Er sorgt bundesweit für Schlagzeilen mit seinen kritischen Anfragen aus dem Abgeordnetenhaus an Berlins rot-rot-grünen Senat – mit einer Themenpalette von Corona über Kriminalität bis hin zu Extremismus: Der Abgeordnete Marcel Luthe. Im Frühjahr schlossen ihn die FDP-Abgeordneten aus ihrer Fraktion im Berliner Parlament aus. Bis Oktober war er noch Mitglied der FDP. Dann trat er aus – und warf Parteichef Christian Lindner vor, die Partei so „beliebig wie einen Zahnpastahersteller“ gemacht zu haben (siehe hier). Heute sitzt Luthe als parteiloser Abgeordnete im Abgeordnetenhaus. Viele bescheinigen ihm, eine Art „Ein-Mann-Opposition“ zu sein. Hier sehen Sie meinem Live-Stream mit ihm – mit Ihren Fragen:
Luthe hat unter anderem gemeinsam mit meiner Seite aufgedeckt, dass ein Abteilungsleiter beim Robert-Koch-Institut gleichzeitig Miteigentümer einer privaten Firma ist, die mit PCR-Tests Geschäfte betreibt und auch mit der Charité zusammenarbeitet, für die wiederum Prof. Christian Drosten tätig ist (siehe hier). Auf seine Frage hin musste der Berliner Senat einräumen, dass er keinen Überblick hat über die Ct-Werte der PCR-Corona-Tests in der Hauptstadt (siehe hier), und auch nicht darüber, ob Patienten mit oder wegen Corona auf die Intensivstationen kommen (siehe hier).
Marcel Luthe studierte Wirtschaftswissenschaften in Essen, ab 2002 war er Geschäftsführer und Gesellschafter diverser Gesellschaften. Unter anderem entwickelte er ein mobiles Coffeeshopsystem in Form eines Lastenfahrrads, das er sowohl in Deutschland als auch in den USA zum Patent anmeldete. Bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl 2016 war er Direktkandidat im Wahlkreis Grunewald an und erzielte dort für die Liberalen ihr berlinweit bestes Erst- und Zweitstimmenergebnis. Eines seiner wichtigsten Themen im Abgeordnetenhaus war der Flughafen Berlin-Tegel. Er gründete den Verein „Pro Tegel“, um den Flughafen zu erhalten. Dieser Verein stand auch hinter dem Volksbegehrens „Berlin braucht Tegel“; bei der Abstimmung sprach sich eine Mehrheit der Berliner für den Erhalt Tegels aus. Der rot-rot-grüne Senat ignorierte allerdings den Bürgerwillen. Mitte 2018 war Luthe einer Umfrage von INSA zufolge einer der bekanntesten Berliner Landespolitiker mit einem Bekanntheitsgrad von 38 Prozent.
Text: red