Eine Warnung an rotgrüne Ideologen, die sich auf meine Seite verirrt haben oder sie, finanziert mit Steuergeldern, für angebliche Nicht-Regierungsorganisationen beobachten: Was jetzt folgt, ist für Sie schwerer Tobak, Sie sollten sich setzen und Beruhigungsmittel zur Hand nehmen. Fertig? Okay. Dann lege ich los. Stellen Sie sich vor: Ein großer deutscher Lebensmittelkonzern verkauft in seinen Filialen Konserven mit dem Hakenkreuz. Völlig undenkbar, werden nun alle Leser sagen. Genau. Gott sei Dank!
Nicht undenkbar, sondern völlig real, ist leider, dass die Supermarktkette Rewe „Konserven im DDR-Dekor samt Hammer und Zirkel“ anbietet, wie SPON berichtet. Erhältlich sind Produkte von Soljanka bis Jagdwurst mit der Nostalgie-Aufmachung. Ausgerechnet Rewe – der Konzern mit dem angeblich besonders grünen Gewissen, der als einer der ersten Plastiktüten abschaffte und sich ständig selbst auf die Schulter klopft ob seiner politischen (Über-)Korrektheit.
Jetzt der Aufregungs-Spoiler für die rotgrünen Ideologen und Abarbeiter staatlicher Haltungs-Aufträge: Nein, ich setze hier nicht den nationalen Sozialismus mit dem internationalen Sozialismus gleich. Die „roten Nazis“, wie SPD-Legende Kurt Schumacher Stalin und Konsorten zu Recht nannte, haben in Deutschland weitaus weniger gewütet als in Osteuropa. Weswegen die Schrecken ihrer Herrschaft hierzulande weniger präsent sind; viele wissen nicht einmal, dass Stalin fast zwei Jahre lang im Zweiten Weltkrieg Komplize Hitlers war und mit diesem große Teile Osteuropas als Beute aufteilte.
Bitte keine Nullsummenspiele
Ich weigere mich hartnäckig, die unvorstellbaren Schrecken der Hitler-Diktatur zu instrumentalisieren, um mit ihnen die unvorstellbaren Schrecken der Stalin-Diktatur zu relativieren. Ich empfinde solche Nullsummenspiele als unanständig und als Hohn auf die Opfer beider Terrorregime.
Eine Anbiederung an Stalins Erben finde ich deshalb völlig unerträglich.
Und ich finde, die Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, Anna Kaminsky, hat völlig Recht, wenn sie beklagt, dass mit den DDR-Nostalgieprodukten im Handel die linksextreme SED-Diktatur verharmlost wird. Die Direktorin mahnt laut SPON, „es müsse zum erinnerungskulturellen Konsens des vereinten Deutschlands gehören, das Unrecht der kommunistischen Diktatur nicht zu verharmlosen und der Opfer des SED-Regimes würdevoll zu gedenken.“
Höhnische Argumentation
Die Causa zeigt exemplarisch, wie wenig erfolgreich die Aufarbeitung der linken Diktatur in Deutschland war. Leider war auch die der Nazi-Diktatur nicht so erfolgreich, wie erhofft: Spätestens die Corona-Zeit zeigte, dass hier eine Ritualisierung vorherrscht, statt einem tieferen Verständnis für die Anfänge und Ursachen von undemokratischen Methoden.
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