NS-Propaganda im ZDF auf Kosten der Zwangsgebührenzahler Was Hitlers „Mein Kampf“ über die Gesellschaft in Afghanistan aussagt

Von Kai Rebmann

Was macht die persische Ausgabe von Hitlers „Mein Kampf“ in einem ZDF-Beitrag über die Unterdrückung von Frauen in Afghanistan? Diese Frage dürften sich viele Zuschauer des „heute journal“ am vergangenen Montag gestellt haben. Das Werk taucht in dem Film nicht nur gleich mehrfach auf, sondern in einer derart prominenten Weise, dass es erstens nicht zu übersehen ist und zweitens eine weitere Frage aufwirft: Wurde die Propagandaschrift von den afghanischen Protagonisten gar ganz bewusst platziert?

Dem ZDF scheint das Buch nicht aufgefallen zu sein und wenn doch, dann blieb es jedenfalls gänzlich unkommentiert. Dabei verraten die vermeintlich nebensächlichen Szenen so viel über die Gesinnung der Menschen in Ländern wie Afghanistan. Dass der Antisemitismus dort schon mit der Muttermilch aufgesogen wird, ist längst mehr als nur eine finstere „rechte Schwurbelei“.

Darf man sich dann, wenn vermeintlichen „Ortskräften“ aus Afghanistan oder anderswo Asyl in Deutschland gewährt wird, über solche Bilder wundern, wie wir sie insbesondere im vergangenen Spätjahr und Winter auf unseren Straßen gesehen haben? Man stelle sich einen kurzen Moment lang vor, Hitlers „Mein Kampf“ wäre während eines ZDF-Interviews mit Björn Höcke derart offensichtlich in dessen Bücherregal zu sehen gewesen. Hätte der GEZ-Sender dann ebenfalls so beharrlich dazu geschwiegen?

Asyl für 'Ortskräfte' und Frauen aus Afghanistan in Deutschland

Der Migrations-Gipfel zwischen Ampel und Union, die Grenzkontrollen und die Dublin-Regeln in der EU waren in dieser Ausgabe des „heute journal“ die beherrschenden Themen. Passend dazu präsentierte das ZDF den Beitrag mit dem Titel „Leben unter der Burka – Afghanistans Frauen ohne Rechte“. Dass es ansonsten gerne als „AfD-Sprech“ abgetan wird, wenn wie auch immer geartete Formen der Verhüllung oder Verschleierung als Symbol der Unterdrückung bezeichnet werden, soll hier nur am Rande erwähnt werden.

Moderatorin Marietta Slomka leitet den Beitrag mit dem korrekten Hinweis ein, dass es so etwas wie ein generelles Recht auf Asyl nicht gibt. So gelte dies etwa nicht bei Flucht aus Armut, Perspektivlosigkeit oder vor Krieg, sondern nur – und zwar ausschließlich – für Menschen, die in ihrer Heimat politisch verfolgt werden. Dazu können einzelnen Individuen zählen wie Regimekritiker oder auch ganze Gruppen aufgrund persönlicher Merkmale, in diesem Fall eben Frauen in Afghanistan.

Vorgestellt wird Sima Ahmedi, die den Angaben zufolge bis zur Machtübernahme der Taliban Journalismus studiert hat. Schon nach wenigen Augenblicken ist Hitlers „Mein Kampf“ zum ersten Mal zu sehen, als die Protagonistin zu einem Wandschrank geht. Kurz darauf betritt Ahmedis Bruder das Wohnzimmer und trägt dabei mehrere Bücher auf dem Arm – unter anderem ein (weiteres?) Exemplar der NS-Propagandaschrift. Gegen Ende des Beitrags ist das Buch ein drittes Mal zu sehen. Alles nur Zufall oder steht die Bibliothek der Familie Ahmedi nur exemplarisch für ganz Afghanistan?

'Mein Kampf' in islamisch geprägten Ländern weit verbreitet

Fakt ist, dass „Mein Kampf“ in arabischen Ländern längst zu den Best- und Longsellern gehört. Bis Ende 2015 war die bayrische Landesregierung als Besitzerin der Urheberrechte noch gegen die Verbreitung des Buchs im In- und Ausland vorgegangen; mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Mit dem 31.12.2015 lief die Regelschutzfrist von 70 Jahren ab, so dass „Mein Kampf“ keinem urheberrechtlichen Schutz mehr unterliegt und – je nach nationaler Gesetzeslage in den jeweiligen Ländern – mehr oder weniger frei verfügbar ist.

Unausgesprochen schwebt über dem ZDF-Beitrag aber immer auch die Frage: Kann man abgelehnte Asylbewerber oder Straftäter in ein Land wie Afghanistan abschieben? Die Antwort darauf kann nur ein klares Ja sein! So beklagenswert die dortigen Zustände aus westlichen Augen heraus betrachtet auch sein mögen – sie dürfen kein Argument liefern, um Abschiebungen auszusetzen. Schließlich können Millionen von Menschen, und bei weitem nicht nur Frauen, dem Taliban-Regime nicht entfliehen. Weshalb soll es dann ausgerechnet Straftätern besser ergehen?

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Screenshot Video ZDF Mediathek „heute journal“

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