich Überwindung kostete – wieder einmal Böhmermann aufgriff, obwohl ich ihn viel lieber verschweigen würde: Weil er mit aller Kraft versucht, das Offensichtliche zu leugnen. Und dazu massiv Nebelkerzen zündet. Damit bloß nicht sein kann, was nicht sein darf. Was nicht zur rot-grünen Ideologie und „Willkommenskultur“ passt. Dass Migranten aus islamischen Ländern eben auch Antisemitismus mit ins Land bringen.

Entlarvende Umfrage

Das ist nicht nur offensichtlich: Es ist auch belegt. Laut einer Befragung vom American Jewish Committee Berlin von 2022 ist das „Meinungsbild gegenüber Juden unter den in Deutschland lebenden Muslimen deutlich kritischer als in der Gesamtbevölkerung“. Von den befragten Muslimen bezeichneten demnach „36 Prozent Juden als sympathisch, 22 Prozent jedoch als unsympathisch“. Hier muss die Frage erlaubt sein, ob alle Befragten wirklich ehrlich antworteten. Aber sei’s drum!

Jedenfalls waren laut der Befragung nur „Homosexuelle sowie Sinti und Roma von den in Deutschland lebenden Muslimen als weniger sympathisch eingestuft“ worden als die Juden. Ein Aspekt der Zuwanderung, der übrigens ebenso tabuisiert wird wie der Import von Antisemitismus. 

Böhmermann & Co. erinnern damit an kleine Kinder. Die glauben, wenn sie die Augen verschließen und eine Gefahr nicht sehen, ist diese Gefahr weg.

Die große Frage ist: Wie lange kommen sie mit diesem Infantilismus, der heute Staatsräson ist, noch durch? Damit, dass sie nicht nur wegsehen und tabuisieren – sondern auch noch mit dem Geld der Gebührenzahler andere zum Wegsehen anstiften? Eben weil immer noch viel zu viele Menschen auf diese Propaganda hereinfallen, ist es wichtig, hinzusehen und darüber zu schreiben.

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Bilder: Screenshot Youtube-Video ZDF Magazin Royale

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