Norwegische Frauen berichten von extremen Blutungen nach Impfung „Es war viel Blut und sehr schmerzhaft. So etwas habe ich noch nie erlebt“

Von Alexander Wallasch

Der kommerzielle Fernsehsender TV2 ist dominierender Medienakteur im knapp fünfeinhalb Millionen Einwohner zählenden Norwegen.

Und es scheint so, dass die Medien in diesem skandinavischen Land noch funktionieren, wenn dort unparteiisch auch solche Beiträge gesendet werden, die sich impfkritisch aufstellen.

In einem Bericht vom November 2021 jedenfalls kommen acht Norwegerinnen zu Wort, die berichten, wie die Corona-Impfung ihre Menstruation auf erschreckende Weise verändert hat.

Lange suchen musste der Sender nicht, diese Frauen zu finden. Insgesamt hatten sich zweihundert Frauen auf ähnlich hoch besorgte Weise geäußert.

Aber auch das norwegische Institut für öffentliche Gesundheit (NIPH) – so etwa wie das Pendant zum Robert Koch-Institut in Deutschland – hat ebenfalls viele solcher alarmierender Berichte von Norwegerinnen erhalten, die nach Impfungen massive Störungen ihrer Menstruation haben.

Auch die norwegische Arzneimittelbehörde erhielt viele solcher Berichte, erzählt TV2. Das sei, so die Behörde, das erste Mal, dass so etwas in Norwegen nach Impfungen passiert wäre. Weit über tausend Berichte sind eingegangen, etwas weniger als zehn Prozent davon werden von der Behörde als schwerwiegend eingestuft.

Lill Trogstad vom NIPH betont, dass man die Sorgen der Frauen ernst nehmen würde, dass es aber bisher keine Beweise dafür gebe, dass die Veränderungen gefährlich seien oder etwa dauerhaft bleiben.

Wie das bei den betroffenen Frauen ankommt, mag jeder selbst beurteilen, der ihre Berichte liest. TV2 jedenfalls hat sich entschieden, acht von ihnen eine Stimme zu geben.

Die Frauen erzählen:

„Die Menstruation kam wie eine Explosion. Es ist schwer, sich hinzulegen, es ist schwer zu sitzen, es ist schwer zu gehen. Ich liege und verdrehe mich oder sitze in seltsamen Sitzpositionen.“

„Es war viel Blut und sehr schmerzhaft. Ich habe Schmerzen in meinem Körper und es ist ein stechender Schmerz, besonders im Unterleib. So etwas habe ich noch nie erlebt.“

„Ich nehme die ganze Zeit Ibuxin und Paracetamol. Ich habe sogar Tramadol ausprobiert, das ein viel stärkeres Schmerzmittel ist.“

Wie aus heiterem Himmel

Übereinstimmend berichten die Norwegerinnen, dass ihre Periode seit den Impfungen nicht mehr berechenbar sei. Der Körper kündige sie nicht mehr mit den üblichen Signalen an, plötzlich käme es wie aus heiterem Himmel und nicht nach Termin zu sturzartigen Blutungen.

„Ich benutze die Menstruations-App Flo seit drei Jahren und sie ist absolut fabelhaft. Es zeigt an, wann ich meinen Eisprung habe und wann ich meine Periode bekommen sollte. Es hat sich immer richtig gezeigt, weshalb ich mit dem Zyklus nach der Impfung vergleichen konnte. Nach der zweiten Impfung kam die Menstruation nicht so, wie sie sollte. Dann bekam ich meine Periode drei Tage zu früh und völlig, ohne es vorher zu merken. Die ersten zwei Tage hatte ich starke Blutungen, aber dann ließ es schneller nach als sonst.“

Isabel Nylund (20), sie ist Gesundheitsfachkraft in Bergen, berichtet gegenüber dem Fernsehsender:

„Es ist sehr anstrengend, dass ich immer und überall Binden oder Tampons mitnehmen muss. Im Auto habe ich auch immer eine Schachtel dabei, falls ich unbemerkt meine Periode bekommen sollte. Gerade am Arbeitsplatz kann das ein Problem sein. Das Schlimmste waren für mich jedoch die Sorgen. Ich denke viel nach, aber mein schlimmster Albtraum ist, steril zu werden.“

Jeanette Ellefsen Ingvaldsen (36) aus Fauske, ebenfalls Gesundheitsfachkraft, erzählt:

„Vor der Impfung hatte ich während der Menstruation kaum Blutungen. Eine Woche nach der zweiten Dosis war es, als hätte jemand meine Gebärmutter durchstochen. Es rieselt fast wie Wasser. Die Schmerzen machen mich auch jeden Tag unglaublich müde. Den Schmerz ‚wund‘ zu nennen, kommt einem Vergleich am nächsten. Ich muss einige Schmerzmittel nehmen, weil ich einen Job habe, der es erfordert, dass ich voll und ganz für meine Patienten da bin.“

Tine Madelen Johansen (26), pädagogische Assistentin aus Drammen, berichtet unter anderem:

„Vor der Impfung hatte ich eine ganz normale Monatsblutung, die immer pünktlich kam. Meine Blutungen hielten immer vier bis fünf Tage an und waren immer regelmäßig. Jetzt blute ich jede zweite Woche. Ich bekomme viele Kopfschmerzen und werde müde. Es ist nicht normal, so stark zu bluten. Ich habe noch nie so viele Binden und Tampons gekauft.“

Wie ein Versuchskaninchen

Die Frauen sind erschrocken über diese Nebenwirkungen. Und sie sind noch mehr verzweifelt, dass auch Fachleute so wenig Rat geben können – auch deshalb, weil es zu den beschriebenen Störungen der Menstruation noch keine belastbaren Studien gibt. Die Idee, dass sich diese geimpften Frauen jetzt wie Versuchskaninchen fühlen müssen, ist aus ihren Berichten herauszuhören.

Eine weitere Frau erzählt, dass sie die Wechseljahre und das Ausbleiben ihrer Menstruation als „wunderbare Erfahrung“ erlebt hätte. Nach der Impfung sind die Blutungen zurückgekommen. Sie dachte sogar daran, ob sie vielleicht Krebs haben könnte. Also ging sie zum Frauenarzt:

„Ich war früh am Tag dort, aber man sagte mir trotzdem, dass ich die dritte Frau an diesem Morgen mit dem gleichen Problem sei.“

Eine weitere Frau hat ein Verhütungsstäbchen im Arm und dementsprechend wenig Menstruation oder Schmerzen. Nach der Impfung war es wie ein Wasserfall.

„Ich blutete durch meine ganze Hose und hatte entsetzliche Schmerzen. Es war, als wäre ein Damm gebrochen.“

TV2 gab dem NIPH Gelegenheit, die Geschichten der Frauen zu kommentieren. Dort glaubt man nicht, dass die Menstruationsstörungen bestehen bleiben und dauerhaft werden.

Reitschuster.de hat telefonisch und schriftlich bei der Pfizer-Pressestelle nachgefragt. Dort will man unsere Fragen in die Fachabteilungen weiterreichen (Wenn Antwort kommt, werden wir diese dem Artikel noch angefügen).

Wie eine Diät

Das Paul-Ehrlich-Institut, demgegenüber Ärzte gravierende Nebenwirkungen und Schäden des Impfens melden sollen, hatte sich bereits im Herbst 2021 zu dem Thema geäußert:

„Unter Berücksichtigung der Anzahl geimpfter Frauen in den relevanten Altersgruppen und der Häufigkeit von Zyklusstörungen erscheint die Zahl der Meldungen nicht ungewöhnlich hoch zu sein.“ Allerdings sei davon auszugehen, dass viele – insbesondere vorübergehende – Zyklusstörungen nicht berichtet würden.

Und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) sieht nach bisherigem Kenntnisstand „keinen kausalen Zusammenhang zwischen Covid-19-Impfstoffen und Zyklusstörungen“, heißt es in einem Bericht des Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC).

Unregelmäßigkeiten bei der Menstruation seien sehr verbreitet. „Die Gründe können von Stress über Müdigkeit bis zu medizinischen Ursachen reichen – etwa Fibrose oder Endometriose.“

Frauenärzte im Netz zitieren dazu Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte:
„Dass Frauen nach irgendeiner Impfung eine dauerhafte Veränderung ihres Menstruationszyklus erleben würden, also über mehrere Monate deutlich verstärkte, verlängerte Blutungen und kontinuierlich verlängerte oder verkürzte Zykluslängen, ein solches Phänomen ist unbekannt.“ Aber, ergänzt Albring: „Es ist sinnvoll, ab einem bestimmten Entwicklungsstadium von Impfstoffen auch weibliche Probanden mit einzubeziehen und eine solche Abfrage künftig mit aufzunehmen.“

Der Gynäkologe ergänzt: „Diäten, Stress, Reisen, Infektionskrankheiten, Aufregung, starke körperliche Anstrengung oder ein sportlicher Wettkampf, das alles kann den Eisprung und den Zeitpunkt der Menstruation beeinflussen.“

Wie hilfreich das nun allerdings für die betroffenen und von ihren Beobachtungen verstörten Frauen sein kann, sei einmal dahingestellt. Aber man darf davon ausgehen, dass der Hinweis beispielsweise auf eine „Diät“ wirklich nicht besonders hilfreich oder gar beruhigend wirken könnte.

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine.

Alexander Wallasch ist gebürtiger Braunschweiger. Er schrieb schon früh und regelmäßig Kolumnen für Szene-Magazine. Wallasch war 14 Jahre als Texter für eine Agentur für Automotive tätig – zuletzt u. a. als Cheftexter für ein Volkswagen-Magazin. Über „Deutscher Sohn“, den Afghanistan-Heimkehrerroman von Alexander Wallasch (mit Ingo Niermann), schrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: „Das Ergebnis ist eine streng gefügte Prosa, die das kosmopolitische Erbe der Klassik neu durchdenkt. Ein glasklarer Antihysterisierungsroman, unterwegs im deutschen Verdrängten.“ Seit August ist Wallasch Mitglied im „Team Reitschuster“.

Bild: Shutterstock
Text: wal

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